Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
läsend wir / das der Teüffel vnseren Herren Jesum Christum versuocht / vnd jn auff einen hohen berg gefürt / vnd jm dadannen alle reich der wält vnd jre herrlikeit gezeiget vnd gesprochen habe / Dises alles wil ich dir geben / so du niderfalst vnd mich anbättist. Da habe aber der Herr geantwortet / Heb dich Satan / es stat geschriben / du solt den Herren deinen Gott anbätten / vnd jm allein dienen. Da hangend aber das anbätten vnd das dienen an ein ander dermassen / das sie nicht mögend gesünderet werden. Darumb dieweil er erforderet das man jm allein diene / so wil er auch ie / das man jhn allein anbätte. Vnnd der groß Prophet Gottes Helias / da er leeret das Gott kein gemeinder in seinem dienst näbend jm leiden möge / schreyt er das volck das mit vnnd näbend Gott auch den Baal anbättet an / vnd spricht2246 / Wie lang wöllend jr auff bede seyten hincken / ist der Herr / Gott / so volgend jm / ist es Baal / so gond nach jm. Als wölte er sagen / Jr mögend Gott vnd Baal nit mit einanderen anbätten. 2247 Niemandt mag zweyen Herren dienen. Dann2248 der Herr vnnser Gott erforderet vnnser gantz härtz / vnnser gantz gemüt vnnd gantze seel / darumb so laßt er vnns nützit überigs / das wir an jemands anders legind. Jnn der Epistel zun Hebreeren zeigt Paulus an2249 / das Christus fürtreffenlicher seye dann die Engel / dann die Engel bättind Christum an / sie aber hinwider werdind nicht angebättet. So aber die Engel nicht anbättet werdend / wän wöllend wir dann aussert dem waren läbendigen vnd ewigen Gott darstellen / der deß anbättens wärt seye? darumb so sol man allein Gott anbätten. Dann inn der offenbarung Jesu Christi die dem heiligen Apostel vnnd Euangelisten Johanni beschehen ist läsend wir also geschriben.2250 Vnnd ich sach einen anderen Engel fliegen mitten durch den himmel / der hatt ein ewig Euangelium zuo verkünden denen die auff Erden wonend / vnnd allen Heiden / vnnd geschlächten / vnnd zungen / vnnd völckeren / vnnd sprach mit lauter stimm / förchtend Gott vnnd gäbend jhm die Eer / dann seines gerichts stund ist kommen / vnnd bättend an den / der gemachet hatt himmel vnd erden / vnd Meer / vnd die wasserbrunnen. Jtem im selbigen buoch läsend wir noch weiter2251 / vnnd ich fiel zuo den füssen deß Engels / das ich jn anbättete. Vnd er sprach zuo mir / luog vnd thuo es nicht / Jch bin dein mitknecht vnd deiner brüder / vnd deren die die zeügnuß Jesu habend. Bätt Gott an. Vnnd nochmals zum end desselbigen buochs lisest du2252 / vnnd do ichs gehort vnnd gesach / fiel ich nider anzuobätten zuo den füssen deß Engels / der mir sölichs zeiget / vnd er sprach zuo mir / Sich zuo / thuo es nicht / dann ich bin dein mitknecht / vnnd deiner brüderen der Propheten / vnnd deren die da haltend die wort dises buochs. Disem ist auch nicht vngleich die that vnnd das wort Sanct Peters. Dann do Cornelius der hauptman zuo seinen füssen fiel vnd anbättet / sprach Petrus2253 / Stand auff / ich bin auch selbs ein mensch. Vnd huob jn mit der hand wider auff. Darumb so hatt der heilig Augustinus gantz Christenlich geschriben de uera religione, da er spricht2254 / Wir söllend es nicht für ein Gottsdienst halten / menschliche werck vereeren. Dann die werckmeister vnnd künstler die die selbigen machend / sind besser dann sie / noch so söllend wir auch die selbigen nicht vereeren. Wir söllend auch die vereerung abgestorbner menschen nicht für ein Gottsdienst halten. Dann habend sie Gottsäligklich geläbt / so habend sie nicht dermassen gehalten / das sie söliche eer suochind / sonder wöllend das der von vns vereeret werde / auß dessen erleüchtung sie sich fröwend das wir jres verdiensts mitknecht sind. 2255 Darumb so sol man sie eeren von nachfolg / nit anbätten von Gottsdiensts wegen. Habend sie dann übel geläbt / so sol man sie nit vereeren Gott geb wo sie seyend. Jtem de consensu Euangelistarum im j. buoch 18. cap. disputiert gedachter Augustinus / warumb die Römer den Gott vnd den gottsdienst der Hebreeren nit angenommen /

2246 3.Reg.18.
