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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ander
wort Pauli allein von dem alten Testament verstande / so doch heytterer dann der tag / das Paulus söllichs zeücht auff seinen Timotheum / der ein Prediger vnd diener deß Neüwen Testaments was. So aber die leer deß alten Testaments volkommen ist / wie vil volkomner wirt sie dann sein so auch die bücher deß Neüwen Testaments darzuo kömmend?

74 Jch weyß wol das vnser Herr Jesus Christus vil thon vnd geredt hat / das von den Apostlen nit ist geschriben worden / darauß volget aber nicht / das darumb die leer deß worts Gottes so durch die Apostel angeben nitt volkommen sye. Dann der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes bekennt offenlich / das der Herr noch vil gethon habe / das nicht in seinem buoch geschriben sye. Dises aber / spricht er75 / ist geschriben / das jhr glaubind das Jesus sye Christus der sun Gottes / vnd das so jrs glaubend das läben habind durch seinen nammen. Da zeigt er ye an / das in diser seiner leer / die er in geschrifft verfaßt / der glaub volkommenlich geleert werde / vnd das durch den glauben dz ewig leben von Gott werde geben / söllichs leben aber ist das end der volkomnen leer. Dieweyl nun dises den menschen begegnet durch die leer deß heiligen Euangelij / wie die inn geschrifft ist / so volget ye das sie on mangel vnd volkommen sye.

76 Jch weyß auch wol / das der Herr im Euangelio gesprochen / Jch hab euch noch vil zuo sagen / aber jr mögends yetz nit tragen. Jch weiß aber auch das / das er gleich darauff gesetzt / So aber der geist der waarheyt kommen wirt / so wirt er euch in alle waarheyt füren. Jch weiß auch das diser geist der waarheit also kommen ist in die Apostel / vnd glaub deßhalb das sie nach der waarhafften verheissung Christi gefürt sygind worden in alle waarheyt / also das offenbar ist das jnen nützit gemanglet. Dieweyl vnd aber söllichs nit mag verlaugnet werden / so wöllend sich etlich mit dem behelffen / vnnd werffend für / die Apostel heyginds wol alles gewißt / vnd alles mundtlich geleert vnd angeben / sie habinds aber nit alles in geschrifft verfasset / das zuo waarer vnd volkomner Gottsäligkeit diene. Gleich als obs der warheit gleich sehe / dz die trüwen Apostel Christi heigind wöllen boßklich der nachkommenden welt etwz verhalten / vnd als ob der gelogen hab / der da spricht / Dises aber ist gschriben / auff dz so jr glaubind / habind dz ewig leben. 77 Darumb so hat Joannes nützit vnderlassen alles deß dz da hat mögen zuo volkomnem glauben dienen. Also hat auch Lucas nützit vnderlassen / also auch die andern Apostel vnd jünger vnsers Herren Jesu Christi. Paulus hat viertzehen Episteln geschriben / die der merteyl all eins inhalts / darauß man wol kan abnemen / dz die waar volkommen leer aller Gottsäligkeit darinn begriffen sye / dann sonst wurde er nit ein ding jmmerdar mit so vilen worten einbleüwen / so neißwan andre stuck werind / die da noch nit gleert / vnd aber zum heyl von nöten werind / Die wurde er on zweifel auch gschriben / vnd nit ein ding so offt wideräferet haben. Jm dritten cap. der Epistel zun Ephesern zeüget er ye heiter / das er inn den zwey ersten Capitlen der selben Epistel außgelegt habe / all sein wissen das er habe vom Euangelio / dann er spricht / Mir ist kundt worden dise gheimnuß durch offenbarung / wie ich daoben geschriben hab auff das kürtzest / daran jr / so jr es läsend mercken mögend meinen verstand in der geheymnuß Christi. Sihe / das schreibt er nur von einer einigen Epistel / ja nur von den zwey ersten Capitlen der selben Epistel. Vnnd so erst zuo deren kömmend so vil langer vnd schöner Epistlen die er auch gmachet / Jtem auch andrer Apostlen Epistel oder sendbrieff / wer wil (er hab dann kein vernunfft) können sagen / dz die H. Apostel in jren gschrifften ein vnuolkomne leer habind hinder jnen verlassen. 78 Aber die leüt die so hefftig darumb zanckend / die Apostel habind allein muntlich aber nit gschrifftlich alles dz zur gotsäligkeit dienet angeben / die gond darauff vmb / dz sie jre / das ist menschliche satzungen an stat deß worts Gottes mögind verkauffen vnd vff bringen.

74 Christus hat vil geredt vnd thon das nit geschriben.
75 Joan.20.
76 Jch hab üch noch vil zuosagen. Joan.16 .
77 Dz die Apostel alle leer der gotsäligkeyt in gschrift verfaßt habind
78 Wider die mündtlichen vnd erdachten angebungen der Apostlen.

Die Ander
wort Pauli allein von dem alten Testament verstande / so doch heytterer dann der tag / das Paulus soͤllichs zeücht auff seinen Timotheum / der ein Prediger vnd diener deß Neüwen Testaments was. So aber die leer deß alten Testaments volkommen ist / wie vil volkomner wirt sie dann sein so auch die buͤcher deß Neüwen Testaments darzuͦ koͤmmend?

