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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
fürnemmen geredt werden. Darauff sicht auch S. Peter da er spricht202 / Der Herr hat vnser sünd selbs getragen an seinem leib auff dem holtz / auff das wir der sünden loß wurdind / vnd der gerächtigkeyt läbtind / durch wölches schnatten wir sind gesund worden. Jtem es redt auch hier auff der heilig vorlöuffer vnsers Herren Joannes der Töuffer / do er spricht203 / Nemmend war das ist dz Lamb Gottes / das da hinnimpt die sünd der welt. Vnd der heilig Apostel Paulus bezeüget vnd spricht204 / Den der von keiner sünd weißt / hatt er für vns zur sünd gemachet / auff das wir wurdind in jm die gerechtigkeyt Gottes. Vnd inn der Epistel zun Collossern / Es ist das wolgefallen deß vatters gewesen / das in jm alle völle wonete / vnd das alles durch jn versünet wurde gegen jm selbs / vnd das er frid machte allem es sey auff erden oder im himmel / durch das bluot seines creützes durch sich selbs. Das sind nun als ich acht heittere zeügknussen gnuog / die da bewärend das vnsere sünd / vnser fluoch vnnd verdammnuß / die wir mit vnseren sünden verdient / auff Christum gelegt sygend / vnd das er mit seinem bluot die selbigen durchthon / vnnd mitt seinem todt den todt selbs vnd anfänger deß tods den Teüffel / vberwunden vnnd vndertruckt / vnd die straff / die wir verdient vnd leiden soltend / auffgehebt habe.

205 Dieweil vnnd aber deren nit wenig sind / die da laugnend das Christus mit seinem todt den sündern pein vnd schuld auffgehebt vnd hingenommen habe / vnnd ein einige gnuogthüung für die gantz welt worden sey / so wil ich weyttere kundtschafft anziehen / vnd auch auß dem vor angezognen etlichs wider äfern / darauß wir sehen mögind das Christus ein einige gnuogthüung für die gantz welt / für schuld vnnd auch für peyn gnuog thon habe Esaias zwar bezeüget heytter das die schuld vnd die peyn mitt einanderen durch jn auffgehebt vnnd hingenommen seyend / da er spricht / Er tregt vnsere schmärtzen / vnnd er ist verwundt von vnser vberträttung wegen / vnnd die züchtigung deß fridens / (wie die wort lautend / ) das ist die züchtigung / buoß vnnd straaff / die den friden machet / oder die buoß vnserer straff / dz ist / die straff die vnns gehort von wegen vnserer sünden / die ist jm auffgelegt. Vnd merck auch auff das daß volget / vnd mit seinen schmertzen werdend wir gesund. Wölches vns ye heytter leert das durch die straaff Christi vnser straaff hingenommen sey / dann die straaff / buoß vnd peyn / die vns gehort / die ist dem Herren auffgelegt / vnd darumb ist er verwundt worden / vnd hat schmärtzen vnd streichmasen empfangen / vnnd mitt denen hat er vnns geholffen. Da er vns aber wenig geholffen hette / wenn wir erst müßtind verwundt werden / schmärtzen vnd streichmasen empfahen / das ist peyn vnnd straaff für vnsere sünd erst erleyden 206 Darumb so ist der todt Christi ein volkomne gnuogthüung für vnser sünd. Wz hette vns Christus erworben vnd erlanget / wenn wir vmb vnser sünd noch müßtind gestraafft werden Deßhalb / wenn wir sagend er habe all vnsere sünd getragen an seinem leib auff dem holtz / was wöllend wir anders sagen / vnnd was ist der verstand anders / dann das der Herr mitt seinem vnschuldigen tod hingenommen habe die raach vnd straaff / das wir die nit leiden müßind? Vnnd so offt Paulus der erlösung gedenckt die durch Christum beschehen / so nennt ers gewonlich207 inn Griechisch [fremdsprachliches Material] , wölchs nicht einfaltig / wie mans aber gemeynlich außgelegt / ein erlösung heißt / sonder auch das wärd der erlösung vnnd die gnuogthüung so darumb geschicht Auff dise weiß schreibt er auch208 / das Christus sich selb für vns geben habe ein [fremdsprachliches Material] , das heißt ein gelt oder ein schatzung mitt deren die so im krieg gefangen / von dem fyend gelößt werdend / dann das wir gemeinlich Rantzon nemmend / das heissend die Griechen [fremdsprachliches Material] , [fremdsprachliches Material] aber ist wenn einer vmb den anderen gelößt wirt. Die aber also gelößt werdend / die habend keiner straaff meer zuo erwarten / dieweyl die selbig von einem auff

202 1.Pet.2.
