Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.Cap. 1. Von der Schiffahrt. ropa sind die Länder an der Ostsee überhaupt amreichsten an diesen Producten. Darauf beruhete das Uebergewicht der Hansestädte im Handel um so viel mehr, da fast ein jeder Seeplaz an diesem Meere in dem Bunde stand. Als dieser Bund geschwächt war, bewies und es beweist noch die Erfahrung, daß jede Nation, welche das Uebergewicht in der Ostseeischen Schiffahrt hat, dasselbe auch überhaupt im Schiffs- bau und in der Seefahrt habe. Aber warum hat denn von den Staaten längst der Ostsee bisher keiner dies Uebergewicht an sich ziehen können? Deswegen nicht, weil ihnen einzeln so mancher derer übrigen Vorteile fehlt, von welchen ich noch zu reden habe. Hier gehört nur so viel her, daß nicht alle diese Pro- ducte insgesamt haben. Z. B. Rußland und Schwe- den fehlt es an dem Eichenholze. Nordamerika hat dessen einen Ueberfluß, aber nicht in der Güte, die erforderlich ist, um auf eine hinlänglich lange Dauer des Schiffes rechnen zu können. b) Geographische Vorteile. Dahin gehören: Cap. 1. Von der Schiffahrt. ropa ſind die Laͤnder an der Oſtſee uͤberhaupt amreichſten an dieſen Producten. Darauf beruhete das Uebergewicht der Hanſeſtaͤdte im Handel um ſo viel mehr, da faſt ein jeder Seeplaz an dieſem Meere in dem Bunde ſtand. Als dieſer Bund geſchwaͤcht war, bewies und es beweist noch die Erfahrung, daß jede Nation, welche das Uebergewicht in der Oſtſeeiſchen Schiffahrt hat, daſſelbe auch uͤberhaupt im Schiffs- bau und in der Seefahrt habe. Aber warum hat denn von den Staaten laͤngſt der Oſtſee bisher keiner dies Uebergewicht an ſich ziehen koͤnnen? Deswegen nicht, weil ihnen einzeln ſo mancher derer uͤbrigen Vorteile fehlt, von welchen ich noch zu reden habe. Hier gehoͤrt nur ſo viel her, daß nicht alle dieſe Pro- ducte insgeſamt haben. Z. B. Rußland und Schwe- den fehlt es an dem Eichenholze. Nordamerika hat deſſen einen Ueberfluß, aber nicht in der Guͤte, die erforderlich iſt, um auf eine hinlaͤnglich lange Dauer des Schiffes rechnen zu koͤnnen. b) Geographiſche Vorteile. Dahin gehoͤren: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0021" n="13"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Von der Schiffahrt.</fw><lb/> ropa ſind die Laͤnder an der Oſtſee uͤberhaupt am<lb/> reichſten an dieſen Producten. Darauf beruhete das<lb/> Uebergewicht der Hanſeſtaͤdte im Handel um ſo viel<lb/> mehr, da faſt ein jeder Seeplaz an dieſem Meere in<lb/> dem Bunde ſtand. Als dieſer Bund geſchwaͤcht war,<lb/> bewies und es beweist noch die Erfahrung, daß jede<lb/> Nation, welche das Uebergewicht in der Oſtſeeiſchen<lb/> Schiffahrt hat, daſſelbe auch uͤberhaupt im Schiffs-<lb/> bau und in der Seefahrt habe. Aber warum hat<lb/> denn von den Staaten laͤngſt der Oſtſee bisher keiner<lb/> dies Uebergewicht an ſich ziehen koͤnnen? Deswegen<lb/> nicht, weil ihnen einzeln ſo mancher derer uͤbrigen<lb/> Vorteile fehlt, von welchen ich noch zu reden habe.<lb/> Hier gehoͤrt nur ſo viel her, daß nicht alle dieſe Pro-<lb/> ducte insgeſamt haben. Z. B. Rußland und Schwe-<lb/> den fehlt es an dem Eichenholze. Nordamerika hat<lb/> deſſen einen Ueberfluß, aber nicht in der Guͤte, die<lb/> erforderlich iſt, um auf eine hinlaͤnglich lange Dauer<lb/> des Schiffes rechnen zu koͤnnen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Geographiſche Vorteile. Dahin gehoͤren:<lb/> genug gute Haͤfen, Gewaͤſſer und Seekuͤſten, an<lb/> welchen viele Beſchaͤftigungen vorfallen, in welchen<lb/> der geringe Mann auf die Seefahrt zulernen kann.<lb/> Ich habe ſchon §. 3 geſagt, daß England in dieſer<lb/> Abſicht am beſten daran iſt. Jezt muß ich hinzu<lb/> ſezen, daß es Rußland gar ſehr daran fehle. Es<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0021]
Cap. 1. Von der Schiffahrt.
ropa ſind die Laͤnder an der Oſtſee uͤberhaupt am
reichſten an dieſen Producten. Darauf beruhete das
Uebergewicht der Hanſeſtaͤdte im Handel um ſo viel
mehr, da faſt ein jeder Seeplaz an dieſem Meere in
dem Bunde ſtand. Als dieſer Bund geſchwaͤcht war,
bewies und es beweist noch die Erfahrung, daß jede
Nation, welche das Uebergewicht in der Oſtſeeiſchen
Schiffahrt hat, daſſelbe auch uͤberhaupt im Schiffs-
bau und in der Seefahrt habe. Aber warum hat
denn von den Staaten laͤngſt der Oſtſee bisher keiner
dies Uebergewicht an ſich ziehen koͤnnen? Deswegen
nicht, weil ihnen einzeln ſo mancher derer uͤbrigen
Vorteile fehlt, von welchen ich noch zu reden habe.
Hier gehoͤrt nur ſo viel her, daß nicht alle dieſe Pro-
ducte insgeſamt haben. Z. B. Rußland und Schwe-
den fehlt es an dem Eichenholze. Nordamerika hat
deſſen einen Ueberfluß, aber nicht in der Guͤte, die
erforderlich iſt, um auf eine hinlaͤnglich lange Dauer
des Schiffes rechnen zu koͤnnen.
b) Geographiſche Vorteile. Dahin gehoͤren:
genug gute Haͤfen, Gewaͤſſer und Seekuͤſten, an
welchen viele Beſchaͤftigungen vorfallen, in welchen
der geringe Mann auf die Seefahrt zulernen kann.
Ich habe ſchon §. 3 geſagt, daß England in dieſer
Abſicht am beſten daran iſt. Jezt muß ich hinzu
ſezen, daß es Rußland gar ſehr daran fehle. Es
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