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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd dreissigste
waarheyt der heiligen geschrifft / mehr glaubens bey vnns finden / dann die eitelen stempaneyen aller Sadduceeren vnnd gottlosen menschen. Jch geschweigen dessen / das auch die Poeten vnnd Philosophi bey den Heyden / Engel sein (welche sie Götter nennend) bekennt habend. Dann mitt dem / das sie fürgäben / wie die Götter vonn gerechten menschen in menschen gestallt sygind beherberget worden / da haltend alle geleerten vonn2647 / das sie nichts anderst damitt habind gewöllen / dann das auch die heilig geschrifft mäldet / das Abraham vnnd Loth Engel in frömbder menschen gestallt beherberget habind. Wie aber dem jmmer seye / so ist es gewüß / auß der heiligen geschrifft / deßgleich auch auß vilfältiger erfarung / das sälige geister Gottes / das ist guote Engel sind.

Was aber die Engel für ein natur habind / mag von keinem menschen eigentlich erklärt werden. Dann es sind vil geschöpfften /deren natur nicht eigentlich noch volkommenlich kan außgelegt werden / doch mögend sie ettlicher maß nach vnserem verstand entworffen werden. Darumb so sind ettlich die sagend / die Engel sygind guote geister / diener / feüriner natur / erschaffen zuo dem dienst Gottes vnnd der frommen. Andere sagend / Die Engel sind himmlische geister / deren dienst vnnd gehorsamme Gott braucht alles das außzuorichten / das er verordnet hatt. Darumb so werdend wir nicht gar jrren / so wir sagend / die Engel sygind guote / vnd himmlische geister / das ist vnzerstörliche substantzen / zuo dem dienst Gottes vnd der menschen erschaffen.

2648 Das die Engel vonn Gott erschaffen sygind / bezeügend die Prophetischen vnnd Apostolischen gschrifften. Dann Paulus2649 zeücht den Spruch auß Dauide an / der die Engel zuo geisteren machet / vnnd seine diener zuo feür flammen. Jtem so spricht er an einem anderen ort2650 / Durch Christum ist alles geschaffen / das in himmlen vnnd auff erden ist / das sichtbar vnnd das vnsichtbar / es sygind die Thronen / oder Herrschafften / oder Fürstenthuomb / oder Oberkeyten. Darumb so ist es nichts dann eitelkeyt / das die kätzer fürgäben vnnd gesprochen / die Engel sygind würcker vnnd volbringer der schöpffung / vnnd gleich ewig mit dem Gott aller dingen. Dann Gott hat die Engel vnd alle anderen Creaturen in gewüsser zeit erschaffen durch den Sun.

2651 Vonn der zeit aber / wenn sie erschaffen sygind / vor dem menschen mitt dem liecht / oder nach dem menschen / vnnd nach allen wercken Gottes / das sage einer / der da ettwas gewüsses weißt zuosagen / da die heilig geschrifft schweiget. Die alten außlegger der geschrifft / Epiphanius vnnd Augustinus / bekennend heiter vnnd mitt der waarheyt / das in der heiligen geschrifft hieuon nützit seye angäben worden. Was aber in der heiligen geschrifft nicht angäben ist / das mag man wol mitt grosser gefar erforschen wöllen / aber on gefar wol nicht wüssen mögen. Es ist genuog das wir erkennind das die Engel geschaffen / Gott gäb wenn sie denn geschaffen sygind. Wir söllend vil mehr Gott danck sagen / das er dem menschlichen geschlächt so fürträffenliche diener erschaffen hat / vnnd söllend luogen / das wir vor dem angesicht der heiligen Englen Gottes / ein heiligs vnnd Englischs läben fürind vnnd läbind. Söllend auch wachen / damitt vns nicht der vnder einer guoten gestalt etwan überfüre / der sich in ein Engel deß liechts vergstalten kan.

2652 Nun müssend wir aber auch besehen / was die Engel für geschöpfften sygind. So sind sie nun himmlische geister vnd vnzerstörliche schnälle vnd fertige substantzen. Vßtrucklich sag ich / die Engel sygind substantzen / dz ist / geschöpfften / die jr substantz vnd wäsen habend. Dann etliche verlaugnend dz sie wäsenliche substantzen sygind / die in eignen wäsen bstandind / vnd sagend sie sygind nichts anders / dann ein qualitet / wielikeyt / bewegnuß vnd ynblasen der guoten gemüteren. Aber die heilig

2647 Augu.Steuchus de perenni Philosophia lib.8. cap.6&8.
2648 Dz die Engel erschaffen sygind.
2649 Heb.1.
2650 Col.1.
2651 Wenn die Engel erschaffen sygind.
2652 Dz die Engel wäsenliche substantzen sygind.

