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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neün vnd viertzigste
Christus geredt vnd thon / theür vnd lieb seyn sol: also sol vns billich dises letst Nachtmal für auß theür vnd lieb seyn.

3758 Es stadt aber des Herren Nachtmal / im wort vnd im brauch / in der verheissung vnd in der Ceremoni. Dz wort ist / das vns Christus verkündt wirt in tod gäben seyn von vnser sünden wägen / vnd sein bluot vergossen haben zur verzeyhung vnser sünden. Vnnd wirt deßhalb den glöubigen verheissen die verzeyhung der sünden. Aeben daß selbig wirt auch mit dem ausseren brauch angebildet. Den brauch habend vns eigentlich in geschrifft verfaßt vnd fürgestelt / die heiligen Euangelisten Mattheus / Marcus vnd Lucas: welchen auch Paulus nachgeuolget / vnd nichts daran veränderet hat. Jch wil auß allen vieren den text zesamen fassen / vnd hiemit V. L. vorläsen:3759 Als es abend ward / an der nacht / do der Herr verradten ward / kam der Herr mit den zwölffen / vnd als es zeyt was / satzt er sich zetisch / vnd die zwölff mit jm. Wie sy nun assend / nam Jesus das brot / vnd als er danck gesagt / brach ers / vnnd gab es seinen jüngeren vnd sprach: Nemmend / ässend / das ist mein leyb der für eüch gäben / oder gebrochen / wirt: das thuond meinen zuo gedencken. Desselben gleychen nach dem Nachtmal nam er das trinckgschirr / dancket / gabs jnen vnd sprach / Nemmend das / vnd teilends vnder eüch: Trinckend alle darauß. Vnd sy trunckend all darauß. Vnd er sprach zuo jnen / Dann dises ist mein bluot / welches ist des neüwen Testaments / das für vil vergossen wirt zuo verzeyhung der sünden. (Das ist das trinckgeschirr ein neüw Testament in meinem bluot / das für eüch vergossen wirt.) Das thuond / so offt jrs trinckend / zuo meiner gedächtnuß. Warlich sag ich eüch / daß ich fürhin nit trincken wird von diser frucht der weynräb / biß auff den tag / daß ichs neüw mit eüch trincken wird in dem reych mines vatters. Das sind nun von wort zwort die gmeinen vnd heiligen wort des Herren Nachtmals.

3760 Christus der Herr vnd hohe Priester seiner allgemeinen kirchen / hat das Nachtmal mit seinen jüngeren begangen / wie wir yetz gehört / one allen pomp vnd pracht / gantz einfaltig vnd zimlich. Dann er hat die gsatztlich Ceremoni / die etwas kostlicher was / aufgehebt / vnnd ein neüwe an dstatt gesetzt / die wol zuo überkommen / vnd keins wägs kostlich. Dann was im gesatzt gewäsen / ist der merteil kostlicher gewäsen: was aber im Euangelio / ist alles baß zuo überkommen vnd minder kostlich: Da sitzt nun der Herr ztisch mit seinen zwölff jüngeren. Daruß wir lernend / daß man vor allen dingen ein gemeind besamlen sol / die das Nachtmal begange. Jn seiner gemeind aber thuot der Herr dise stuck. Erstlich / prediget er den seinen fleyssig / vnnd sonderlich von denen dingen / die da gehortend zur gheimnuß seines leydens / vnd vnserer erlösung. Wo aber die leer vnd das zuohören des worts Gottes / oder Euangeliums Christi ist / da sind auch sünfftzen / begird vnd gebätt der glöubigen: Darumb so hörend die / aso des Herren Nachtmal begon wöllend / vor allen dingen / nach dem exempel vnnd nach der eynsatzung Christi des Herren / die predig des Euangelij fleyssig / vnd bättend eynbrünstigklich. Darnach aber / hat der Herr brot genommen / danck gesagt vnd es gebrochen / darzuo es seinen jüngeren gäben / vnd sy es geheissen ässen. Bald darnach hat er auch das trinckgeschirr außteilt / vnd jnen allen darauß zuo trincken befolhen. Hat auch ein heiters vnd außtruckts gebott darzuo gesetzt / vnd gesprochen: Das thuond / namlich daß jr mich thuon gesähen habend. Darumb so habend die jünger das brot gässen / vnd vom trinckgschirr alle getruncken. Welche deßhalb des Herren Nachtmal rächt begond / die brächend vnder einander das brot des Herren / das sy von den henden der dieneren Christi empfangen / teilends auß / vnd ässends: trinckend auch alle vom trinckgschirr deß Herren / das sy von den henden

3758 Worinn deß Herren Nachtmal stande.
3759 Die wort deß Nachtmals.
3760 Mit was brauch der Herr das Nachtmal begangen vnd eyngesetzt habe.

