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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vierte
zuo Petro138 als der jnne Christum sein mit waarem glauben bekannt / sprach er / fleisch vnd bluot hat dirs nit geoffnet / sonder mein vatter der in himmlen ist. Darauff auch der H. Apostel redt do er spricht139 / Wir sind nit gschickt von vns selbs etwz zuo gedencken als vß vns selbs / sonder all vnser gschickligkeit ist vß Gott / Jtem140 / üch ist es gegeben / nit allein dz jr in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leidind. Darumb so gibt Gott den glauben in vnsere hertzen / der alles guoten ein brunn vnd vrsprung ist.

141 An welchem ort man aber auch bedencken muoß / das Gott zuo dem schencken vnd eingiessen deß glaubens nit allweg sein plosse krafft braucht / vnnd söllichs on mittel wunderbarer weiß thuot / sonder er braucht mittel vnnd ordnung die den menschen bequem / wiewol er auch on die mittel / den glauben geben mag / wäm / wenn vnd wie er wil. Er hat aber von anfang der wält har dise ordnung braucht / das welchen er hat wöllen den glauben mittheylen / denen hat er leerer geschickt / die da mit dem wort Gottes den waaren glauben lartind. Nit das es an deß menschen gwalt / willen oder dienst stande yemant den glauben zegeben / oder das daß ausser wort so von eim menschen verkündet wirt / für sich selb den glauben mit jm bringe / sonder deß dieners stimm vnd dz verkündt wort Gottes / berichtend die menschen welches der waar glaub sye / vnd was Gott gebiete vnd haben wölle das man glaube: Gott aber thuot allein die hertzen auff / vnd treibt das gmüt durch den heiligen geist / den er in die hertzen vnd gmüter der menschen herab laßt / der machet das wir von gantzem hertzen das glaubind / das wir auß der vnderrichtung seines worts zuo glauben sein verstanden habend. 142 Also hette der Herr wol mögen dem Cornelio dem Hauptman zuo Cesarea die mit dem zuonammen genennt wirt Stratonis / den glauben inn Christum on alles ausser predigen / von himmel herab vnd wunderbarer weiß geben vnd mitteylen / das thuot er aber nit / sonder weiset jn durch ein Engel zuo der predig S. Peters. Vnd dieweil Petrus prediget / do würcket Gott in dem gmüt Cornelij / durch den h. geist dz er der predig glaubt. Darumb auch S. Paul. spricht143 / wie wöllend sie dem glauben von dem sie nichts gehört / wie wöllend sie aber hören one Prediger / wie söllend sie aber predigen / wo sie nicht gesendt werdend? So kumpt nun der glaub auß dem gehör / das hören aber auß dem wort Gottes. Jtem an einem andern ort spricht er auch144 / wer ist Paulus / wer Apollo / dann diener / durch wölche jhr sind glöubig worden / vnnd das nach dem der Herr einem yeden gegeben hat? Jch hab gepflantzet / Apollo hat gewässeret / aber Gott ist der das wachsen gegeben hat. So ist nun weder der da pflantzet etwas / noch der do wässeret / sonder Gott der das wachsen gibt. Mit diser leer S. Peters vnd S. Pauls / stimpt das Augustinus schreibt inn der Vorred der bücheren de Doctr. Christiana, da er spricht: Was man von menschen lernen sol / das lerne ein yeder one stoltz von den menschen / vnnd lassend vns den nit versuochen dem wir glaubend / auff das wir nit betrogen werdind / vnd etwan nit gon wöllind zuo der gmeynd gehn hören / oder vber die bücher gehn läsen / sonder also warten wöllind / biß wir inn den dritten himmel verzuckt werdind. Wir söllend vns hüten vor söllichen hoffertigen versuochungen / vnd vil mer gedencken / das der heilig Apostel Paulus der doch von himmel herab nider geschlagen / berüfft / vnd vnderricht ist / nütdestminder zuo einem menschen vnd diener geschickt worden ist. Vnd Cornelius / dessen gebätt doch vom Herren erhört / ist Petro vbergeben zuo vnderrichten / nit nur das er die Sacrament von jhm empfienge / sonder das er auch von jhm horte vnd lernete was er glauben / hoffen vnd lieben sölte / das doch alles durch den Engel hette mögen geschehen / etc. Er spricht auch in der Epistel ad Circenses, Der würckt vnnd machet die bekeerung / der durch seine diener aussenfür mit zeichen erinneret / innwendig aber durch vnd von jm selber / mit den waaren dingen selbs leert. Jtem im sechs vnd zweintzigsten Tractat / vber Joannem

138 Matth.16.
139 2.Cor.3.
140 Phil.1.
141 Durch das wort Gottes wirt der glaub gepflantzet.
142 Acto.10.
143 Roman.10.
144 1.Cor.3.

