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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Aber wider das gifft behaltend lieben brüder dise artzney / Namlichen / conferierend vnnd haltend allweg gegen anderen / die mundtlichen angebungen die die Apostel muntlich aber nit geschrifftlich soltend angeben haben / vnd die heitteren geschrifften der Apostlen / vnd so jr findend / das die angebungen jren geschrifften vngleich vnnd vngemäß / so wissend gewißlich / das sölliche menschen fünd vnd erdencken / nit Apostolische Angebungen sind. Dann dieweil die heiligen Apostel ein einigen geyst der waarheyt gehept / so habend sie nicht eins geschrifftlich hinder jhnen gelassen / ein anders aber mundtlich angeben. Man muoß auch eygentlich erduren / ob dise angebungen meer Gottes ehr suochind oder der menschen / Jtem ob sie mer dienind zuo nutz vnnd wolstand der glöubigen / oder zuo eygnem nutz der Pfaffen. Vnd sol man sich deßhalb wol hütten vor den menschen satzungen / vorauß dieweyl der Herr selb spricht / Sie ehrend mich vergeben / mitt dem das sie leerend / leeren die gebott der menschen sind. 79 Vnnd ist deßhalb nichts sicherers vnnd gewissers / dann dem wort deß Herren das vnns inn der geschrifft zuokommen ist / anhangen / wölches vberflüßig alles das leert vnd angibt / das zuo waarer säligkeyt dienstlich ist.

80 Nun müssend wir aber auch von dem reden / wie dise volkomne leer deß heils vnnd aller Gottsäligkeyt / ja das wort Gottes selb / von den glöubigen sölle gehört werden / damitt es mit ettwas / ja mit grosser frucht gehört werde / das wil ich nun in einer summ anzeigen. Das wort Gottes soll man hören mit grosser andacht vnd reuerentz / die man dann billich Gott vnnd allen Göttlichen dingen schuldig ist. Man sol es auch hören fleißig vnd empsig / vnd das mit ernstlichem vnd einbrünstigem gebätt / Man sol es hören mit verstand vnnd nachtrachtung / also das wir vns dardurch erbesserind / vnd Gott durch vns geprisen werde. Nitt das wir fürwitzigklich die verborgnen rathschleg Gottes durchforschen wöllind / oder das wir gesehen werdind geleert sein / vnnd viler dingen erfaren. Es sol ein maß darinn vnd ein gwissz end gehalten werden / darauff alles zuohören gange / namlich / waarer glaub / Gottes ehr vnd vnser seligkeyt. Dann im andern buoch Mosis / heißt Gott den Mosen das volck heiligen vnnd vorbereitten zuo der predig / die Gott deß nachgenden tags zuo jhnen thuon wolt. Darumb nam Moses das gantz volck vorhanden / hielt jnen für die gehorsamme die sie Gott vnnd seinen dienern leysten soltind / vnd schuldig werind. Darnach gebot er jnen / das sie jre kleyder wüschind / das sie sich auch enthieltind von den wyberen / Er stackt jnen auch zil vber die nieman bey seim leben trätten sölte. Auß welchem allem wir feyn sehend / was Gott für zuohörer haben wölle / sölliche namlich / die gehorsam vnd Gottsförchtig sygind inn allen dingen. Dann Gott redt mitt den menschen / wir sind aber Gott alle forcht vnd ehr schuldig / wer sich nun nicht demüttigklich vnnd bittender weyß Gott vnderwirfft vnd jm gehorsammet / der ist ein Gottloser. Darnach wirt auch erfordert von rechten zuohörern deß worts Gottes / das sie sich aller fleischlichen gemeinschafft entziehind / wölches dann durch das wäschen der kleydern bedeütet ward / namlich das wir hinleggind allen vnflat / alle vnreinigkeyt der seelen vnnd deß leibs / das wir vns enthaltind auch von nachgelaßnem wollust. Der heilig geist liebet gereinigete hertzen / die doch nienerdurch anderst dann durch jn selbs mögend gereiniget werden. Da ist notwendig ein auffrichtiger glaub zuo Gott / vnd ein geneigter will / der da begirig syge zuo leben nach allem dem das in dem wort Gottes gebotten wirt. Man sol auch nit zevil wöllen wissen / sonder hinlegen alle vnnötige fürwitzige fragen. Allein lernen das nutz vnnd guot. Zum letsten sol man auch grossen fleiß anwenden inn hören vnnd in lernen / Dann Salomon spricht / wenn du der weißheyt wirst nachforschen wie dem gold / so wirst sie erlangen. Jtem / wer die Mayestet ergründen wil / der wirt