74 Jch weyß wol das vnser Herr Jesus Christus vil thon vnd geredt hat / das von den Apostlen nit ist geschriben worden / darauß volget aber nicht / das darumb die leer deß worts Gottes so durch die Apostel angeben nitt volkommen sye. Dann der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes bekennt offenlich / das der Herr noch vil gethon habe / das nicht in seinem buͦch geschriben sye. Dises aber / spricht er75 / ist geschriben / das jhr glaubind das Jesus sye Christus der sun Gottes / vnd das so jrs glaubend das laͤben habind durch seinen nammen. Da zeigt er ye an / das in diser seiner leer / die er in geschrifft verfaßt / der glaub volkommenlich geleert werde / vnd das durch den glauben dz ewig leben von Gott werde geben / soͤllichs leben aber ist das end der volkomnen leer. Dieweyl nun dises den menschen begegnet durch die leer deß heiligen Euangelij / wie die inn geschrifft ist / so volget ye das sie on mangel vnd volkommen sye.

76 Jch weyß auch wol / das der Herr im Euangelio gesprochen / Jch hab euch noch vil zuͦ sagen / aber jr moͤgends yetz nit tragen. Jch weiß aber auch das / das er gleich darauff gesetzt / So aber der geist der waarheyt kommen wirt / so wirt er euch in alle waarheyt fuͤren. Jch weiß auch das diser geist der waarheit also kommen ist in die Apostel / vnd glaub deßhalb das sie nach der waarhafften verheissung Christi gefuͤrt sygind worden in alle waarheyt / also das offenbar ist das jnen nützit gemanglet. Dieweyl vnd aber soͤllichs nit mag verlaugnet werden / so woͤllend sich etlich mit dem behelffen / vnnd werffend für / die Apostel heyginds wol alles gewißt / vnd alles mundtlich geleert vnd angeben / sie habinds aber nit alles in geschrifft verfasset / das zuͦ waarer vnd volkomner Gottsaͤligkeit diene. Gleich als obs der warheit gleich sehe / dz die trüwen Apostel Christi heigind woͤllen boßklich der nachkommenden welt etwz verhalten / vnd als ob der gelogen hab / der da spricht / Dises aber ist gschriben / auff dz so jr glaubind / habind dz ewig leben. 77 Darumb so hat Joannes nützit vnderlassen alles deß dz da hat moͤgen zuͦ volkomnem glauben dienen. Also hat auch Lucas nützit vnderlassen / also auch die andern Apostel vnd jünger vnsers Herren Jesu Christi. Paulus hat viertzehen Episteln geschriben / die der merteyl all eins inhalts / darauß man wol kan abnemen / dz die waar volkommen leer aller Gottsaͤligkeit darinn begriffen sye / dann sonst wurde er nit ein ding jmmerdar mit so vilen worten einbleüwen / so neißwan andre stuck werind / die da noch nit gleert / vnd aber zum heyl von noͤten werind / Die wurde er on zweifel auch gschriben / vnd nit ein ding so offt wideraͤferet haben. Jm dritten cap. der Epistel zun Ephesern zeüget er ye heiter / das er inn den zwey ersten Capitlen der selben Epistel außgelegt habe / all sein wissen das er habe vom Euangelio / dann er spricht / Mir ist kundt worden dise gheimnuß durch offenbarung / wie ich daoben geschriben hab auff das kürtzest / daran jr / so jr es laͤsend mercken moͤgend meinen verstand in der geheymnuß Christi. Sihe / das schreibt er nur von einer einigen Epistel / ja nur von den zwey ersten Capitlen der selben Epistel. Vnnd so erst zuͦ deren koͤmmend so vil langer vnd schoͤner Epistlen die er auch gmachet / Jtem auch andrer Apostlen Epistel oder sendbrieff / wer wil (er hab dann kein vernunfft) koͤnnen sagen / dz die H. Apostel in jren gschrifften ein vnuͦlkomne leer habind hinder jnen verlassen. 78 Aber die leüt die so hefftig darumb zanckend / die Apostel habind allein muntlich aber nit gschrifftlich alles dz zur gotsaͤligkeit dienet angeben / die gond darauff vmb / dz sie jre / das ist menschliche satzungen an stat deß worts Gottes moͤgind verkauffen vnd vff bringen.

