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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
kirchen von Gott eyngesetzt / in welcher vns der Herr mit brot vnd weyn die er zuo ässen vnd zuo trincken darstellt / sein verheissung vnd gemeinschafft bezeüget / auch vns seine gaaben fürstellt vnd vnseren sinnen vnderwirfft / deßgleychen vns sichtbarlich in einen leyb versamlet / vnnd seinen tod damit in gedächtnuß der glöubigen erhalten wil / vnnd vns vnsers ampts / besonder des lobs vnd der dancksagung / erinneren.

Erstlich sag ich hie / daß des Herren Nachtmal ein übung seye. Dann wie der Herr das selbig eyngesetzt / hat er Gott gedancket / dz brot gebrochen / das trinckgschirr außgeteilt / vnd gesprochen / Das thuond zuo meiner gedächtnuß. Darnach / so ist es nit ein schlächte übung (dann bey dem gemeinen ässen danckend wir auch Gott / brächend das brot / vnnd teilend das trinckgeschirr auß) sonder ein heilige übung / darumb daß sy von Gott / vnd darzuo der kirchen ist eyngesetzt worden. Derhalben hat es ein grossen vnderscheid gägen den gmeinen speyßmäleren: eins teils / daß es besonders von dem sun Gottes vnd darzuo der kirchen ist eyngesetzt worden / anders teils / daß es das wort Gottes vnd das besonder exempel Christi hat. Darumb spricht S. Paul / da er es von den gmeinen malzeyten vnderscheidet / also:3755 So yemants hungeret / der ässe daheim / auff das jr nit zur verdamnuß zesamen kömmind. Jtem / Habend jr nit heüser / darinnen jr ässind oder trinckind? Als wölte er sagen / Dises ist ein geheimnuß mal. Darzuo was es für ein übung seye / wirt gleych in dem erklärt / das druf stadt / Jn welcher vns der Herr mit brot vnd wyn / diser zuo ässen vnd zuo trincken darstellt / sein verheissung vnd gemeinschafft bezüget / etc. Darumb so hat das Nachtmal seine gwüsse end vnd nutzbarkeiten. Vnd wie wol ich von den selbigen geredt / do ich in gmein von der krafft vnd würckung der Sacramenten disputiert hab / so wil ich doch etwas das besonders hiehar dienet / wideräferen / wenn ich nun schier zum end diser Predig kommen.

3756 Jn diser beschreybung aber des Herren Nachtmals sind fürnemlich dise stuck zuo bedencken / vnd zuo erklären. Zum ersten / Wär es eyngesetzt habe / vnd der war vrhab / vnd der wirt in des Herren Nachtmal seye: namlich nit ein mensch / sonder der sun Gottes selbs / die weyßheit des vatters / der war Gott vnd mensch. Darumb so gond wir nit zuo der menschen tisch / ob gleych der diener ein mensch ist / der disem vorstadt / empfahend auch die heiligen zeichen nit allein von den henden des dieners / sonder von den henden des Herren selbs / wenn wir zetisch sitzend am tisch Christi vnsers Herren / dessen geist wir sind / wenn wir glöubig sind. Der hat vns das Nachtmal geheiliget / vnnd heiliget es noch / mit seinem heiligen wort / vnd willen / vnd seiner krafft: von dem ich da oben geredt. Vnnd dieweyl die glöubigen sömlichs verstond so sitzend sy bey dem heiligen vnd himmlischen mal bey Christo zetisch / vnd habend jr hertz vnd gmüt im himmel.

3757 Jn der nacht aber hat er das Nachtmal eyngesetzt / in deren er verradten vnd hingäben ward / vnd am nachgenden tag gleych mit seinem bluotuergiessen vnd sterben das neüw Testament bestätiget. Dann so bald er das sacramentisch Osterlamb mit seinen jüngeren gässen / vnd heiter gesagt hat / daß die selbig Ceremoni fürhin keinen brauch mer haben wurde / hat er anstatt des selbigen aufgehebten / dises Nachtmal eyngesetzt: daß / wie das bluotig lamm bedeütet hatt / daß Christus leyden wurde / also das vnbluotig brot yetzund bezeügete / daß Christus die speyß des läbens / yetzund am creütz schon gebachen seye / vnd gelitten habe / vnd zur speyß allen glöubigen worden seye. Darumb so ist dises ein merckliche nacht gewäsen / vnd dises letst Nachtmal voller geheimnussen. Wir haltend sunst hoch alle wort vnd werck / deren die vns lieb sind / die sy gleych vor jrem tod redend oder thuond. Darumb wie es vns alles das

3755 1.Cor.11.
3756 Wer der eynsetzer vnd vrhab deß Herren Nachtmals seye.
3757 Wenn das Nachtmal yngesetzt seye.