2247 Mat.6.
2248 Deut.1.
2249 Heb.1.
2250 Apoc.14.
2251 Apo.19.
2252 Apo.22.
2253 Acto.10.
2254 De uera religione cap.55.
2255 Warumb die Römer den Gott der Juden nie zuo vereeren angenommen habind.

Predig.
laͤsend wir / das der Teüffel vnseren Herren Jesum Christum versuͦcht / vnd jn auff einen hohen berg gefuͤrt / vnd jm dadannen alle reich der waͤlt vnd jre herrlikeit gezeiget vnd gesprochen habe / Dises alles wil ich dir geben / so du niderfalst vnd mich anbaͤttist. Da habe aber der Herr geantwortet / Heb dich Satan / es stat geschriben / du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd jm allein dienen. Da hangend aber das anbaͤtten vnd das dienen an ein ander dermassen / das sie nicht moͤgend gesünderet werden. Darumb dieweil er erforderet das man jm allein diene / so wil er auch ie / das man jhn allein anbaͤtte. Vnnd der groß Prophet Gottes Helias / da er leeret das Gott kein gemeinder in seinem dienst naͤbend jm leiden moͤge / schreyt er das volck das mit vnnd naͤbend Gott auch den Baal anbaͤttet an / vnd spricht2246 / Wie lang woͤllend jr auff bede seyten hincken / ist der Herr / Gott / so volgend jm / ist es Baal / so gond nach jm. Als woͤlte er sagen / Jr moͤgend Gott vnd Baal nit mit einanderen anbaͤtten. 2247 Niemandt mag zweyen Herren dienen. Dann2248 der Herr vnnser Gott erforderet vnnser gantz haͤrtz / vnnser gantz gemuͤt vnnd gantze seel / darumb so laßt er vnns nützit überigs / das wir an jemands anders legind. Jnn der Epistel zun Hebreeren zeigt Paulus an2249 / das Christus fürtreffenlicher seye dann die Engel / dann die Engel baͤttind Christum an / sie aber hinwider werdind nicht angebaͤttet. So aber die Engel nicht anbaͤttet werdend / waͤn woͤllend wir dann aussert dem waren laͤbendigen vnd ewigen Gott darstellen / der deß anbaͤttens waͤrt seye? darumb so sol man allein Gott anbaͤtten. Dann inn der offenbarung Jesu Christi die dem heiligen Apostel vnnd Euangelisten Johanni beschehen ist laͤsend wir also geschriben.2250 Vnnd ich sach einen anderen Engel fliegen mitten durch den himmel / der hatt ein ewig Euangelium zuͦ verkünden denen die auff Erden wonend / vnnd allen Heiden / vnnd geschlaͤchten / vnnd zungen / vnnd voͤlckeren / vnnd sprach mit lauter stimm / foͤrchtend Gott vnnd gaͤbend jhm die Eer / dann seines gerichts stund ist kommen / vnnd baͤttend an den / der gemachet hatt himmel vnd erden / vnd Meer / vnd die wasserbrunnen. Jtem im selbigen buͦch laͤsend wir noch weiter2251 / vnnd ich fiel zuͦ den fuͤssen deß Engels / das ich jn anbaͤttete. Vnd er sprach zuͦ mir / luͦg vnd thuͦ es nicht / Jch bin dein mitknecht vnd deiner bruͤder / vnd deren die die zeügnuß Jesu habend. Baͤtt Gott an. Vnnd nochmals zum end desselbigen buͦchs lisest du2252 / vnnd do ichs gehort vnnd gesach / fiel ich nider anzuͦbaͤtten zuͦ den fuͤssen deß Engels / der mir soͤlichs zeiget / vnd er sprach zuͦ mir / Sich zuͦ / thuͦ es nicht / dann ich bin dein mitknecht / vnnd deiner bruͤderen der Propheten / vnnd deren die da haltend die wort dises buͦchs. Disem ist auch nicht vngleich die that vnnd das wort Sanct Peters. Dann do Cornelius der hauptman zuͦ seinen fuͤssen fiel vnd anbaͤttet / sprach Petrus2253 / Stand auff / ich bin auch selbs ein mensch. Vnd huͦb jn mit der hand wider auff. Darumb so hatt der heilig Augustinus gantz Christenlich geschriben de uera religione, da er spricht2254 / Wir soͤllend es nicht für ein Gottsdienst halten / menschliche werck vereeren. Dann die werckmeister vnnd künstler die die selbigen machend / sind besser dann sie / noch so soͤllend wir auch die selbigen nicht vereeren. Wir soͤllend auch die vereerung abgestorbner menschen nicht für ein Gottsdienst halten. Dann habend sie Gottsaͤligklich gelaͤbt / so habend sie nicht dermassen gehalten / das sie soͤliche eer suͦchind / sonder woͤllend das der von vns vereeret werde / auß dessen erleüchtung sie sich froͤwend das wir jres verdiensts mitknecht sind. 2255 Darumb so sol man sie eeren von nachfolg / nit anbaͤtten von Gottsdiensts wegen. Habend sie dann übel gelaͤbt / so sol man sie nit vereeren Gott geb wo sie seyend. Jtem de consensu Euangelistarum im j. buͦch 18. cap. disputiert gedachter Augustinus / warumb die Roͤmer den Gott vnd den gottsdienst der Hebreeren nit angenommen /

2246 3.Reg.18.