79 Esai 29. Matth.15 .
80 Wie man dz wort Gottes hören sölle.

Predig.
Aber wider das gifft behaltend lieben bruͤder dise artzney / Namlichen / conferierend vnnd haltend allweg gegen anderen / die mundtlichen angebungen die die Apostel muntlich aber nit geschrifftlich soltend angeben haben / vnd die heitteren geschrifften der Apostlen / vnd so jr findend / das die angebungen jren geschrifften vngleich vnnd vngemaͤß / so wissend gewißlich / das soͤlliche menschen fünd vnd erdencken / nit Apostolische Angebungen sind. Dann dieweil die heiligen Apostel ein einigen geyst der waarheyt gehept / so habend sie nicht eins geschrifftlich hinder jhnen gelassen / ein anders aber mundtlich angeben. Man muͦß auch eygentlich erduren / ob dise angebungen meer Gottes ehr suͦchind oder der menschen / Jtem ob sie mer dienind zuͦ nutz vnnd wolstand der gloͤubigen / oder zuͦ eygnem nutz der Pfaffen. Vnd sol man sich deßhalb wol huͤtten vor den menschen satzungen / vorauß dieweyl der Herr selb spricht / Sie ehrend mich vergeben / mitt dem das sie leerend / leeren die gebott der menschen sind. 79 Vnnd ist deßhalb nichts sicherers vnnd gewissers / dann dem wort deß Herren das vnns inn der geschrifft zuͦkommen ist / anhangen / woͤlches vberflüßig alles das leert vnd angibt / das zuͦ waarer saͤligkeyt dienstlich ist.

80 Nun muͤssend wir aber auch von dem reden / wie dise volkomne leer deß heils vnnd aller Gottsaͤligkeyt / ja das wort Gottes selb / von den gloͤubigen soͤlle gehoͤrt werden / damitt es mit ettwas / ja mit grosser frucht gehoͤrt werde / das wil ich nun in einer summ anzeigen. Das wort Gottes soll man hoͤren mit grosser andacht vnd reuerentz / die man dann billich Gott vnnd allen Goͤttlichen dingen schuldig ist. Man sol es auch hoͤren fleißig vnd empsig / vnd das mit ernstlichem vnd einbrünstigem gebaͤtt / Man sol es hoͤren mit verstand vnnd nachtrachtung / also das wir vns dardurch erbesserind / vnd Gott durch vns geprisen werde. Nitt das wir fürwitzigklich die verborgnen rathschleg Gottes durchforschen woͤllind / oder das wir gesehen werdind geleert sein / vnnd viler dingen erfaren. Es sol ein maß darinn vnd ein gwissz end gehalten werden / darauff alles zuͦhoͤren gange / namlich / waarer glaub / Gottes ehr vnd vnser seligkeyt. Dann im andern buͦch Mosis / heißt Gott den Mosen das volck heiligen vnnd vorbereitten zuͦ der predig / die Gott deß nachgenden tags zuͦ jhnen thuͦn wolt. Darumb nam Moses das gantz volck vorhanden / hielt jnen für die gehorsamme die sie Gott vnnd seinen dienern leysten soltind / vnd schuldig werind. Darnach gebot er jnen / das sie jre kleyder wuͤschind / das sie sich auch enthieltind von den wyberen / Er stackt jnen auch zil vber die nieman bey seim leben traͤtten soͤlte. Auß welchem allem wir feyn sehend / was Gott für zuͦhoͤrer haben woͤlle / soͤlliche namlich / die gehorsam vnd Gottsfoͤrchtig sygind inn allen dingen. Dann Gott redt mitt den menschen / wir sind aber Gott alle forcht vnd ehr schuldig / wer sich nun nicht demuͤttigklich vnnd bittender weyß Gott vnderwirfft vnd jm gehorsammet / der ist ein Gottloser. Darnach wirt auch erfordert von rechten zuͦhoͤrern deß worts Gottes / das sie sich aller fleischlichen gemeinschafft entziehind / woͤlches dann durch das waͤschen der kleydern bedeütet ward / namlich das wir hinleggind allen vnflat / alle vnreinigkeyt der seelen vnnd deß leibs / das wir vns enthaltind auch von nachgelaßnem wollust. Der heilig geist liebet gereinigete hertzen / die doch nienerdurch anderst dann durch jn selbs moͤgend gereiniget werden. Da ist notwendig ein auffrichtiger glaub zuͦ Gott / vnd ein geneigter will / der da begirig syge zuͦ leben nach allem dem das in dem wort Gottes gebotten wirt. Man sol auch nit zevil woͤllen wissen / sonder hinlegen alle vnnoͤtige fürwitzige fragen. Allein lernen das nutz vnnd guͦt. Zum letsten sol man auch grossen fleiß anwenden inn hoͤren vnnd in lernen / Dann Salomon spricht / wenn du der weißheyt wirst nachforschen wie dem gold / so wirst sie erlangen. Jtem / wer die Mayestet ergründen wil / der wirt

79 Esai 29. Matth.15 .
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                   Gottes durchforschen wo&#x0364;llind / oder das wir gesehen werdind geleert sein /
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                   jhnen thu&#x0366;n wolt. Darumb nam Moses das gantz volck vorhanden / hielt jnen für die
                   gehorsamme die sie Gott vnnd seinen dienern leysten soltind / vnd schuldig werind.
                   Darnach gebot er jnen / das sie jre kleyder wu&#x0364;schind / das sie sich auch
                   enthieltind von den wyberen / Er stackt jnen auch zil vber die nieman bey seim
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                   menschen / wir sind aber Gott alle forcht vnd ehr schuldig / wer sich nun nicht
                   demu&#x0364;ttigklich vnnd bittender weyß Gott vnderwirfft vnd jm gehorsammet /
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                   namlich das wir hinleggind allen vnflat / alle vnreinigkeyt der seelen vnnd deß
                   leibs / das wir vns enthaltind auch von nachgelaßnem wollust. Der heilig geist
                   liebet gereinigete hertzen / die doch nienerdurch anderst dann durch jn selbs
                   mo&#x0364;gend gereiniget werden. Da ist notwendig ein auffrichtiger glaub zu&#x0366;
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[IX./0109] Predig. Aber wider das gifft behaltend lieben bruͤder dise artzney / Namlichen / conferierend vnnd haltend allweg gegen anderen / die mundtlichen angebungen die die Apostel muntlich aber nit geschrifftlich soltend angeben haben / vnd die heitteren geschrifften der Apostlen / vnd so jr findend / das die angebungen jren geschrifften vngleich vnnd vngemaͤß / so wissend gewißlich / das soͤlliche menschen fünd vnd erdencken / nit Apostolische Angebungen sind. Dann dieweil die heiligen Apostel ein einigen geyst der waarheyt gehept / so habend sie nicht eins geschrifftlich hinder jhnen gelassen / ein anders aber mundtlich angeben. Man muͦß auch eygentlich erduren / ob dise angebungen meer Gottes ehr suͦchind oder der menschen / Jtem ob sie mer dienind zuͦ nutz vnnd wolstand der gloͤubigen / oder zuͦ eygnem nutz der Pfaffen. Vnd sol man sich deßhalb wol huͤtten vor den menschen satzungen / vorauß dieweyl der Herr selb spricht / Sie ehrend mich vergeben / mitt dem das