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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vier vnd zwentzigste
hauptbinden / daran wz ein guldin stirnblat / aufgespitzt / fast vff die form / wie wir yetz an den Bischoffs yfelen sehend. Daran stuond geschriben / die heiligkeit dem Herren / oder die heiligkeiten deß Herren. Dann der aller heiligest vnd der da heiliget ist allein vnser Herr Jesus Christus / vnd ist das der Entchrist der jm selb disen nammen vnd nit allein Christo zuogibt. Ettlich meynend es sey der vnaußsprächlich namm deß Herren an disem stirnblat geschriben gewesen. Es ward auch diß stirnblatt auff der stirnen / durch die violblaw binden an die leinin hauben / die allen priesteren gemeyn was geknüpfft / vnnd ward der oberst priester hiemit gleichsamm bekrönt. Diß ist nun die heilig bekleydung der priesteren vnd besonders deß Obersten Priesters gewesen.

1265 Dise ding habend nun jr gantz schöne vnd vilfaltige bedütung. Jren brauch vnd jr end zeigt auch Gott selbs durch Mosen an / namlich dz sie eingesetzt sey zur ehr vnd zierd / Nicht allein das den dieneren / so deß diensts pflegtend / ansehen damitt geschöpfft wurde / sonder das auch die heilige breüch selb dest herrlicher wärind / dann es hatt mehr ansehens was mitt sölcher bereitschafft begangen wirt. Es was auch guot vnd ja notwendig / das daß volck / das sonst Heydische breüch anzuonemmen gantz begirig vnnd geneigt was / mit denen dingen in gehorsamme behalten wurde. Vber das so stellend vns auch dise ding Christum den waaren Obersten Priester für die augen / der was bekleydet mit dem kleid der gerächtigkeyt / der mäßigkeyt / vnd aller tugenden / Vnd dises kleyd hat er mit vnns gemeyn / dann es müssend alle Christen den Herren Christum anziehen vnnd anleggen. Darnebend aber so fürtrifft Christus der Herr als der Oberstpriester / nit nur in dem / das er vns heiliget vnd mit tugenden begabet / sonder dz er auch etwz besonders hat vnd fürauß / als namlich dz er warer Gott vnd der wält heyland ist. Der tregt vns auff seinen achßlen vnd auff seinem hertzen / als kostliche Edelgestein / dann wir sind nit schlecht sonder teür vnd groß in seinen augen. Es glantzet auch vnd leüchtet auß dem hertzen Christi vnsers obersten priesters dz liecht der ewigen weißheit / dann in jm als in dem schrein der ewigen weißheit Gottes / sind verborgen alle schätz der weißheit vnd der erkantnuß. Er ist das liecht der wält / die waarheit vnnd die volkommenheit / deßhalb billich die gantz wält / gsatzt / rechte / vnd bescheid / vnd alles das jren zur volkommenheit vnd waarer säligkeit von nöten ist / von jm erforderet vnd empfacht. Er ist der aller heiligist / die göttlich Maiestat vnnd heiligkeit selb / auff dessen haupt mit allem rechten die kron der ehren ligt / als dessen der allein heiligmachet / herrlich vnd gwaltig reichßnet vnd läbt in ewigkeit. Es wurdend auch mit disen Ceremonien die Priester vnderrichtet / das sie auch auß der kleydung lernetind jr ampt / vnd was von jnen erforderet wurde / vnd wie sie sich halten söltind. Dann es söllend die priester alle zeit gerüstet sein zuo jrem ampt / erbarlich wandlen vor Gott vnd der wält / zimlich vnd mäßig sein /ferr sein von allem muotwillen vnd geilheit. Jre länden söllend begürtet sein mit dem gurt der gerächtigkeit vnd warheit. Jr brust / jre seiten / jr rugken sol gewaffnet sein vnnd versicheret mit dem wort Gottes. Jr haupt sol bedeckt sein mit dem hälm deß heyls / ja auff jhrem haupt sol ligen Christus der Heyland selb / der sol sein das haupt der dieneren vnnd deß diensts. Jnsonderheyt aber sol der Priester gehört werden in der kirchen / dann so er stumm sein wurde / so müßte er sterben / so er aber den Nammen deß Herren vnd sein gsatzt dapffer vnd redlich prediget / so erweckt er in der kirchen ein sölichen geruch / der vil lieblicher ist dann der süß geschmack der granatöpflen. Darumb so werdend also vnder der bedeütung der kleyderen begriffen vnd außtruckt / die sitten tugenden vnd laster. Vnd nach der red ziert den menschen nützit mer / dann die bekleidung. Wie das gemüt ist / also sind gemeynlich auch die wort vnd kleider / darumb bedeütet die kleydung den gantzen wandel.

