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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünff vnd dreissigste
vnd zuo warten seines Suns von himmlen / welchen er aufferweckt hatt vonn den todten / Jesum / der vns erlößt hatt von dem zuokünfftigen zorn. Jtem der heilig Apostel Jacobus2321 / Ein reiner vnnd vnbefleckter Gottes dienst vor Gott dem vatter / ist der / die weisen vnd witwen in jrem trübsal besuochen / vnnd sich von der welt vnbefleckt behalten. Dise göttlichen vnd heiteren zeügnussen der heiligen geschrifft gäbend ewer lieb überauß gnuogsamm zuo verston / welches der war inner Gottsdienst seye. Menschlicher zeügnussen / die doch den göttlichen nicht vngleich sind / begegnend einem allenthalben vil in den leereren der kirchen. Lactantius lib. Instit. 6. cap. 9. spricht / Es stat alle summ / in der erkantnuß vnd im dienst Gottes / darinn ist alle hoffnung vnd das gantz heil deß menschen / dises ist die erst stafflen der weyßheit / das wir wüssind / wär vnser warer vatter sey / vnd das wir jm allein mit schuldiger forcht anhangind / jm gehorsam seyend / jhm mit höchster andacht dienind. Jn zuo erlangen söllend alle vnnser thaten / vnser sorg fleiß vnd müy gerichtet sein. Vnd dergleichen meer erzellt er weytlöuffig im 10. cap. deß selbigen buochs. Für vil kuntschafften aber die möchtind anzogen werden / wil ich allein noch ein zeügnuß deß heiligen marterers Romani die er vor dem Römischen gewalt vnd vor dem richter Asclepiade mit grosser freidikeit vom waren Gottsdienst hatt gethon mälden. Dann nach dem er von Gott hertzlich vnd mit grossem glauben geredt / wer vnnd wie er seye / da setzt er drauff also /
2322Nun bkenst du jn / jetz hörend all
Was jm doch für ein Gottßdienst gfall /
Was tempels er auch haben wöll /
Vnd was jm jeder opfren söll /
Was glüpt er bgär / was priesterthumm /
Was trancks / das merckend in eir summ.

2323Jns menschen gmüt hatt er jm breit /
Ein läblich hauß / voll lustbarkeit /
Das schön / empfintlich / lufftig ist /
Nit brochen wirt zuo keiner frist /
Das auch in dhöhe ist vfgfürt /
Mit vnderscheid der farwen ziert.

2324Da stat ein priester mit gebür
Vnd jungfraw glaub bewart die tür /
Küngklich geziert mit gflochtnem har /
Begärt dem sun vnd vatter zwar
Zuo gäben opfer die sie weißt /
Jm gfellig sein / vnd die er heißt /
Die vfrecht sigind vnd einfalt:

2325Als deß angsichts schamhaffte gstalt /
Deß hertzen vnschuld / frid vnd ruow /
Vnd reinikeit deß lybs darzuo.
Gottßforcht vnd rechte wüssenheit /
Jn fasten maß vnd bscheidenheit /
Vfrechte hoffnung / die nit schwanck /
Vnd frye hand mit grossem danck.

2321 Jac.1.
2322 Ein zeügnuß deß marterers Romani von waren Gottß dienst.
2323 Tempel.
2324 Priester.
2325 Opfer.

Die Fünff vnd dreissigste
vnd zuͦ warten seines Suns von himmlen / welchen er aufferweckt hatt vonn den todten / Jesum / der vns erloͤßt hatt von dem zuͦkünfftigen zorn. Jtem der heilig Apostel Jacobus2321 / Ein reiner vnnd vnbefleckter Gottes dienst vor Gott dem vatter / ist der / die weisen vnd witwen in jrem truͤbsal besuͦchen / vnnd sich von der welt vnbefleckt behalten. Dise goͤttlichen vnd heiteren zeügnussen der heiligen geschrifft gaͤbend ewer lieb überauß gnuͦgsamm zuͦ verston / welches der war inner Gottsdienst seye. Menschlicher zeügnussen / die doch den goͤttlichen nicht vngleich sind / begegnend einem allenthalben vil in den leereren der kirchen. Lactantius lib. Instit. 6. cap. 9. spricht / Es stat alle summ / in der erkantnuß vnd im dienst Gottes / darinn ist alle hoffnung vnd das gantz heil deß menschen / dises ist die erst stafflen der weyßheit / das wir wüssind / waͤr vnser warer vatter sey / vnd das wir jm allein mit schuldiger forcht anhangind / jm gehorsam seyend / jhm mit hoͤchster andacht dienind. Jn zuͦ erlangen soͤllend alle vnnser thaten / vnser sorg fleiß vnd muͤy gerichtet sein. Vnd dergleichen meer erzellt er weytloͤuffig im 10. cap. deß selbigen buͦchs. Für vil kuntschafften aber die moͤchtind anzogen werden / wil ich allein noch ein zeügnuß deß heiligen marterers Romani die er vor dem Roͤmischen gewalt vnd vor dem richter Asclepiade mit grosser freidikeit vom waren Gottsdienst hatt gethon maͤlden. Dann nach dem er von Gott hertzlich vnd mit grossem glauben geredt / wer vnnd wie er seye / da setzt er drauff also /
2322Nun bkenst du jn / jetz hoͤrend all
Was jm doch für ein Gottßdienst gfall /
Was tempels er auch haben woͤll /
Vnd was jm jeder opfren soͤll /
Was glüpt er bgaͤr / was priesterthumm /
Was trancks / das merckend in eir summ.

