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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünff vnd dreissigste
gewaltigist vnd aller dingen auch vnser schöpffer / vnser vatter vnd hirt. Deßgleichen hast im Euangelio Mathei2239 / wie das anbätten auff den glauben volget / vnd als vil als darauß geboren vnd dadurch erhalten wirt. Dann nach dem die jünger auß dem wunderzeichen geleert / glaubtend Jesum Christum sein / do trattend sie zuo jm / spricht Matheus / bättetend jn an / vnd sprachend / Du bist warlich Gottes Sun. Jtem inn Joanne lisest du2240 / das der Herr den blinden den er hatt sehend gemacht / als er vonn der Synagog außgestossen was / gefraget vnd gesprochen / Glaubst du in den Sun Gottes? Da habe der blind geantwortet / Herr / welcher ists / auff das ich in jn glaube? Da habe der Herr geantwortet vnd gesprochen / Du hast jn gesehen / vnnd der mit dir redt / der ists. Vnd volget darauff in der histori von stund an / Er aber sprach / Herr ich glaub / vnd bättet jn an. Hiehär gehört auch / das der Herr im Euangelio zum Samaritischen weyb spricht2241 / Die waren anbätter / werdend den vatter anbätten im geist vnd in der warheit. Dann es gefallt dem Herren das geistlich vnd inner / nicht das ausser angemaßt vnd gleichßnerisch anbätten / sonder das da kumpt auß einem gemüt das im glauben durch den heiligen geist wider geboren / vnd stracks vnd auffrichtig in den einigen Gott gerichtet ist. Dann wir läsend im alten Testament / das die Fürsten inn der warheit anbättet habind / die sich von gantzem hertzen dem einigen Gott ergeben / vnd jm allein angehanget sind. Dargegen / das die den Herren nicht mit gantzem gemüt anbättet habind / die nicht waren glauben gehept / vnd mit hinzuo auch den creaturen angehanget sind. Dises anbättens aber setzt der Herr im Euangelio ein vrsach hinzuo / vnd spricht / Das anbätten sol sich inn allweg reimen mit dem der anbättet wirt. Gott aber der anbättet wirt / ist ein geist vnd die warheit / vnd hatt einen gefallen an geistlicher vereerung vnd an warem glauben / darumb so sol er im geist vnd in der warheit anbättet werden.

2242 Deßhalb so ist der glöubigen höchste sorg / das daß inwendig anbätten deß gemüts auffrecht seye / vnd bättend deßhalb an sonderlich im gemüt vnd warhafftig / mit warem glauben vnnd Gottsforcht. Darnebend fallend sie auch aussenfür bittlicher weiß nider vnd bättend an vor dem Herren. Dann die aussere anbättung volget auff die innere. Es bättend auch die gleichßner Gott mit dem leib gantz vnderwürfflich an / dieweil aber das gemüt nicht darbey ist / vnd Gott nicht mit glauben vnnd forchten anhanget / so redt Gott zuo jnen durch den Propheten2243 / Das volck eeret mich mit seinen lefftzen / jr hertz aber ist weyt von mir. Aber sie vereerend mich vergeben / mit dem das sie leeren fürgebend / die der menschen gebott sind. Vnd das ist das gleichßnet vnd falsch anbätten. Darbey ist auch das ein falsches / ja lasterhaffts vnd abschüchlichs anbätten / da man eintweders näbend Gott / oder an statt Gottes vnnd one Gott die geschöpfften anbättet. Ja die bättend Gott gar nicht an / die weder Gott förchtend / noch in Gott glaubend / noch an Gott allein hangend.

2244 Es bekennt zwar jederman / das man Gott anbätten sölle / aber nicht jederman erkennt vnd bekennt auffrichtig / das man Gott allein anbätten sölle / darumb so ist noch überig / das ich auch erzeige / das allein Gott vonn den menschen sölle angebättet werden. Anbätten / warer glaub vnnd gottßforcht hangend an ein anderen / dieweil nun dise ding allein Gott zuo gehörend / so sol man je auch allein Gott anbätten. Darumb wirt auch so offt im gesatzt vnd in den Propheten wideräferet vnd getriben / du solt den Herren deinen Gott anbätten / vnd keinen fremden Gott solt du anbätten. Ein fremder Gott aber ist alles das du dir aussert vnd näbend dem einigen / läbendigen / waren vnd ewigen Gott fürnimpst vnd erwellst anzuobätten. Darumb so sol allein der war läbendig vnd ewig Gott angebättet werden. Jnn der Euangelischen histori2245

2239 Mat.14.
2240 Joan.9.
2241 Joan.4.
2242 Was es sey Gott in der warheit anbätten.
2243 Esa.29. Math.15.
2244 Das man allein Gott anbätten sölle.
2245 Mat.4.