1265 Von der bedütung der priesterlichen kleidung.

Die Vier vnd zwentzigste
hauptbinden / daran wz ein guldin stirnblat / aufgespitzt / fast vff die form / wie wir yetz an den Bischoffs yfelen sehend. Daran stuͦnd geschriben / die heiligkeit dem Herren / oder die heiligkeiten deß Herren. Dann der aller heiligest vnd der da heiliget ist allein vnser Herr Jesus Christus / vnd ist das der Entchrist der jm selb disen nammen vnd nit allein Christo zuͦgibt. Ettlich meynend es sey der vnaußspraͤchlich namm deß Herren an disem stirnblat geschriben gewesen. Es ward auch diß stirnblatt auff der stirnen / durch die violblaw binden an die leinin hauben / die allen priesteren gemeyn was geknüpfft / vnnd ward der oberst priester hiemit gleichsamm bekroͤnt. Diß ist nun die heilig bekleydung der priesteren vnd besonders deß Obersten Priesters gewesen.

1265 Dise ding habend nun jr gantz schoͤne vnd vilfaltige bedütung. Jren brauch vnd jr end zeigt auch Gott selbs durch Mosen an / namlich dz sie eingesetzt sey zur ehr vnd zierd / Nicht allein das den dieneren / so deß diensts pflegtend / ansehen damitt geschoͤpfft wurde / sonder das auch die heilige breüch selb dest herrlicher waͤrind / dann es hatt mehr ansehens was mitt soͤlcher bereitschafft begangen wirt. Es was auch guͦt vnd ja notwendig / das daß volck / das sonst Heydische breüch anzuͦnemmen gantz begirig vnnd geneigt was / mit denen dingen in gehorsamme behalten wurde. Vber das so stellend vns auch dise ding Christum den waaren Obersten Priester für die augen / der was bekleydet mit dem kleid der geraͤchtigkeyt / der maͤßigkeyt / vnd aller tugenden / Vnd dises kleyd hat er mit vnns gemeyn / dann es muͤssend alle Christen den Herren Christum anziehen vnnd anleggen. Darnebend aber so fürtrifft Christus der Herr als der Oberstpriester / nit nur in dem / das er vns heiliget vnd mit tugenden begabet / sonder dz er auch etwz besonders hat vnd fürauß / als namlich dz er warer Gott vnd der waͤlt heyland ist. Der tregt vns auff seinen achßlen vnd auff seinem hertzen / als kostliche Edelgestein / dann wir sind nit schlecht sonder teür vnd groß in seinen augen. Es glantzet auch vnd leüchtet auß dem hertzen Christi vnsers obersten priesters dz liecht der ewigen weißheit / dann in jm als in dem schrein der ewigen weißheit Gottes / sind verborgen alle schaͤtz der weißheit vnd der erkantnuß. Er ist das liecht der waͤlt / die waarheit vnnd die volkommenheit / deßhalb billich die gantz waͤlt / gsatzt / rechte / vnd bescheid / vnd alles das jren zur volkommenheit vnd waarer saͤligkeit von noͤten ist / von jm erforderet vnd empfacht. Er ist der aller heiligist / die goͤttlich Maiestat vnnd heiligkeit selb / auff dessen haupt mit allem rechten die kron der ehren ligt / als dessen der allein heiligmachet / herrlich vnd gwaltig reichßnet vnd laͤbt in ewigkeit. Es wurdend auch mit disen Ceremonien die Priester vnderrichtet / das sie auch auß der kleydung lernetind jr ampt / vnd was von jnen erforderet wurde / vnd wie sie sich halten soͤltind. Dann es soͤllend die priester alle zeit gerüstet sein zuͦ jrem ampt / erbarlich wandlen vor Gott vnd der waͤlt / zimlich vnd maͤßig sein /ferr sein von allem muͦtwillen vnd geilheit. Jre laͤnden soͤllend begürtet sein mit dem gurt der geraͤchtigkeit vnd warheit. Jr brust / jre seiten / jr rugken sol gewaffnet sein vnnd versicheret mit dem wort Gottes. Jr haupt sol bedeckt sein mit dem haͤlm deß heyls / ja auff jhrem haupt sol ligen Christus der Heyland selb / der sol sein das haupt der dieneren vnnd deß diensts. Jnsonderheyt aber sol der Priester gehoͤrt werden in der kirchen / dann so er stumm sein wurde / so muͤßte er sterben / so er aber den Nammen deß Herren vnd sein gsatzt dapffer vnd redlich prediget / so erweckt er in der kirchen ein soͤlichen geruch / der vil lieblicher ist dann der suͤß geschmack der granatoͤpflen. Darumb so werdend also vnder der bedeütung der kleyderen begriffen vnd außtruckt / die sitten tugenden vnd laster. Vnd nach der red ziert den menschen nützit mer / dann die bekleidung. Wie das gemuͤt ist / also sind gemeynlich auch die wort vnd kleider / darumb bedeütet die kleydung den gantzen wandel.