2323Jns menschen gmuͤt hatt er jm breit /
Ein laͤblich hauß / voll lustbarkeit /
Das schoͤn / empfintlich / lufftig ist /
Nit brochen wirt zuͦ keiner frist /
Das auch in dhoͤhe ist vfgfuͤrt /
Mit vnderscheid der farwen ziert.

2324Da stat ein priester mit gebür
Vnd jungfraw glaub bewart die tür /
Küngklich geziert mit gflochtnem har /
Begaͤrt dem sun vnd vatter zwar
Zuͦ gaͤben opfer die sie weißt /
Jm gfellig sein / vnd die er heißt /
Die vfrecht sigind vnd einfalt:

2325Als deß angsichts schamhaffte gstalt /
Deß hertzen vnschuld / frid vnd ruͦw /
Vnd reinikeit deß lybs darzuͦ.
Gottßforcht vnd rechte wüssenheit /
Jn fasten maß vnd bscheidenheit /
Vfrechte hoffnung / die nit schwanck /
Vnd frye hand mit grossem danck.

2321 Jac.1.
2322 Ein zeügnuß deß marterers Romani von waren Gottß dienst.
2323 Tempel.
2324 Priester.
2325 Opfer.
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[[276]/0644] Die Fünff vnd dreissigste vnd zuͦ warten seines Suns von himmlen / welchen er aufferweckt hatt vonn den todten / Jesum / der vns erloͤßt hatt von dem zuͦkünfftigen zorn. Jtem der heilig Apostel Jacobus 2321 / Ein reiner vnnd vnbefleckter Gottes dienst vor Gott dem vatter / ist der / die weisen vnd witwen in jrem truͤbsal besuͦchen / vnnd sich von der welt vnbefleckt behalten. Dise goͤttlichen vnd heiteren zeügnussen der heiligen geschrifft gaͤbend ewer lieb überauß gnuͦgsamm zuͦ verston / welches der war inner Gottsdienst seye. Menschlicher zeügnussen / die doch den goͤttlichen nicht vngleich sind / begegnend einem allenthalben vil in den leereren der kirchen. Lactantius lib. Instit. 6. cap. 9. spricht / Es stat alle summ / in der erkantnuß vnd im dienst Gottes / darinn ist alle hoffnung vnd das gantz heil deß menschen / dises ist die erst stafflen der weyßheit / das wir wüssind / waͤr vnser warer vatter sey / vnd das wir jm allein mit schuldiger forcht anhangind / jm gehorsam seyend / jhm mit hoͤchster andacht dienind. Jn zuͦ erlangen soͤllend alle vnnser thaten / vnser sorg fleiß vnd muͤy gerichtet sein. Vnd dergleichen meer erzellt er weytloͤuffig im 10. cap. deß selbigen buͦchs. Für vil kuntschafften aber die moͤchtind anzogen werden / wil ich allein noch ein zeügnuß deß heiligen marterers Romani die er vor dem Roͤmischen gewalt vnd vor dem richter Asclepiade mit grosser freidikeit vom waren Gottsdienst hatt gethon maͤlden. Dann nach dem er von Gott hertzlich vnd mit grossem glauben geredt / wer vnnd wie er seye / da setzt er drauff also / 2322Nun bkenst du jn / jetz hoͤrend all Was jm doch für ein Gottßdienst gfall / Was tempels er auch haben woͤll / Vnd was jm jeder opfren soͤll / Was glüpt er bgaͤr / was priesterthumm / Was trancks / das merckend in eir summ. 2323Jns menschen gmuͤt hatt er jm breit / Ein laͤblich hauß / voll lustbarkeit / Das schoͤn / empfintlich / lufftig ist / Nit brochen wirt zuͦ keiner frist / Das auch in dhoͤhe ist vfgfuͤrt / Mit vnderscheid der farwen ziert. 2324Da stat ein priester mit gebür Vnd jungfraw glaub bewart die tür / Küngklich geziert mit gflochtnem har / Begaͤrt dem sun vnd vatter zwar Zuͦ gaͤben opfer die sie weißt / Jm gfellig sein / vnd die er heißt / Die vfrecht sigind vnd einfalt: 2325Als deß angsichts schamhaffte gstalt / Deß hertzen vnschuld / frid vnd ruͦw / Vnd reinikeit deß lybs darzuͦ. Gottßforcht vnd rechte wüssenheit / Jn fasten maß vnd bscheidenheit / Vfrechte hoffnung / die nit schwanck / Vnd frye hand mit grossem danck. 2321 Jac.1. 2322 Ein zeügnuß deß marterers Romani von waren Gottß dienst. 2323 Tempel. 2324 Priester. 2325 Opfer.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [276]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/644>, abgerufen am 22.11.2024.