sie leerend / leeren die gebott der menschen sind. 79 Vnnd ist deßhalb nichts sicherers vnnd gewissers / dann dem wort deß Herren das vnns inn der geschrifft zuͦkommen ist / anhangen / woͤlches vberflüßig alles das leert vnd angibt / das zuͦ waarer saͤligkeyt dienstlich ist. 80 Nun muͤssend wir aber auch von dem reden / wie dise volkomne leer deß heils vnnd aller Gottsaͤligkeyt / ja das wort Gottes selb / von den gloͤubigen soͤlle gehoͤrt werden / damitt es mit ettwas / ja mit grosser frucht gehoͤrt werde / das wil ich nun in einer summ anzeigen. Das wort Gottes soll man hoͤren mit grosser andacht vnd reuerentz / die man dann billich Gott vnnd allen Goͤttlichen dingen schuldig ist. Man sol es auch hoͤren fleißig vnd empsig / vnd das mit ernstlichem vnd einbrünstigem gebaͤtt / Man sol es hoͤren mit verstand vnnd nachtrachtung / also das wir vns dardurch erbesserind / vnd Gott durch vns geprisen werde. Nitt das wir fürwitzigklich die verborgnen rathschleg Gottes durchforschen woͤllind / oder das wir gesehen werdind geleert sein / vnnd viler dingen erfaren. Es sol ein maß darinn vnd ein gwissz end gehalten werden / darauff alles zuͦhoͤren gange / namlich / waarer glaub / Gottes ehr vnd vnser seligkeyt. Dann im andern buͦch Mosis / heißt Gott den Mosen das volck heiligen vnnd vorbereitten zuͦ der predig / die Gott deß nachgenden tags zuͦ jhnen thuͦn wolt. Darumb nam Moses das gantz volck vorhanden / hielt jnen für die gehorsamme die sie Gott vnnd seinen dienern leysten soltind / vnd schuldig werind. Darnach gebot er jnen / das sie jre kleyder wuͤschind / das sie sich auch enthieltind von den wyberen / Er stackt jnen auch zil vber die nieman bey seim leben traͤtten soͤlte. Auß welchem allem wir feyn sehend / was Gott für zuͦhoͤrer haben woͤlle / soͤlliche namlich / die gehorsam vnd Gottsfoͤrchtig sygind inn allen dingen. Dann Gott redt mitt den menschen / wir sind aber Gott alle forcht vnd ehr schuldig / wer sich nun nicht demuͤttigklich vnnd bittender weyß Gott vnderwirfft vnd jm gehorsammet / der ist ein Gottloser. Darnach wirt auch erfordert von rechten zuͦhoͤrern deß worts Gottes / das sie sich aller fleischlichen gemeinschafft entziehind / woͤlches dann durch das waͤschen der kleydern bedeütet ward / namlich das wir hinleggind allen vnflat / alle vnreinigkeyt der seelen vnnd deß leibs / das wir vns enthaltind auch von nachgelaßnem wollust. Der heilig geist liebet gereinigete hertzen / die doch nienerdurch anderst dann durch jn selbs moͤgend gereiniget werden. Da ist notwendig ein auffrichtiger glaub zuͦ Gott / vnd ein geneigter will / der da begirig syge zuͦ leben nach allem dem das in dem wort Gottes gebotten wirt. Man sol auch nit zevil woͤllen wissen / sonder hinlegen alle vnnoͤtige fürwitzige fragen. Allein lernen das nutz vnnd guͦt. Zum letsten sol man auch grossen fleiß anwenden inn hoͤren vnnd in lernen / Dann Salomon spricht / wenn du der weißheyt wirst nachforschen wie dem gold / so wirst sie erlangen. Jtem / wer die Mayestet ergründen wil / der wirt 79 Esai 29. Matth.15 . 80 Wie man dz wort Gottes hoͤren soͤlle.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. IX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/109>, abgerufen am 16.05.2024.