2247 Mat.6.
2248 Deut.1.
2249 Heb.1.
2250 Apoc.14.
2251 Apo.19.
2252 Apo.22.
2253 Acto.10.
2254 De uera religione cap.55.
2255 Warumb die Roͤmer den Gott der Juden nie zuͦ vereeren angenommen habind.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0631" n="CCLXX."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>la&#x0364;send
                   wir / das der Teüffel vnseren Herren Jesum Christum versu&#x0366;cht / vnd jn auff einen
                   hohen berg gefu&#x0364;rt / vnd jm dadannen alle reich der wa&#x0364;lt vnd jre herrlikeit
                   gezeiget vnd gesprochen habe / Dises alles wil ich dir geben / so du niderfalst
                   vnd mich anba&#x0364;ttist. Da habe aber der Herr geantwortet / Heb dich Satan / es stat
                   geschriben / du solt den Herren deinen Gott anba&#x0364;tten / vnd jm allein dienen. Da
                   hangend aber das anba&#x0364;tten vnd das dienen an ein ander dermassen / das sie nicht
                   mo&#x0364;gend gesünderet werden. Darumb dieweil er erforderet das man jm allein diene /
                   so wil er auch ie / das man jhn allein anba&#x0364;tte. Vnnd der groß Prophet Gottes
                   Helias / da er leeret das Gott kein gemeinder in seinem dienst na&#x0364;bend jm leiden
                   mo&#x0364;ge / schreyt er das volck das mit vnnd na&#x0364;bend Gott auch den Baal anba&#x0364;ttet an /
                   vnd spricht<note place="foot" n="2246"> 3.Reg.18.</note> /
                   Wie lang wo&#x0364;llend jr auff bede seyten hincken / ist der Herr / Gott / so volgend jm
                   / ist es Baal / so gond nach jm. Als wo&#x0364;lte er sagen / Jr mo&#x0364;gend Gott vnd Baal nit
                   mit einanderen anba&#x0364;tten. <note place="foot" n="2247">
                      Mat.6.</note> Niemandt mag zweyen Herren dienen. Dann<note place="foot" n="2248"> Deut.1.</note> der Herr vnnser Gott
                   erforderet vnnser gantz ha&#x0364;rtz / vnnser gantz gemu&#x0364;t vnnd gantze seel / darumb so
                   laßt er vnns nützit überigs / das wir an jemands anders legind. Jnn der Epistel zun Hebreeren zeigt Paulus an<note place="foot" n="2249"> Heb.1.</note> / das Christus
                   fürtreffenlicher seye dann die Engel / dann die Engel ba&#x0364;ttind Christum an / sie
                   aber hinwider werdind nicht angeba&#x0364;ttet. So aber die Engel nicht anba&#x0364;ttet werdend /
                   wa&#x0364;n wo&#x0364;llend wir dann aussert dem waren la&#x0364;bendigen vnd ewigen Gott darstellen / der
                   deß anba&#x0364;ttens wa&#x0364;rt seye? darumb so sol man allein Gott anba&#x0364;tten. Dann inn der
                   offenbarung Jesu Christi die dem heiligen Apostel vnnd Euangelisten Johanni
                   beschehen ist la&#x0364;send wir also geschriben.<note place="foot" n="2250"> Apoc.14.</note> Vnnd ich sach einen anderen Engel fliegen mitten
                   durch den himmel / der hatt ein ewig Euangelium zu&#x0366; verkünden denen die auff Erden