Die Fünff vnd dreissigste
gewaltigist vnd aller dingen auch vnser schoͤpffer / vnser vatter vnd hirt. Deßgleichen hast im Euangelio Mathei2239 / wie das anbaͤtten auff den glauben volget / vnd als vil als darauß geboren vnd dadurch erhalten wirt. Dann nach dem die jünger auß dem wunderzeichen geleert / glaubtend Jesum Christum sein / do trattend sie zuͦ jm / spricht Matheus / baͤttetend jn an / vnd sprachend / Du bist warlich Gottes Sun. Jtem inn Joanne lisest du2240 / das der Herr den blinden den er hatt sehend gemacht / als er vonn der Synagog außgestossen was / gefraget vnd gesprochen / Glaubst du in den Sun Gottes? Da habe der blind geantwortet / Herr / welcher ists / auff das ich in jn glaube? Da habe der Herr geantwortet vnd gesprochen / Du hast jn gesehen / vnnd der mit dir redt / der ists. Vnd volget darauff in der histori von stund an / Er aber sprach / Herr ich glaub / vnd baͤttet jn an. Hiehaͤr gehoͤrt auch / das der Herr im Euangelio zum Samaritischen weyb spricht2241 / Die waren anbaͤtter / werdend den vatter anbaͤtten im geist vnd in der warheit. Dann es gefallt dem Herren das geistlich vnd inner / nicht das ausser angemaßt vnd gleichßnerisch anbaͤtten / sonder das da kumpt auß einem gemuͤt das im glauben durch den heiligen geist wider geboren / vnd stracks vnd auffrichtig in den einigen Gott gerichtet ist. Dann wir laͤsend im alten Testament / das die Fürsten inn der warheit anbaͤttet habind / die sich von gantzem hertzen dem einigen Gott ergeben / vnd jm allein angehanget sind. Dargegen / das die den Herren nicht mit gantzem gemuͤt anbaͤttet habind / die nicht waren glauben gehept / vnd mit hinzuͦ auch den creaturen angehanget sind. Dises anbaͤttens aber setzt der Herr im Euangelio ein vrsach hinzuͦ / vnd spricht / Das anbaͤtten sol sich inn allweg reimen mit dem der anbaͤttet wirt. Gott aber der anbaͤttet wirt / ist ein geist vnd die warheit / vnd hatt einen gefallen an geistlicher vereerung vnd an warem glauben / darumb so sol er im geist vnd in der warheit anbaͤttet werden.

2242 Deßhalb so ist der gloͤubigen hoͤchste sorg / das daß inwendig anbaͤtten deß gemuͤts auffrecht seye / vnd baͤttend deßhalb an sonderlich im gemuͤt vnd warhafftig / mit warem glauben vnnd Gottsforcht. Darnebend fallend sie auch aussenfür bittlicher weiß nider vnd baͤttend an vor dem Herren. Dann die aussere anbaͤttung volget auff die innere. Es baͤttend auch die gleichßner Gott mit dem leib gantz vnderwürfflich an / dieweil aber das gemuͤt nicht darbey ist / vnd Gott nicht mit glauben vnnd forchten anhanget / so redt Gott zuͦ jnen durch den Propheten2243 / Das volck eeret mich mit seinen lefftzen / jr hertz aber ist weyt von mir. Aber sie vereerend mich vergeben / mit dem das sie leeren fürgebend / die der menschen gebott sind. Vnd das ist das gleichßnet vnd falsch anbaͤtten. Darbey ist auch das ein falsches / ja lasterhaffts vnd abschüchlichs anbaͤtten / da man eintweders naͤbend Gott / oder an statt Gottes vnnd one Gott die geschoͤpfften anbaͤttet. Ja die baͤttend Gott gar nicht an / die weder Gott foͤrchtend / noch in Gott glaubend / noch an Gott allein hangend.

2244 Es bekennt zwar jederman / das man Gott anbaͤtten soͤlle / aber nicht jederman erkennt vnd bekennt auffrichtig / das man Gott allein anbaͤtten soͤlle / darumb so ist noch überig / das ich auch erzeige / das allein Gott vonn den menschen soͤlle angebaͤttet werden. Anbaͤtten / warer glaub vnnd gottßforcht hangend an ein anderen / dieweil nun dise ding allein Gott zuͦ gehoͤrend / so sol man je auch allein Gott anbaͤtten. Darumb wirt auch so offt im gesatzt vnd in den Propheten wideraͤferet vnd getriben / du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd keinen fremden Gott solt du anbaͤtten. Ein fremder Gott aber ist alles das du dir aussert vnd naͤbend dem einigen / laͤbendigen / waren vnd ewigen Gott fürnimpst vnd erwellst anzuͦbaͤtten. Darumb so sol allein der war laͤbendig vnd ewig Gott angebaͤttet werden. Jnn der Euangelischen histori2245