1265 Von der bedütung der priesterlichen kleidung.
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                   vnnd anleggen. Darnebend aber so fürtrifft Christus der Herr als der
                   Oberstpriester / nit nur in dem / das er vns heiliget vnd mit tugenden begabet /
                   sonder dz er auch etwz besonders hat vnd fürauß / als namlich dz er warer Gott vnd
                   der wa&#x0364;lt heyland ist. Der tregt vns auff seinen achßlen vnd auff seinem hertzen /
                   als kostliche Edelgestein / dann wir sind nit schlecht sonder teür vnd groß in
                   seinen augen. Es glantzet auch vnd leüchtet auß dem hertzen Christi vnsers
                   obersten priesters dz liecht der ewigen weißheit / dann in jm als in dem schrein
                   der ewigen weißheit Gottes / sind verborgen alle scha&#x0364;tz der weißheit vnd der
                   erkantnuß. Er ist das liecht der wa&#x0364;lt / die waarheit vnnd die volkommenheit /
                   deßhalb billich die gantz wa&#x0364;lt / gsatzt / rechte / vnd bescheid / vnd alles das
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                   allein heiligmachet / herrlich vnd gwaltig reichßnet vnd la&#x0364;bt in
                   ewigkeit. Es wurdend auch mit disen Ceremonien die Priester vnderrichtet / das sie
                   auch auß der kleydung lernetind jr ampt / vnd was von jnen erforderet wurde / vnd
                   wie sie sich halten so&#x0364;ltind. Dann es so&#x0364;llend die priester alle zeit gerüstet sein
                   zu&#x0366; jrem ampt / erbarlich wandlen vor Gott vnd der wa&#x0364;lt / zimlich vnd ma&#x0364;ßig sein
                   /ferr sein von allem mu&#x0366;twillen vnd geilheit. Jre la&#x0364;nden so&#x0364;llend begürtet sein mit
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                   dem ha&#x0364;lm deß heyls / ja auff jhrem haupt sol ligen Christus der Heyland selb / der
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                   das gemu&#x0364;t ist / also sind gemeynlich auch die wort vnd kleider / darumb bedeütet
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[[141]/0374] Die Vier vnd zwentzigste hauptbinden / daran wz ein guldin stirnblat / aufgespitzt / fast vff die form / wie wir yetz an den Bischoffs yfelen sehend. Daran stuͦnd geschriben / die heiligkeit dem Herren / oder die heiligkeiten deß Herren. Dann der aller heiligest vnd der da heiliget ist allein vnser Herr Jesus Christus / vnd ist das der Entchrist der jm selb disen nammen vnd nit allein Christo zuͦgibt. Ettlich meynend es sey der vnaußspraͤchlich namm deß Herren an disem stirnblat geschriben gewesen. Es ward auch diß stirnblatt auff der stirnen / durch die violblaw binden an die leinin hauben / die allen priesteren gemeyn was geknüpfft / vnnd ward der oberst priester hiemit gleichsamm bekroͤnt. Diß ist nun die heilig bekleydung der priesteren vnd besonders deß Obersten Priesters gewesen. 