                   wonend / vnnd allen Heiden / vnnd geschla&#x0364;chten / vnnd zungen / vnnd vo&#x0364;lckeren /
                   vnnd sprach mit lauter stimm / fo&#x0364;rchtend Gott vnnd ga&#x0364;bend jhm die Eer / dann
                   seines gerichts stund ist kommen / vnnd ba&#x0364;ttend an den / der gemachet hatt himmel
                   vnd erden / vnd Meer / vnd die wasserbrunnen. Jtem im selbigen bu&#x0366;ch la&#x0364;send wir
                   noch weiter<note place="foot" n="2251"> Apo.19.</note> / vnnd
                   ich fiel zu&#x0366; den fu&#x0364;ssen deß Engels / das ich jn anba&#x0364;ttete. Vnd er sprach zu&#x0366; mir
                   / lu&#x0366;g vnd thu&#x0366; es nicht / Jch bin dein mitknecht vnd deiner bru&#x0364;der / vnd deren
                   die die zeügnuß Jesu habend. Ba&#x0364;tt Gott an. Vnnd nochmals zum end desselbigen
                   bu&#x0366;chs lisest du<note place="foot" n="2252"> Apo.22.</note> /
                   vnnd do ichs gehort vnnd gesach / fiel ich nider anzu&#x0366;ba&#x0364;tten zu&#x0366; den fu&#x0364;ssen deß
                   Engels / der mir so&#x0364;lichs zeiget / vnd er sprach zu&#x0366; mir / Sich zu&#x0366; / thu&#x0366; es nicht
                   / dann ich bin dein mitknecht / vnnd deiner bru&#x0364;deren der Propheten / vnnd deren
                   die da haltend die wort dises bu&#x0366;chs. Disem ist auch nicht vngleich die that vnnd
                   das wort Sanct Peters. Dann do Cornelius der hauptman zu&#x0366; seinen fu&#x0364;ssen fiel vnd
                   anba&#x0364;ttet / sprach Petrus<note place="foot" n="2253">
                      Acto.10.</note> / Stand auff / ich bin auch selbs ein mensch. Vnd hu&#x0366;b jn
                   mit der hand wider auff. Darumb so hatt der heilig Augustinus gantz Christenlich
                   geschriben <hi rendition="#aq">de uera religione</hi>, da er spricht<note place="foot" n="2254"><hi rendition="#aq"> De uera religione cap.55.</hi></note> / Wir so&#x0364;llend es nicht für ein Gottsdienst halten / menschliche werck
                   vereeren. Dann die werckmeister vnnd künstler die die selbigen machend / sind
                   besser dann sie / noch so so&#x0364;llend wir auch die selbigen nicht vereeren. Wir
                   so&#x0364;llend auch die vereerung abgestorbner menschen nicht für ein Gottsdienst halten.
                   Dann habend sie Gottsa&#x0364;ligklich gela&#x0364;bt / so habend sie nicht dermassen gehalten / das sie so&#x0364;liche eer su&#x0366;chind /
                   sonder wo&#x0364;llend das der von vns vereeret werde / auß dessen erleüchtung sie sich
                   fro&#x0364;wend das wir jres verdiensts mitknecht sind. <note place="foot" n="2255"> Warumb die Ro&#x0364;mer den Gott der Juden nie zu&#x0366; vereeren
                      angenommen habind.</note> Darumb so sol man sie eeren von nachfolg / nit
                   anba&#x0364;tten von Gottsdiensts wegen. Habend sie dann übel gela&#x0364;bt / so sol man sie nit
                   vereeren Gott geb wo sie seyend. Jtem de consensu Euangelistarum im j. bu&#x0366;ch 18.