203 Joan.1.
204 2.Cor.5.
205 Christus hatt gnuog than für die peyn vnnd schuld.
206 Der Todt Christi ist ein volkomne gnuogthüung für die sünd. 1.Pet.2.
207 Rom.3. 1.Cor.1. Ephe.1. Col.1. Heb.9.
208 1.Tim.2.

Predig.
fürnemmen geredt werden. Darauff sicht auch S. Peter da er spricht202 / Der Herr hat vnser sünd selbs getragen an seinem leib auff dem holtz / auff das wir der sünden loß wurdind / vnd der geraͤchtigkeyt laͤbtind / durch woͤlches schnatten wir sind gesund worden. Jtem es redt auch hier auff der heilig vorloͤuffer vnsers Herren Joannes der Toͤuffer / do er spricht203 / Nemmend war das ist dz Lamb Gottes / das da hinnimpt die sünd der welt. Vnd der heilig Apostel Paulus bezeüget vnd spricht204 / Den der von keiner sünd weißt / hatt er für vns zur sünd gemachet / auff das wir wurdind in jm die gerechtigkeyt Gottes. Vnd inn der Epistel zun Collossern / Es ist das wolgefallen deß vatters gewesen / das in jm alle voͤlle wonete / vnd das alles durch jn versuͤnet wurde gegen jm selbs / vnd das er frid machte allem es sey auff erden oder im himmel / durch das bluͦt seines creützes durch sich selbs. Das sind nun als ich acht heittere zeügknussen gnuͦg / die da bewaͤrend das vnsere sünd / vnser fluͦch vnnd verdammnuß / die wir mit vnseren sünden verdient / auff Christum gelegt sygend / vnd das er mit seinem bluͦt die selbigen durchthon / vnnd mitt seinem todt den todt selbs vnd anfaͤnger deß tods den Teüffel / vberwunden vnnd vndertruckt / vnd die straff / die wir verdient vnd leiden soltend / auffgehebt habe.