1265 Dise ding habend nun jr gantz schoͤne vnd vilfaltige bedütung. Jren brauch vnd jr end zeigt auch Gott selbs durch Mosen an / namlich dz sie eingesetzt sey zur ehr vnd zierd / Nicht allein das den dieneren / so deß diensts pflegtend / ansehen damitt geschoͤpfft wurde / sonder das auch die heilige breüch selb dest herrlicher waͤrind / dann es hatt mehr ansehens was mitt soͤlcher bereitschafft begangen wirt. Es was auch guͦt vnd ja notwendig / das daß volck / das sonst Heydische breüch anzuͦnemmen gantz begirig vnnd geneigt was / mit denen dingen in gehorsamme behalten wurde. Vber das so stellend vns auch dise ding Christum den waaren Obersten Priester für die augen / der was bekleydet mit dem kleid der geraͤchtigkeyt / der maͤßigkeyt / vnd aller tugenden / Vnd dises kleyd hat er mit vnns gemeyn / dann es muͤssend alle Christen den Herren Christum anziehen vnnd anleggen. Darnebend aber so fürtrifft Christus der Herr als der Oberstpriester / nit nur in dem / das er vns heiliget vnd mit tugenden begabet / sonder dz er auch etwz besonders hat vnd fürauß / als namlich dz er warer Gott vnd der waͤlt heyland ist. Der tregt vns auff seinen achßlen vnd auff seinem hertzen / als kostliche Edelgestein / dann wir sind nit schlecht sonder teür vnd groß in seinen augen. Es glantzet auch vnd leüchtet auß dem hertzen Christi vnsers obersten priesters dz liecht der ewigen weißheit / dann in jm als in dem schrein der ewigen weißheit Gottes / sind verborgen alle schaͤtz der weißheit vnd der erkantnuß. Er ist das liecht der waͤlt / die waarheit vnnd die volkommenheit / deßhalb billich die gantz waͤlt / gsatzt / rechte / vnd bescheid / vnd alles das jren zur volkommenheit vnd waarer saͤligkeit von noͤten ist / von jm erforderet vnd empfacht. Er ist der aller heiligist / die goͤttlich Maiestat vnnd heiligkeit selb / auff dessen haupt mit allem rechten die kron der ehren ligt / als dessen der allein heiligmachet / herrlich vnd gwaltig reichßnet vnd laͤbt in ewigkeit. Es wurdend auch mit disen Ceremonien die Priester vnderrichtet / das sie auch auß der kleydung lernetind jr ampt / vnd was von jnen erforderet wurde / vnd wie sie sich halten soͤltind. Dann es soͤllend die priester alle zeit gerüstet sein zuͦ jrem ampt / erbarlich wandlen vor Gott vnd der waͤlt / zimlich vnd maͤßig sein /ferr sein von allem muͦtwillen vnd geilheit. Jre laͤnden soͤllend begürtet sein mit dem gurt der geraͤchtigkeit vnd warheit. Jr brust / jre seiten / jr rugken sol gewaffnet sein vnnd versicheret mit dem wort Gottes. Jr haupt sol bedeckt sein mit dem haͤlm deß heyls / ja auff jhrem haupt sol ligen Christus der Heyland selb / der sol sein das haupt der dieneren vnnd deß diensts. Jnsonderheyt aber sol der Priester gehoͤrt werden in der kirchen / dann so er stumm sein wurde / so muͤßte er sterben / so er aber den Nammen deß Herren vnd sein gsatzt dapffer vnd redlich prediget / so erweckt er in der kirchen ein soͤlichen geruch / der vil lieblicher ist dann der suͤß geschmack der granatoͤpflen. Darumb so werdend also vnder der bedeütung der kleyderen begriffen vnd außtruckt / die sitten tugenden vnd laster. Vnd nach der red ziert den menschen nützit mer / dann die bekleidung. Wie das gemuͤt ist / also sind gemeynlich auch die wort vnd kleider / darumb bedeütet die kleydung den gantzen wandel. 1265 Von der bedütung der priesterlichen kleidung.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [141]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/374>, abgerufen am 22.11.2024.