Predig.
kirchen von Gott eyngesetzt / in welcher vns der Herr mit brot vnd weyn die er zuͦ aͤssen vnd zuͦ trincken darstellt / sein verheissung vnd gemeinschafft bezeüget / auch vns seine gaaben fürstellt vnd vnseren sinnen vnderwirfft / deßgleychen vns sichtbarlich in einen leyb versamlet / vnnd seinen tod damit in gedaͤchtnuß der gloͤubigen erhalten wil / vnnd vns vnsers ampts / besonder des lobs vnd der dancksagung / erinneren.

Erstlich sag ich hie / daß des Herren Nachtmal ein uͤbung seye. Dann wie der Herr das selbig eyngesetzt / hat er Gott gedancket / dz brot gebrochen / das trinckgschirr außgeteilt / vnd gesprochen / Das thuͦnd zuͦ meiner gedaͤchtnuß. Darnach / so ist es nit ein schlaͤchte uͤbung (dann bey dem gemeinen aͤssen danckend wir auch Gott / braͤchend das brot / vnnd teilend das trinckgeschirr auß) sonder ein heilige uͤbung / darumb daß sy von Gott / vnd darzuͦ der kirchen ist eyngesetzt worden. Derhalben hat es ein grossen vnderscheid gaͤgen den gmeinen speyßmaͤleren: eins teils / daß es besonders von dem sun Gottes vnd darzuͦ der kirchen ist eyngesetzt worden / anders teils / daß es das wort Gottes vnd das besonder exempel Christi hat. Darumb spricht S. Paul / da er es von den gmeinen malzeyten vnderscheidet / also:3755 So yemants hungeret / der aͤsse daheim / auff das jr nit zur verdamnuß zesamen koͤmmind. Jtem / Habend jr nit heüser / darinnen jr aͤssind oder trinckind? Als woͤlte er sagen / Dises ist ein geheimnuß mal. Darzuͦ was es für ein uͤbung seye / wirt gleych in dem erklaͤrt / das druf stadt / Jn welcher vns der Herr mit brot vnd wyn / diser zuͦ aͤssen vnd zuͦ trincken darstellt / sein verheissung vnd gemeinschafft bezüget / ꝛc. Darumb so hat das Nachtmal seine gwüsse end vnd nutzbarkeiten. Vnd wie wol ich von den selbigen geredt / do ich in gmein von der krafft vnd würckung der Sacramenten disputiert hab / so wil ich doch etwas das besonders hiehar dienet / wideraͤferen / wenn ich nun schier zum end diser Predig kommen.

3756 Jn diser beschreybung aber des Herren Nachtmals sind fürnemlich dise stuck zuͦ bedencken / vnd zuͦ erklaͤren. Zum ersten / Waͤr es eyngesetzt habe / vnd der war vrhab / vnd der wirt in des Herren Nachtmal seye: namlich nit ein mensch / sonder der sun Gottes selbs / die weyßheit des vatters / der war Gott vnd mensch. Darumb so gond wir nit zuͦ der menschen tisch / ob gleych der diener ein mensch ist / der disem vorstadt / empfahend auch die heiligen zeichen nit allein von den henden des dieners / sonder von den henden des Herren selbs / wenn wir zetisch sitzend am tisch Christi vnsers Herren / dessen geist wir sind / wenn wir gloͤubig sind. Der hat vns das Nachtmal geheiliget / vnnd heiliget es noch / mit seinem heiligen wort / vnd willen / vnd seiner krafft: von dem ich da oben geredt. Vnnd dieweyl die gloͤubigen soͤmlichs verstond so sitzend sy bey dem heiligen vnd himmlischen mal bey Christo zetisch / vnd habend jr hertz vnd gmuͤt im himmel.

3757 Jn der nacht aber hat er das Nachtmal eyngesetzt / in deren er verradten vnd hingaͤben ward / vnd am nachgenden tag gleych mit seinem bluͦtuergiessen vnd sterben das neüw Testament bestaͤtiget. Dann so bald er das sacramentisch Osterlamb mit seinen jüngeren gaͤssen / vnd heiter gesagt hat / daß die selbig Ceremoni fürhin keinen brauch mer haben wurde / hat er anstatt des selbigen aufgehebten / dises Nachtmal eyngesetzt: daß / wie das bluͦtig lamm bedeütet hatt / daß Christus leyden wurde / also das vnbluͦtig brot yetzund bezeügete / daß Christus die speyß des laͤbens / yetzund am creütz schon gebachen seye / vnd gelitten habe / vnd zur speyß allen gloͤubigen worden seye. Darumb so ist dises ein merckliche nacht gewaͤsen / vnd dises letst Nachtmal voller geheimnussen. Wir haltend sunst hoch alle wort vnd werck / deren die vns lieb sind / die sy gleych vor jrem tod redend oder thuͦnd. Darumb wie es vns alles das

