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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
das ist / das er durch das einig opffer seines leybs die sünd außtilckete vnnd versünte. Dahär dienet nun das der Apostel zuon Hebreeren / da er auch von den opfferen redt / also schreybt:3533 Jn disem geschicht nun ein gedächtnuß der sünd alle jar. Dann es ist vnmüglich durch ochsen vnd bocksbluot sünd ablegen. Darumb so offt die opffer / als die kalbelen / böck / ochsen vnnd schaaff / heilungen oder sünd genennt werdend / so empfahend die zeichen die nammen der dingen / deren zeichen sy sind. Dann sy sind verbildungen vnd figuren gewesen Christi deß künfftigen priesters vnd opffers / 3534 dem vnsere sünd aufgelegt werdend. Dann3535 der ist das lamb Gottes das da hinnimpt die sünd der wält. Nun kommend wir auch auff die Sacrament deß Neüwen Testaments3536 / deren zeichen auch den nammen jrer verzeichneten dingen empfahend. Dann3537 Petrus in in der Apostel Gschichten am ij. cap. spricht: Lasse sich ein yeder tauffen im Namen Jesu Christi zur vergäbung der sünden. So wirt im selbigen buoch3538 auch zuo Sant Peter gesagt: Stand auf / laß dich tauffen / vnnd wäsch deine sünd ab angerüfft den Namen deß Herren. Da wirt nun der Tauff ein reinigung vnd abwäschung der sünden genennt. Nun spricht aber Sant Peter an einem anderen ort / Der Tauff machet eüch sälig / nit der damit deß fleisches vnsauberkeit abgethon wirt: sonder dardurch die guote gwüßne vor Gott wol antworten mag. So spricht auch Sant Paul3539 / Jr sind abgewäschen / jr sind geheiliget / jr sind gerecht gemachet / durch den Namen deß Herren Jesu / vnnd durch den geist vnsers Gottes. Wenn man nun dise ort recht gegen einanderen haltet vnd vergleycht / so erfindt sich / daß dem zeichen deß Tauffs / namlich dem wasser / der namm dessen geben wirt / dessen zeichen es ist / vnnd das es bedeütet. 3540 Also hat es auch ein gstalt vmb deß Herren Nachtmal. Das brot wirt der leyb / der weyn das bluot Christi genennt. Dieweyl aber der ware glaub glaubt / daß der war leyb Christi auß diser wält genommen / yetzund in himmlen sein wäsen hab: vnd daß der Herr in dise wält nit wider kommen werde / biß daß er kumpt in den wolcken deß himmels zerichten die läbenden vnd die todten: so verstadt ein yeder wol / daß dem zeichen / namlich dem brot vnnd weyn / durch nachnamsung der namm der verzeichneten dingen / namlich deß leybs vnd bluots deß Herren / gegeben wirt.

3541 Also sind auch in der heiligen gschrifft / vnnd in gmeinem brauch / vil reden / die disen Sacramentlichen reden nit vngleych sind. Wir läsend dz Christus ein löuw / ein lamb / ein hirt / ein räbstock / ein thür / ein wäg / ein leiteren / ein tag / ein liecht / ein Sonn / ein wasser / ein brunn / ein brot / ein velß seye: vnd also wirt er genent. Wenn aber da einer auff den heüttigen tag mit gwalt erkempffen wölte Christus wäre ein wares wäsenlichs lamb / ein wäsenliche thür / ein natürlicher räbstock / vnd der gleychen: wär möchte oder wurde einen sölichen disputierer dulden? Wir wurdind einen sölichen außmusteren als einen vnsinnigen menschen vnnd verkeerer der worten Gottes. Wir läsend zwar / Der velß aber was Christus. Da ist aber mithin zuo zebedencken was volge. Dann wäre Christus wäsenlich der velß gewesen / so hette der Herr an deren keinem die vom velsen truncken / mißfal gehaben. Dann die gefallend Gott / die Christi teilhafftig sind. Nun hat aber der Herr an deren vilen kein gefallen gehaben / die vom velsen truncken: dann sy sind in der wüste erschlagen worden. Darumb so sind die / die vom velsen truncken / welcher Christus was / Christi nit teilhafftig worden. Deßhalb volget / daß Christus nit wäsenlich der velß gewesen seye. Also3542 wenn wir die wapen der Künigen / Fürsten vnd stetten sähend / so nennend wir die selben zeichen vnd wapen mit den namen der Künigen / Fürsten vnd stetten / deren zeichen vnd wapen sy sind / vnd sprechend: Das ist der Künig von Franckreych / Das ist diser oder yhener Fürst Teütschs lands /

3533 Hebr.10.
3534 Zach.3.
3535 Esa.53.
3536 Joan.1. 1.Pet.1.
3537 Tauff.
3538 Acto.22.
3539 1.Corinth.6.
3540 Nachtmal.
3541 Sacramentliche vnd figürliche reden.
3542 Gmeine art zereden.