Die Neün vnd dreissigste
waarheyt der heiligen geschrifft / mehr glaubens bey vnns finden / dann die eitelen stempaneyen aller Sadduceeren vnnd gottlosen menschen. Jch geschweigen dessen / das auch die Poeten vnnd Philosophi bey den Heyden / Engel sein (welche sie Goͤtter nennend) bekennt habend. Dann mitt dem / das sie fürgaͤben / wie die Goͤtter vonn gerechten menschen in menschen gestallt sygind beherberget worden / da haltend alle geleerten vonn2647 / das sie nichts anderst damitt habind gewoͤllen / dann das auch die heilig geschrifft maͤldet / das Abraham vnnd Loth Engel in froͤmbder menschen gestallt beherberget habind. Wie aber dem jmmer seye / so ist es gewüß / auß der heiligen geschrifft / deßgleich auch auß vilfaͤltiger erfarung / das saͤlige geister Gottes / das ist guͦte Engel sind.

Was aber die Engel für ein natur habind / mag von keinem menschen eigentlich erklaͤrt werden. Dann es sind vil geschoͤpfften /deren natur nicht eigentlich noch volkommenlich kan außgelegt werden / doch moͤgend sie ettlicher maß nach vnserem verstand entworffen werden. Darumb so sind ettlich die sagend / die Engel sygind guͦte geister / diener / feüriner natur / erschaffen zuͦ dem dienst Gottes vnnd der frommen. Andere sagend / Die Engel sind himmlische geister / deren dienst vnnd gehorsamme Gott braucht alles das außzuͦrichten / das er verordnet hatt. Darumb so werdend wir nicht gar jrren / so wir sagend / die Engel sygind guͦte / vnd himmlische geister / das ist vnzerstoͤrliche substantzen / zuͦ dem dienst Gottes vnd der menschen erschaffen.

2648 Das die Engel vonn Gott erschaffen sygind / bezeügend die Prophetischen vnnd Apostolischen gschrifften. Dann Paulus2649 zeücht den Spruch auß Dauide an / der die Engel zuͦ geisteren machet / vnnd seine diener zuͦ feür flammen. Jtem so spricht er an einem anderen ort2650 / Durch Christum ist alles geschaffen / das in himmlen vnnd auff erden ist / das sichtbar vnnd das vnsichtbar / es sygind die Thronen / oder Herrschafften / oder Fürstenthuͦmb / oder Oberkeyten. Darumb so ist es nichts dann eitelkeyt / das die kaͤtzer fürgaͤben vnnd gesprochen / die Engel sygind würcker vnnd volbringer der schoͤpffung / vnnd gleich ewig mit dem Gott aller dingen. Dann Gott hat die Engel vnd alle anderen Creaturen in gewüsser zeit erschaffen durch den Sun.

2651 Vonn der zeit aber / wenn sie erschaffen sygind / vor dem menschen mitt dem liecht / oder nach dem menschen / vnnd nach allen wercken Gottes / das sage einer / der da ettwas gewüsses weißt zuͦsagen / da die heilig geschrifft schweiget. Die alten außlegger der geschrifft / Epiphanius vnnd Augustinus / bekennend heiter vnnd mitt der waarheyt / das in der heiligen geschrifft hieuon nützit seye angaͤben worden. Was aber in der heiligen geschrifft nicht angaͤben ist / das mag man wol mitt grosser gefar erforschen woͤllen / aber on gefar wol nicht wüssen moͤgen. Es ist genuͦg das wir erkennind das die Engel geschaffen / Gott gaͤb wenn sie denn geschaffen sygind. Wir soͤllend vil mehr Gott danck sagen / das er dem menschlichen geschlaͤcht so fürtraͤffenliche diener erschaffen hat / vnnd soͤllend luͦgen / das wir vor dem angesicht der heiligen Englen Gottes / ein heiligs vnnd Englischs laͤben fuͤrind vnnd laͤbind. Soͤllend auch wachen / damitt vns nicht der vnder einer guͦten gestalt etwan überfuͤre / der sich in ein Engel deß liechts vergstalten kan.

2652 Nun muͤssend wir aber auch besehen / was die Engel für geschoͤpfften sygind. So sind sie nun himmlische geister vnd vnzerstoͤrliche schnaͤlle vnd fertige substantzen. Vßtrucklich sag ich / die Engel sygind substantzen / dz ist / geschoͤpfften / die jr substantz vnd waͤsen habend. Dann etliche verlaugnend dz sie waͤsenliche substantzen sygind / die in eignen waͤsen bstandind / vnd sagend sie sygind nichts anders / dann ein qualitet / wielikeyt / bewegnuß vnd ynblasen der guͦten gemuͤteren. Aber die heilig

2647 Augu.Steuchus de perenni Philosophia lib.8. cap.6&8.
2648 Dz die Engel erschaffen sygind.
2649 Heb.1.
2650 Col.1.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [305]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/702>, abgerufen am 22.11.2024.