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[CCCCXLIII./0977] Predig. kirchen von Gott eyngesetzt / in welcher vns der Herr mit brot vnd weyn die er zuͦ aͤssen vnd zuͦ trincken darstellt / sein verheissung vnd gemeinschafft bezeüget / auch vns seine gaaben fürstellt vnd vnseren sinnen vnderwirfft / deßgleychen vns sichtbarlich in einen leyb versamlet / vnnd seinen tod damit in gedaͤchtnuß der gloͤubigen erhalten wil / vnnd vns vnsers ampts / besonder des lobs vnd der dancksagung / erinneren. Erstlich sag ich hie / daß des Herren Nachtmal ein uͤbung seye. Dann wie der Herr das selbig eyngesetzt / hat er Gott gedancket / dz brot gebrochen / das trinckgschirr außgeteilt / vnd gesprochen / Das thuͦnd zuͦ meiner gedaͤchtnuß. Darnach / so ist es nit ein schlaͤchte uͤbung (dann bey dem gemeinen aͤssen danckend wir auch Gott / braͤchend das brot / vnnd teilend das trinckgeschirr auß) sonder ein heilige uͤbung / darumb daß sy von Gott / vnd darzuͦ der kirchen ist eyngesetzt worden. Derhalben hat es ein grossen vnderscheid gaͤgen den gmeinen speyßmaͤleren: eins teils / daß es besonders von dem sun Gottes vnd darzuͦ der kirchen ist eyngesetzt worden / anders teils / daß es das wort Gottes vnd das besonder exempel Christi hat. Darumb spricht S. Paul / da er es von den gmeinen malzeyten vnderscheidet / also: 3755 So yemants hungeret / der aͤsse daheim / auff das jr nit zur verdamnuß zesamen koͤmmind. Jtem / Habend jr nit heüser / darinnen jr aͤssind oder trinckind? Als woͤlte er sagen / Dises ist ein geheimnuß mal. Darzuͦ was es für ein uͤbung seye / wirt gleych in dem erklaͤrt / das druf stadt / Jn welcher vns der Herr mit brot vnd wyn / diser zuͦ aͤssen vnd zuͦ trincken darstellt / sein verheissung vnd gemeinschafft bezüget / ꝛc. Darumb so hat das Nachtmal seine gwüsse end vnd nutzbarkeiten. Vnd wie wol ich von den selbigen geredt / do ich in gmein von der krafft vnd würckung der Sacramenten disputiert hab / so wil ich doch etwas das besonders hiehar dienet / wideraͤferen / wenn ich nun schier zum end diser Predig kommen. 3756 Jn diser beschreybung aber des Herren Nachtmals sind fürnemlich dise stuck zuͦ bedencken / vnd zuͦ erklaͤren. Zum ersten / Waͤr es eyngesetzt habe / vnd der war vrhab / vnd der wirt in des Herren Nachtmal seye: namlich nit ein mensch / sonder der sun Gottes selbs / die weyßheit des vatters / der war Gott vnd mensch. Darumb so gond wir nit zuͦ der menschen tisch / ob gleych der diener ein mensch ist / der disem vorstadt / empfahend auch die heiligen zeichen nit allein von den henden des dieners / sonder von den henden des Herren selbs / wenn wir zetisch sitzend am tisch Christi vnsers Herren / dessen geist wir sind / wenn wir gloͤubig sind. Der hat vns das Nachtmal geheiliget / vnnd heiliget es noch / mit seinem heiligen wort / vnd willen / vnd seiner krafft: von dem ich da oben geredt. Vnnd dieweyl die gloͤubigen soͤmlichs verstond so sitzend sy bey dem heiligen vnd himmlischen mal bey Christo zetisch / vnd habend jr hertz vnd gmuͤt im himmel. 3757 Jn der nacht aber hat er das Nachtmal eyngesetzt / in deren er verradten vnd hingaͤben ward / vnd am nachgenden tag gleych mit seinem bluͦtuergiessen vnd sterben das neüw Testament bestaͤtiget. Dann so bald er das sacramentisch Osterlamb mit seinen jüngeren gaͤssen / vnd heiter gesagt hat / daß die selbig Ceremoni fürhin keinen brauch mer haben wurde / hat er anstatt des selbigen aufgehebten / dises Nachtmal eyngesetzt: daß / wie das bluͦtig lamm bedeütet hatt / daß Christus leyden wurde / also das vnbluͦtig brot yetzund bezeügete / daß Christus die speyß des laͤbens / yetzund am creütz schon gebachen seye / vnd gelitten habe / vnd zur speyß allen gloͤubigen worden seye. Darumb so ist dises ein merckliche nacht gewaͤsen / vnd dises letst Nachtmal voller geheimnussen. Wir haltend sunst hoch alle wort vnd werck / deren die vns lieb sind / die sy gleych vor jrem tod redend oder thuͦnd. Darumb wie es vns alles das 3755 1.Cor.11. 3756 Wer der eynsetzer vnd vrhab deß Herren Nachtmals seye. 3757 Wenn das Nachtmal yngesetzt seye.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXLIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/977>, abgerufen am 22.11.2024.