Predig.
das ist / das er durch das einig opffer seines leybs die sünd außtilckete vnnd versuͤnte. Dahaͤr dienet nun das der Apostel zuͦn Hebreeren / da er auch von den opfferen redt / also schreybt:3533 Jn disem geschicht nun ein gedaͤchtnuß der sünd alle jar. Dann es ist vnmüglich durch ochsen vnd bocksbluͦt sünd ablegen. Darumb so offt die opffer / als die kalbelen / boͤck / ochsen vnnd schaaff / heilungen oder sünd genennt werdend / so empfahend die zeichen die nammen der dingen / deren zeichen sy sind. Dann sy sind verbildungen vnd figuren gewesen Christi deß künfftigen priesters vnd opffers / 3534 dem vnsere sünd aufgelegt werdend. Dann3535 der ist das lamb Gottes das da hinnimpt die sünd der waͤlt. Nun kommend wir auch auff die Sacrament deß Neüwen Testaments3536 / deren zeichen auch den nammen jrer verzeichneten dingen empfahend. Dann3537 Petrus in in der Apostel Gschichten am ij. cap. spricht: Lasse sich ein yeder tauffen im Namen Jesu Christi zur vergaͤbung der sünden. So wirt im selbigen buͦch3538 auch zuͦ Sant Peter gesagt: Stand auf / laß dich tauffen / vnnd waͤsch deine sünd ab angeruͤfft den Namen deß Herren. Da wirt nun der Tauff ein reinigung vnd abwaͤschung der sünden genennt. Nun spricht aber Sant Peter an einem anderen ort / Der Tauff machet eüch saͤlig / nit der damit deß fleisches vnsauberkeit abgethon wirt: sonder dardurch die guͦte gwüßne vor Gott wol antworten mag. So spricht auch Sant Paul3539 / Jr sind abgewaͤschen / jr sind geheiliget / jr sind gerecht gemachet / durch den Namen deß Herren Jesu / vnnd durch den geist vnsers Gottes. Wenn man nun dise ort recht gegen einanderen haltet vnd vergleycht / so erfindt sich / daß dem zeichen deß Tauffs / namlich dem wasser / der namm dessen geben wirt / dessen zeichen es ist / vnnd das es bedeütet. 3540 Also hat es auch ein gstalt vmb deß Herren Nachtmal. Das brot wirt der leyb / der weyn das bluͦt Christi genennt. Dieweyl aber der ware glaub glaubt / daß der war leyb Christi auß diser waͤlt genommen / yetzund in himmlen sein waͤsen hab: vnd daß der Herr in dise waͤlt nit wider kommen werde / biß daß er kumpt in den wolcken deß himmels zerichten die laͤbenden vnd die todten: so verstadt ein yeder wol / daß dem zeichen / namlich dem brot vnnd weyn / durch nachnamsung der namm der verzeichneten dingen / namlich deß leybs vnd bluͦts deß Herren / gegeben wirt.

3541 Also sind auch in der heiligen gschrifft / vnnd in gmeinem brauch / vil reden / die disen Sacramentlichen reden nit vngleych sind. Wir laͤsend dz Christus ein loͤuw / ein lamb / ein hirt / ein raͤbstock / ein thür / ein waͤg / ein leiteren / ein tag / ein liecht / ein Sonn / ein wasser / ein brunn / ein brot / ein velß seye: vnd also wirt er genent. Wenn aber da einer auff den heüttigen tag mit gwalt erkempffen woͤlte Christus waͤre ein wares waͤsenlichs lamb / ein waͤsenliche thür / ein natürlicher raͤbstock / vnd der gleychen: waͤr moͤchte oder wurde einen soͤlichen disputierer dulden? Wir wurdind einen soͤlichen außmusteren als einen vnsinnigen menschen vnnd verkeerer der worten Gottes. Wir laͤsend zwar / Der velß aber was Christus. Da ist aber mithin zuͦ zebedencken was volge. Dann waͤre Christus waͤsenlich der velß gewesen / so hette der Herr an deren keinem die vom velsen truncken / mißfal gehaben. Dann die gefallend Gott / die Christi teilhafftig sind. Nun hat aber der Herr an deren vilen kein gefallen gehaben / die vom velsen truncken: dann sy sind in der wuͤste erschlagen worden. Darumb so sind die / die vom velsen truncken / welcher Christus was / Christi nit teilhafftig worden. Deßhalb volget / daß Christus nit waͤsenlich der velß gewesen seye. Also3542 wenn wir die wapen der Künigen / Fürsten vnd stetten saͤhend / so nennend wir die selben zeichen vnd wapen mit den namen der Künigen / Fürsten vnd stetten / deren zeichen vnd wapen sy sind / vnd sprechend: Das ist der Künig von Franckreych / Das ist diser oder yhener Fürst Teütschs lands /