Die Vierte
zuͦ Petro138 als der jnne Christum sein mit waarem glauben bekannt / sprach er / fleisch vnd bluͦt hat dirs nit geoffnet / sonder mein vatter der in himmlen ist. Darauff auch der H. Apostel redt do er spricht139 / Wir sind nit gschickt von vns selbs etwz zuͦ gedencken als vß vns selbs / sonder all vnser gschickligkeit ist vß Gott / Jtem140 / üch ist es gegeben / nit allein dz jr in Christum glaubind / sonder auch von seintwegen leidind. Darumb so gibt Gott den glauben in vnsere hertzen / der alles guͦten ein brunn vnd vrsprung ist.

141 An welchem ort man aber auch bedencken muͦß / das Gott zuͦ dem schencken vnd eingiessen deß glaubens nit allweg sein plosse krafft braucht / vnnd soͤllichs on mittel wunderbarer weiß thuͦt / sonder er braucht mittel vnnd ordnung die den menschen bequem / wiewol er auch on die mittel / den glauben geben mag / waͤm / wenn vnd wie er wil. Er hat aber von anfang der waͤlt har dise ordnung braucht / das welchen er hat woͤllen den glauben mittheylen / denen hat er leerer geschickt / die da mit dem wort Gottes den waaren glauben lartind. Nit das es an deß menschen gwalt / willen oder dienst stande yemant den glauben zegeben / oder das daß ausser wort so von eim menschen verkündet wirt / für sich selb den glauben mit jm bringe / sonder deß dieners stimm vnd dz verkündt wort Gottes / berichtend die menschen welches der waar glaub sye / vnd was Gott gebiete vnd haben woͤlle das man glaube: Gott aber thuͦt allein die hertzen auff / vnd treibt das gmuͤt durch den heiligen geist / den er in die hertzen vnd gmuͤter der menschen herab laßt / der machet das wir von gantzem hertzen das glaubind / das wir auß der vnderrichtung seines worts zuͦ glauben sein verstanden habend. 142 Also hette der Herr wol moͤgen dem Cornelio dem Hauptman zuͦ Cesarea die mit dem zuͦnammen genennt wirt Stratonis / den glauben inn Christum on alles ausser predigen / von himmel herab vnd wunderbarer weiß geben vnd mitteylen / das thuͦt er aber nit / sonder weiset jn durch ein Engel zuͦ der predig S. Peters. Vnd dieweil Petrus prediget / do würcket Gott in dem gmuͤt Cornelij / durch den h. geist dz er der predig glaubt. Darumb auch S. Paul. spricht143 / wie woͤllend sie dem glauben von dem sie nichts gehoͤrt / wie woͤllend sie aber hoͤren one Prediger / wie soͤllend sie aber predigen / wo sie nicht gesendt werdend? So kumpt nun der glaub auß dem gehoͤr / das hoͤren aber auß dem wort Gottes. Jtem an einem andern ort spricht er auch144 / wer ist Paulus / wer Apollo / dann diener / durch woͤlche jhr sind gloͤubig worden / vnnd das nach dem der Herr einem yeden gegeben hat? Jch hab gepflantzet / Apollo hat gewaͤsseret / aber Gott ist der das wachsen gegeben hat. So ist nun weder der da pflantzet etwas / noch der do waͤsseret / sonder Gott der das wachsen gibt. Mit diser leer S. Peters vnd S. Pauls / stimpt das Augustinus schreibt inn der Vorred der buͤcheren de Doctr. Christiana, da er spricht: Was man von menschen lernen sol / das lerne ein yeder one stoltz von den menschen / vnnd lassend vns den nit versuͦchen dem wir glaubend / auff das wir nit betrogen werdind / vnd etwan nit gon woͤllind zuͦ der gmeynd gehn hoͤren / oder vber die buͤcher gehn laͤsen / sonder also warten woͤllind / biß wir inn den dritten himmel verzuckt werdind. Wir soͤllend vns huͤten vor soͤllichen hoffertigen versuͦchungen / vnd vil mer gedencken / das der heilig Apostel Paulus der doch von himmel herab nider geschlagen / beruͤfft / vnd vnderricht ist / nütdestminder zuͦ einem menschen vnd diener geschickt worden ist. Vnd Cornelius / dessen gebaͤtt doch vom Herren erhoͤrt / ist Petro vbergeben zuͦ vnderrichten / nit nur das er die Sacrament von jhm empfienge / sonder das er auch von jhm horte vnd lernete was er glauben / hoffen vnd lieben soͤlte / das doch alles durch den Engel hette moͤgen geschehen / ꝛc. Er spricht auch in der Epistel ad Circenses, Der würckt vnnd machet die bekeerung / der durch seine diener aussenfür mit zeichen erinneret / innwendig aber durch vnd von jm selber / mit den waaren dingen selbs leert. Jtem im sechs vnd zweintzigsten Tractat / vber Joannem

138 Matth.16.
139 2.Cor.3.
140 Phil.1.
141 Durch das wort Gottes wirt der glaub gepflantzet.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/120>, abgerufen am 21.11.2024.