205 Dieweil vnnd aber deren nit wenig sind / die da laugnend das Christus mit seinem todt den sündern pein vnd schuld auffgehebt vnd hingenommen habe / vnnd ein einige gnuͦgthuͤung für die gantz welt worden sey / so wil ich weyttere kundtschafft anziehen / vnd auch auß dem vor angezognen etlichs wider aͤfern / darauß wir sehen moͤgind das Christus ein einige gnuͦgthuͤung für die gantz welt / für schuld vnnd auch für peyn gnuͦg thon habe Esaias zwar bezeüget heytter das die schuld vnd die peyn mitt einanderen durch jn auffgehebt vnnd hingenommen seyend / da er spricht / Er tregt vnsere schmaͤrtzen / vnnd er ist verwundt von vnser vbertraͤttung wegen / vnnd die züchtigung deß fridens / (wie die wort lautend / ) das ist die züchtigung / buͦß vnnd straaff / die den friden machet / oder die buͦß vnserer straff / dz ist / die straff die vnns gehort von wegen vnserer sünden / die ist jm auffgelegt. Vnd merck auch auff das daß volget / vnd mit seinen schmertzen werdend wir gesund. Woͤlches vns ye heytter leert das durch die straaff Christi vnser straaff hingenommen sey / dann die straaff / buͦß vnd peyn / die vns gehort / die ist dem Herren auffgelegt / vnd darumb ist er verwundt worden / vnd hat schmaͤrtzen vnd streichmasen empfangen / vnnd mitt denen hat er vnns geholffen. Da er vns aber wenig geholffen hette / wenn wir erst muͤßtind verwundt werden / schmaͤrtzen vnd streichmasen empfahen / das ist peyn vnnd straaff für vnsere sünd erst erleyden 206 Darumb so ist der todt Christi ein volkomne gnuͦgthuͤung für vnser sünd. Wz hette vns Christus erworben vnd erlanget / wenn wir vmb vnser sünd noch muͤßtind gestraafft werden Deßhalb / wenn wir sagend er habe all vnsere sünd getragen an seinem leib auff dem holtz / was woͤllend wir anders sagen / vnnd was ist der verstand anders / dann das der Herr mitt seinem vnschuldigen tod hingenommen habe die raach vnd straaff / das wir die nit leiden muͤßind? Vnnd so offt Paulus der erloͤsung gedenckt die durch Christum beschehen / so nennt ers gewonlich207 inn Griechisch [fremdsprachliches Material] , woͤlchs nicht einfaltig / wie mans aber gemeynlich außgelegt / ein erloͤsung heißt / sonder auch das waͤrd der erloͤsung vnnd die gnuͦgthuͤung so darumb geschicht Auff dise weiß schreibt er auch208 / das Christus sich selb für vns geben habe ein [fremdsprachliches Material] , das heißt ein gelt oder ein schatzung mitt deren die so im krieg gefangen / von dem fyend geloͤßt werdend / dann das wir gemeinlich Rantzon nemmend / das heissend die Griechen [fremdsprachliches Material] , [fremdsprachliches Material] aber ist wenn einer vmb den anderen geloͤßt wirt. Die aber also geloͤßt werdend / die habend keiner straaff meer zuͦ erwarten / dieweyl die selbig von einem auff

202 1.Pet.2.
203 Joan.1.
204 2.Cor.5.
205 Christus hatt gnuͦg than für die peyn vnnd schuld.
206 Der Todt Christi ist ein volkomne gnuͦgthuͤung für die sünd. 1.Pet.2.
207 Rom.3. 1.Cor.1. Ephe.1. Col.1. Heb.9.
208 1.Tim.2.
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[XXI./0133] Predig. fürnemmen geredt werden. Darauff sicht auch S. Peter da er spricht 202 / Der Herr hat vnser sünd selbs getragen an seinem leib auff dem holtz / auff das wir der sünden loß wurdind / vnd der geraͤchtigkeyt laͤbtind / durch woͤlches schnatten wir sind gesund worden. Jtem es redt auch hier auff der heilig vorloͤuffer vnsers Herren Joannes der Toͤuffer / do er spricht 203 / Nemmend war das ist dz Lamb Gottes / das da hinnimpt die sünd der welt. Vnd der heilig Apostel Paulus bezeüget vnd spricht 204 / Den der von keiner sünd weißt / hatt er für vns zur sünd gemachet / auff das wir wurdind in jm die gerechtigkeyt Gottes. Vnd inn der Epistel