3533 Hebr.10.
3534 Zach.3.
3535 Esa.53.
3536 Joan.1. 1.Pet.1.
3537 Tauff.
3538 Acto.22.
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[CCCCX./0911] Predig. das ist / das er durch das einig opffer seines leybs die sünd außtilckete vnnd versuͤnte. Dahaͤr dienet nun das der Apostel zuͦn Hebreeren / da er auch von den opfferen redt / also schreybt: 3533 Jn disem geschicht nun ein gedaͤchtnuß der sünd alle jar. Dann es ist vnmüglich durch ochsen vnd bocksbluͦt sünd ablegen. Darumb so offt die opffer / als die kalbelen / boͤck / ochsen vnnd schaaff / heilungen oder sünd genennt werdend / so empfahend die zeichen die nammen der dingen / deren zeichen sy sind. Dann sy sind verbildungen vnd figuren gewesen Christi deß künfftigen priesters vnd opffers / 3534 dem vnsere sünd aufgelegt werdend. Dann 3535 der ist das lamb Gottes das da hinnimpt die sünd der waͤlt. Nun kommend wir auch auff die Sacrament deß Neüwen Testaments 3536 / deren zeichen auch den nammen jrer verzeichneten dingen empfahend. Dann 3537 Petrus in in der Apostel Gschichten am ij. cap. spricht: Lasse sich ein yeder tauffen im Namen Jesu Christi zur vergaͤbung der sünden. So wirt im selbigen buͦch 3538 auch zuͦ Sant Peter gesagt: Stand auf / laß dich tauffen / vnnd waͤsch deine sünd ab angeruͤfft den Namen deß Herren. Da wirt nun der Tauff ein reinigung vnd abwaͤschung der sünden genennt. Nun spricht aber Sant Peter an einem anderen ort / Der Tauff machet eüch saͤlig / nit der damit deß fleisches vnsauberkeit abgethon wirt: sonder dardurch die guͦte gwüßne vor Gott wol antworten mag. So spricht auch Sant Paul 3539 / Jr sind abgewaͤschen / jr sind geheiliget / jr sind gerecht gemachet / durch den Namen deß Herren Jesu / vnnd durch den geist vnsers Gottes. Wenn man nun dise ort recht gegen einanderen haltet vnd vergleycht / so erfindt sich / daß dem zeichen deß Tauffs / namlich dem wasser / der namm dessen geben wirt / dessen zeichen es ist / vnnd das es bedeütet. 3540 Also hat es auch ein gstalt vmb deß Herren Nachtmal. Das brot wirt der leyb / der weyn das bluͦt Christi genennt. Dieweyl aber der ware glaub glaubt / daß der war leyb Christi auß diser waͤlt genommen / yetzund in himmlen sein waͤsen hab: vnd daß der Herr in dise waͤlt nit wider kommen werde / biß daß er kumpt in den wolcken deß himmels zerichten die laͤbenden vnd die todten: so verstadt ein yeder wol / daß dem zeichen / namlich dem brot vnnd weyn / durch nachnamsung der namm der verzeichneten dingen / namlich deß leybs vnd bluͦts deß Herren / gegeben wirt. 3541 Also sind auch in der heiligen gschrifft / vnnd in gmeinem brauch / vil reden / die disen Sacramentlichen reden nit vngleych sind. Wir laͤsend dz Christus ein loͤuw / ein lamb / ein hirt / ein raͤbstock / ein thür / ein waͤg / ein leiteren / ein tag / ein liecht / ein Sonn / ein wasser / ein brunn / ein brot / ein velß seye: vnd also wirt er genent. Wenn aber da einer auff den heüttigen tag mit gwalt erkempffen woͤlte Christus waͤre ein wares waͤsenlichs lamb / ein waͤsenliche thür / ein natürlicher raͤbstock / vnd der gleychen: waͤr moͤchte oder wurde einen soͤlichen disputierer dulden? Wir wurdind einen soͤlichen außmusteren als einen vnsinnigen menschen vnnd verkeerer der worten Gottes. Wir laͤsend zwar / Der velß aber was Christus. Da ist aber mithin zuͦ zebedencken was volge. Dann waͤre Christus waͤsenlich der velß gewesen / so hette der Herr an deren keinem die vom velsen truncken / mißfal gehaben. Dann die gefallend Gott / die Christi teilhafftig sind. Nun hat aber der Herr an deren vilen kein gefallen gehaben / die vom velsen truncken: dann sy sind in der wuͤste erschlagen worden. Darumb so sind die / die vom velsen truncken / welcher Christus was / Christi nit teilhafftig worden. Deßhalb volget / daß Christus nit waͤsenlich der velß gewesen seye. Also 3542 wenn wir die wapen der Künigen / Fürsten vnd stetten saͤhend / so nennend wir die selben zeichen vnd wapen mit den namen der Künigen / Fürsten vnd stetten / deren zeichen vnd wapen sy sind / vnd sprechend: Das ist der Künig von Franckreych / Das ist diser oder yhener Fürst Teütschs lands / 3533 Hebr.10. 3534 Zach.3. 3535 Esa.53. 3536 Joan.1. 1.Pet.1. 3537 Tauff. 3538 Acto.22. 3539 1.Corinth.6. 3540 Nachtmal. 3541 Sacramentliche vnd figürliche reden. 3542 Gmeine art zereden.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/911>, abgerufen am 24.11.2024.