2239 Mat.14.
2240 Joan.9.
2241 Joan.4.
2242 Was es sey Gott in der warheit anbaͤtten.
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[[269]/0630] Die Fünff vnd dreissigste gewaltigist vnd aller dingen auch vnser schoͤpffer / vnser vatter vnd hirt. Deßgleichen hast im Euangelio Mathei 2239 / wie das anbaͤtten auff den glauben volget / vnd als vil als darauß geboren vnd dadurch erhalten wirt. Dann nach dem die jünger auß dem wunderzeichen geleert / glaubtend Jesum Christum sein / do trattend sie zuͦ jm / spricht Matheus / baͤttetend jn an / vnd sprachend / Du bist warlich Gottes Sun. Jtem inn Joanne lisest du 2240 / das der Herr den blinden den er hatt sehend gemacht / als er vonn der Synagog außgestossen was / gefraget vnd gesprochen / Glaubst du in den Sun Gottes? Da habe der blind geantwortet / Herr / welcher ists / auff das ich in jn glaube? Da habe der Herr geantwortet vnd gesprochen / Du hast jn gesehen / vnnd der mit dir redt / der ists. Vnd volget darauff in der histori von stund an / Er aber sprach / Herr ich glaub / vnd baͤttet jn an. Hiehaͤr gehoͤrt auch / das der Herr im Euangelio zum Samaritischen weyb spricht 2241 / Die waren anbaͤtter / werdend den vatter anbaͤtten im geist vnd in der warheit. Dann es gefallt dem Herren das geistlich vnd inner / nicht das ausser angemaßt vnd gleichßnerisch anbaͤtten / sonder das da kumpt auß einem gemuͤt das im glauben durch den heiligen geist wider geboren / vnd stracks vnd auffrichtig in den einigen Gott gerichtet ist. Dann wir laͤsend im alten Testament / das die Fürsten inn der warheit anbaͤttet habind / die sich von gantzem hertzen dem einigen Gott ergeben / vnd jm allein angehanget sind. Dargegen / das die den Herren nicht mit gantzem gemuͤt anbaͤttet habind / die nicht waren glauben gehept / vnd mit hinzuͦ auch den creaturen angehanget sind. Dises anbaͤttens aber setzt der Herr im Euangelio ein vrsach hinzuͦ / vnd spricht / Das anbaͤtten sol sich inn allweg reimen mit dem der anbaͤttet wirt. Gott aber der anbaͤttet wirt / ist ein geist vnd die warheit / vnd hatt einen gefallen an geistlicher vereerung vnd an warem glauben / darumb so sol er im geist vnd in der warheit anbaͤttet werden. 2242 Deßhalb so ist der gloͤubigen hoͤchste sorg / das daß inwendig anbaͤtten deß gemuͤts auffrecht seye / vnd baͤttend deßhalb an sonderlich im gemuͤt vnd warhafftig / mit warem glauben vnnd Gottsforcht. Darnebend fallend sie auch aussenfür bittlicher weiß nider vnd baͤttend an vor dem Herren. Dann die aussere anbaͤttung volget auff die innere. Es baͤttend auch die gleichßner Gott mit dem leib gantz vnderwürfflich an / dieweil aber das gemuͤt nicht darbey ist / vnd Gott nicht mit glauben vnnd forchten anhanget / so redt Gott zuͦ jnen durch den Propheten 2243 / Das volck eeret mich mit seinen lefftzen / jr hertz aber ist weyt von mir. Aber sie vereerend mich vergeben / mit dem das sie leeren fürgebend / die der menschen gebott sind. Vnd das ist das gleichßnet vnd falsch anbaͤtten. Darbey ist auch das ein falsches / ja lasterhaffts vnd abschüchlichs anbaͤtten / da man eintweders naͤbend Gott / oder an statt Gottes vnnd one Gott die geschoͤpfften anbaͤttet. Ja die baͤttend Gott gar nicht an / die weder Gott foͤrchtend / noch in Gott glaubend / noch an Gott allein hangend. 2244 Es bekennt zwar jederman / das man Gott anbaͤtten soͤlle / aber nicht jederman erkennt vnd bekennt auffrichtig / das man Gott allein anbaͤtten soͤlle / darumb so ist noch überig / das ich auch erzeige / das allein Gott vonn den menschen soͤlle angebaͤttet werden. Anbaͤtten / warer glaub vnnd gottßforcht hangend an ein anderen / dieweil nun dise ding allein Gott zuͦ gehoͤrend / so sol man je auch allein Gott anbaͤtten. Darumb wirt auch so offt im gesatzt vnd in den Propheten wideraͤferet vnd getriben / du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd keinen fremden Gott solt du anbaͤtten. Ein fremder Gott aber ist alles das du dir aussert vnd naͤbend dem einigen / laͤbendigen / waren vnd ewigen Gott fürnimpst vnd erwellst anzuͦbaͤtten. Darumb so sol allein der war laͤbendig vnd ewig Gott angebaͤttet werden. Jnn der Euangelischen histori 2245 2239 Mat.14. 2240 Joan.9. 2241 Joan.4. 2242 Was es sey Gott in der warheit anbaͤtten. 2243 Esa.29. Math.15. 2244 Das man allein Gott anbaͤtten soͤlle. 2245 Mat.4.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [269]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/630>, abgerufen am 01.07.2024.