zun Collossern / Es ist das wolgefallen deß vatters gewesen / das in jm alle voͤlle wonete / vnd das alles durch jn versuͤnet wurde gegen jm selbs / vnd das er frid machte allem es sey auff erden oder im himmel / durch das bluͦt seines creützes durch sich selbs. Das sind nun als ich acht heittere zeügknussen gnuͦg / die da bewaͤrend das vnsere sünd / vnser fluͦch vnnd verdammnuß / die wir mit vnseren sünden verdient / auff Christum gelegt sygend / vnd das er mit seinem bluͦt die selbigen durchthon / vnnd mitt seinem todt den todt selbs vnd anfaͤnger deß tods den Teüffel / vberwunden vnnd vndertruckt / vnd die straff / die wir verdient vnd leiden soltend / auffgehebt habe. 205 Dieweil vnnd aber deren nit wenig sind / die da laugnend das Christus mit seinem todt den sündern pein vnd schuld auffgehebt vnd hingenommen habe / vnnd ein einige gnuͦgthuͤung für die gantz welt worden sey / so wil ich weyttere kundtschafft anziehen / vnd auch auß dem vor angezognen etlichs wider aͤfern / darauß wir sehen moͤgind das Christus ein einige gnuͦgthuͤung für die gantz welt / für schuld vnnd auch für peyn gnuͦg thon habe Esaias zwar bezeüget heytter das die schuld vnd die peyn mitt einanderen durch jn auffgehebt vnnd hingenommen seyend / da er spricht / Er tregt vnsere schmaͤrtzen / vnnd er ist verwundt von vnser vbertraͤttung wegen / vnnd die züchtigung deß fridens / (wie die wort lautend / ) das ist die züchtigung / buͦß vnnd straaff / die den friden machet / oder die buͦß vnserer straff / dz ist / die straff die vnns gehort von wegen vnserer sünden / die ist jm auffgelegt. Vnd merck auch auff das daß volget / vnd mit seinen schmertzen werdend wir gesund. Woͤlches vns ye heytter leert das durch die straaff Christi vnser straaff hingenommen sey / dann die straaff / buͦß vnd peyn / die vns gehort / die ist dem Herren auffgelegt / vnd darumb ist er verwundt worden / vnd hat schmaͤrtzen vnd streichmasen empfangen / vnnd mitt denen hat er vnns geholffen. Da er vns aber wenig geholffen hette / wenn wir erst muͤßtind verwundt werden / schmaͤrtzen vnd streichmasen empfahen / das ist peyn vnnd straaff für vnsere sünd erst erleyden 206 Darumb so ist der todt Christi ein volkomne gnuͦgthuͤung für vnser sünd. Wz hette vns Christus erworben vnd erlanget / wenn wir vmb vnser sünd noch muͤßtind gestraafft werden Deßhalb / wenn wir sagend er habe all vnsere sünd getragen an seinem leib auff dem holtz / was woͤllend wir anders sagen / vnnd was ist der verstand anders / dann das der Herr mitt seinem vnschuldigen tod hingenommen habe die raach vnd straaff / das wir die nit leiden muͤßind? Vnnd so offt Paulus der erloͤsung gedenckt die durch Christum beschehen / so nennt ers gewonlich 207 inn Griechisch _ , woͤlchs nicht einfaltig / wie mans aber gemeynlich außgelegt / ein erloͤsung heißt / sonder auch das waͤrd der erloͤsung vnnd die gnuͦgthuͤung so darumb geschicht Auff dise weiß schreibt er auch 208 / das Christus sich selb für vns geben habe ein _ , das heißt ein gelt oder ein schatzung mitt deren die so im krieg gefangen / von dem fyend geloͤßt werdend / dann das wir gemeinlich Rantzon nemmend / das heissend die Griechen _ , _ aber ist wenn einer vmb den anderen geloͤßt wirt. Die aber also geloͤßt werdend / die habend keiner straaff meer zuͦ erwarten / dieweyl die selbig von einem auff 202 1.Pet.2. 203 Joan.1. 204 2.Cor.5. 205 Christus hatt gnuͦg than für die peyn vnnd schuld. 206 Der Todt Christi ist ein volkomne gnuͦgthuͤung für die sünd. 1.Pet.2. 207 Rom.3. 1.Cor.1. Ephe.1. Col.1. Heb.9. 208 1.Tim.2.

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XXI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/133>, abgerufen am 16.05.2024.