                   cap. disputiert gedachter Augustinus / warumb die Ro&#x0364;mer den Gott vnd den
                   gottsdienst der Hebreeren nit angenommen /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCLXX./0631] Predig. laͤsend wir / das der Teüffel vnseren Herren Jesum Christum versuͦcht / vnd jn auff einen hohen berg gefuͤrt / vnd jm dadannen alle reich der waͤlt vnd jre herrlikeit gezeiget vnd gesprochen habe / Dises alles wil ich dir geben / so du niderfalst vnd mich anbaͤttist. Da habe aber der Herr geantwortet / Heb dich Satan / es stat geschriben / du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd jm allein dienen. Da hangend aber das anbaͤtten vnd das dienen an ein ander dermassen / das sie nicht moͤgend gesünderet werden. Darumb dieweil er erforderet das man jm allein diene / so wil er auch ie / das man jhn allein anbaͤtte. Vnnd der groß Prophet Gottes Helias / da er leeret das Gott kein gemeinder in seinem dienst naͤbend jm leiden moͤge / schreyt er das volck das mit vnnd naͤbend Gott auch den Baal anbaͤttet an / vnd spricht 2246 / Wie lang woͤllend jr auff bede seyten hincken / ist der Herr / Gott / so volgend jm / ist es Baal / so gond nach jm. Als woͤlte er sagen / Jr moͤgend Gott vnd Baal nit mit einanderen anbaͤtten. 2247 Niemandt mag zweyen Herren dienen. Dann 2248 der Herr vnnser Gott erforderet vnnser gantz haͤrtz / vnnser gantz gemuͤt vnnd gantze seel / darumb so laßt er vnns nützit überigs / das wir an jemands anders legind. Jnn der Epistel zun Hebreeren zeigt Paulus an 2249 / das Christus fürtreffenlicher seye dann die Engel / dann die Engel baͤttind Christum an / sie aber hinwider werdind nicht angebaͤttet. So aber die Engel nicht anbaͤttet werdend / waͤn woͤllend wir dann aussert dem waren laͤbendigen vnd ewigen Gott darstellen / der deß anbaͤttens waͤrt seye? darumb so sol man allein Gott anbaͤtten. Dann inn der offenbarung Jesu Christi die dem heiligen Apostel vnnd Euangelisten Johanni beschehen ist laͤsend wir also geschriben. 2250 Vnnd ich sach einen anderen Engel fliegen mitten durch den himmel / der hatt ein ewig Euangelium zuͦ verkünden denen die auff Erden wonend / vnnd allen Heiden / vnnd geschlaͤchten / vnnd zungen / vnnd voͤlckeren / vnnd sprach mit lauter stimm / foͤrchtend Gott vnnd gaͤbend jhm die Eer / dann seines gerichts stund ist kommen / vnnd baͤttend an den / der gemachet hatt himmel vnd erden / vnd Meer / vnd die wasserbrunnen. Jtem im selbigen buͦch laͤsend wir noch weiter 2251 / vnnd ich fiel zuͦ den fuͤssen deß Engels / das ich jn anbaͤttete. Vnd er sprach zuͦ mir / luͦg vnd thuͦ es nicht / Jch bin dein mitknecht vnd deiner bruͤder / vnd deren die die zeügnuß Jesu habend. Baͤtt Gott an. Vnnd nochmals zum end desselbigen buͦchs lisest du 2252 / vnnd do ichs gehort vnnd gesach / fiel ich nider anzuͦbaͤtten zuͦ den fuͤssen deß Engels / der mir soͤlichs zeiget / vnd er sprach zuͦ mir / Sich zuͦ / thuͦ es nicht / dann ich bin dein mitknecht / vnnd deiner bruͤderen der Propheten / vnnd deren die da haltend die wort dises buͦchs. Disem ist auch nicht vngleich die that vnnd das wort Sanct Peters. Dann do Cornelius der hauptman zuͦ seinen fuͤssen fiel vnd anbaͤttet / sprach Petrus 2253 / Stand auff / ich bin auch selbs ein mensch. Vnd huͦb jn mit der hand wider auff. Darumb so hatt der heilig Augustinus gantz Christenlich geschriben de uera religione, da er spricht 2254 / Wir soͤllend es nicht für ein Gottsdienst halten / menschliche werck vereeren. Dann die werckmeister vnnd künstler die die selbigen machend / sind besser dann sie / noch so soͤllend wir auch die selbigen nicht vereeren. Wir soͤllend auch die vereerung abgestorbner menschen nicht für ein Gottsdienst halten. Dann habend sie Gottsaͤligklich gelaͤbt / so habend sie nicht dermassen gehalten / das sie soͤliche eer suͦchind / sonder woͤllend das der von vns vereeret werde / auß dessen erleüchtung sie sich froͤwend das wir jres verdiensts mitknecht sind. 2255 Darumb so sol man sie eeren von nachfolg / nit anbaͤtten von Gottsdiensts wegen. Habend sie dann übel gelaͤbt / so sol man sie nit vereeren Gott geb wo sie seyend. Jtem de consensu Euangelistarum im j. buͦch 18. cap. disputiert gedachter Augustinus / warumb die Roͤmer den Gott vnd den gottsdienst der Hebreeren nit angenommen / 2246 3.Reg.18. 2247 Mat.6. 2248 Deut.1. 2249 Heb.1. 2250 Apoc.14. 2251 Apo.19. 2252 Apo.22. 2253 Acto.10. 2254 De uera religione cap.55. 2255 Warumb die Roͤmer den Gott der Juden nie zuͦ vereeren angenommen habind.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/631
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/631>, abgerufen am 01.07.2024.