74 Christus hat vil geredt vnd thon das nit geschriben.
75 Joan.20.
76 Jch hab üch noch vil zuͦsagen. Joan.16 .
77 Dz die Apostel alle leer der gotsaͤligkeyt in gschrift verfaßt habind
78 Wider die mündtlichen vnd erdachten angebungen der Apostlen.
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                   er spricht / Mir ist kundt worden dise gheimnuß durch offenbarung / wie ich daoben
                   geschriben hab auff das kürtzest / daran jr / so jr es la&#x0364;send mercken
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[[8]/0108] Die Ander wort Pauli allein von dem alten Testament verstande / so doch heytterer dann der tag / das Paulus soͤllichs zeücht auff seinen Timotheum / der ein Prediger vnd diener deß Neüwen Testaments was. So aber die leer deß alten Testaments volkommen ist / wie vil volkomner wirt sie dann sein so auch die buͤcher deß Neüwen Testaments darzuͦ koͤmmend? 74 Jch weyß wol das vnser Herr Jesus Christus vil thon vnd geredt hat / das von den Apostlen nit ist geschriben worden / darauß volget aber nicht / das darumb die leer deß worts Gottes so durch die Apostel angeben nitt volkommen sye. Dann der heilig Apostel vnd Euangelist Joannes bekennt offenlich / das der Herr noch vil gethon habe / das nicht in seinem buͦch geschriben sye. Dises aber / spricht er 75 / ist geschriben / das jhr glaubind das Jesus sye Christus der sun Gottes / vnd das so jrs glaubend das laͤben habind durch seinen nammen. Da zeigt er ye an / das in diser seiner leer / die er in geschrifft verfaßt / der glaub volkommenlich geleert werde / vnd das durch den glauben dz ewig leben von Gott werde geben / soͤllichs leben aber ist das end der volkomnen leer. Dieweyl nun dises den menschen begegnet durch die leer deß heiligen Euangelij / wie die inn geschrifft ist / so volget ye das sie on mangel vnd volkommen sye. 76 Jch weyß auch wol / das der Herr im Euangelio gesprochen / Jch hab euch noch vil zuͦ sagen / aber jr moͤgends yetz nit tragen. Jch weiß aber auch das / das er gleich darauff gesetzt / So aber der geist der waarheyt kommen wirt / so wirt er euch in alle waarheyt fuͤren. Jch weiß auch das diser geist der waarheit also kommen ist in die Apostel / vnd glaub deßhalb das sie nach der waarhafften verheissung Christi gefuͤrt sygind worden in alle waarheyt / also das offenbar ist das jnen nützit gemanglet. Dieweyl vnd aber soͤllichs nit mag verlaugnet werden / so woͤllend sich etlich mit dem behelffen / vnnd werffend für / die Apostel heyginds wol alles gewißt / vnd alles mundtlich geleert vnd angeben / sie habinds aber nit alles in geschrifft verfasset / das zuͦ waarer vnd volkomner Gottsaͤligkeit diene. Gleich als obs der warheit gleich sehe / dz die trüwen Apostel Christi heigind woͤllen boßklich der nachkommenden welt etwz verhalten / vnd als ob der gelogen hab / der da spricht / Dises aber ist gschriben / auff dz so jr glaubind / habind dz ewig leben. 77 Darumb so hat Joannes nützit vnderlassen alles deß dz da hat moͤgen zuͦ volkomnem glauben dienen. Also hat auch Lucas nützit vnderlassen / also auch die andern Apostel vnd jünger vnsers Herren Jesu Christi. Paulus hat viertzehen Episteln geschriben / die der merteyl all eins inhalts / darauß man wol kan abnemen / dz die waar volkommen leer aller Gottsaͤligkeit darinn begriffen sye / dann sonst wurde er nit ein ding jmmerdar mit so vilen worten einbleüwen / so neißwan andre stuck werind / die da noch nit gleert / vnd aber zum heyl von noͤten werind / Die wurde er on zweifel auch gschriben / vnd nit ein ding so offt wideraͤferet haben. Jm dritten cap. der Epistel zun Ephesern zeüget er ye heiter / das er inn den zwey ersten Capitlen der selben Epistel außgelegt habe / all sein wissen das er habe vom Euangelio / dann er spricht / Mir ist kundt worden dise gheimnuß durch offenbarung / wie ich daoben geschriben hab auff das kürtzest / daran jr / so jr es laͤsend mercken moͤgend meinen verstand in der geheymnuß Christi. Sihe / das schreibt er nur von einer einigen Epistel / ja nur von den zwey ersten Capitlen der selben Epistel. Vnnd so erst zuͦ deren koͤmmend so vil langer vnd schoͤner Epistlen die er auch gmachet / Jtem auch andrer Apostlen Epistel oder sendbrieff / wer wil (er hab dann kein vernunfft) koͤnnen sagen / dz die H. Apostel in jren gschrifften ein vnuͦlkomne leer habind hinder jnen verlassen. 78 Aber die leüt die so hefftig darumb zanckend / die Apostel habind allein muntlich aber nit gschrifftlich alles dz zur gotsaͤligkeit dienet angeben / die gond darauff vmb / dz sie jre / das ist menschliche satzungen an stat deß worts Gottes moͤgind verkauffen vnd vff bringen. 74 Christus hat vil geredt vnd thon das nit geschriben. 75 Joan.20. 76 Jch hab üch noch vil zuͦsagen. Joan.16 . 77 Dz die Apostel alle leer der gotsaͤligkeyt in gschrift verfaßt habind 78 Wider die mündtlichen vnd erdachten angebungen der Apostlen.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/108>, abgerufen am 21.11.2024.