Die Neün vnd viertzigste
Christus geredt vnd thon / theür vnd lieb seyn sol: also sol vns billich dises letst Nachtmal für auß theür vnd lieb seyn.

3758 Es stadt aber des Herren Nachtmal / im wort vnd im brauch / in der verheissung vnd in der Ceremoni. Dz wort ist / das vns Christus verkündt wirt in tod gaͤben seyn von vnser sünden waͤgen / vnd sein bluͦt vergossen haben zur verzeyhung vnser sünden. Vnnd wirt deßhalb den gloͤubigen verheissen die verzeyhung der sünden. Aeben daß selbig wirt auch mit dem ausseren brauch angebildet. Den brauch habend vns eigentlich in geschrifft verfaßt vnd fürgestelt / die heiligen Euangelisten Mattheus / Marcus vnd Lucas: welchen auch Paulus nachgeuͦlget / vnd nichts daran veraͤnderet hat. Jch wil auß allen vieren den text zesamen fassen / vnd hiemit V. L. vorlaͤsen:3759 Als es abend ward / an der nacht / do der Herr verradten ward / kam der Herr mit den zwoͤlffen / vnd als es zeyt was / satzt er sich zetisch / vnd die zwoͤlff mit jm. Wie sy nun assend / nam Jesus das brot / vnd als er danck gesagt / brach ers / vnnd gab es seinen jüngeren vnd sprach: Nemmend / aͤssend / das ist mein leyb der für eüch gaͤben / oder gebrochen / wirt: das thuͦnd meinen zuͦ gedencken. Desselben gleychen nach dem Nachtmal nam er das trinckgschirr / dancket / gabs jnen vnd sprach / Nemmend das / vnd teilends vnder eüch: Trinckend alle darauß. Vnd sy trunckend all darauß. Vnd er sprach zuͦ jnen / Dann dises ist mein bluͦt / welches ist des neüwen Testaments / das für vil vergossen wirt zuͦ verzeyhung der sünden. (Das ist das trinckgeschirr ein neüw Testament in meinem bluͦt / das für eüch vergossen wirt.) Das thuͦnd / so offt jrs trinckend / zuͦ meiner gedaͤchtnuß. Warlich sag ich eüch / daß ich fürhin nit trincken wird von diser frucht der weynraͤb / biß auff den tag / daß ichs neüw mit eüch trincken wird in dem reych mines vatters. Das sind nun von wort zwort die gmeinen vnd heiligen wort des Herren Nachtmals.

3760 Christus der Herr vnd hohe Priester seiner allgemeinen kirchen / hat das Nachtmal mit seinen jüngeren begangen / wie wir yetz gehoͤrt / one allen pomp vnd pracht / gantz einfaltig vnd zimlich. Dann er hat die gsatztlich Ceremoni / die etwas kostlicher was / aufgehebt / vnnd ein neüwe an dstatt gesetzt / die wol zuͦ überkommen / vnd keins waͤgs kostlich. Dann was im gesatzt gewaͤsen / ist der merteil kostlicher gewaͤsen: was aber im Euangelio / ist alles baß zuͦ überkommen vnd minder kostlich: Da sitzt nun der Herr ztisch mit seinen zwoͤlff jüngeren. Daruß wir lernend / daß man vor allen dingen ein gemeind besamlen sol / die das Nachtmal begange. Jn seiner gemeind aber thuͦt der Herr dise stuck. Erstlich / prediget er den seinen fleyssig / vnnd sonderlich von denen dingen / die da gehortend zur gheimnuß seines leydens / vnd vnserer erloͤsung. Wo aber die leer vnd das zuͦhoͤren des worts Gottes / oder Euangeliums Christi ist / da sind auch sünfftzen / begird vnd gebaͤtt der gloͤubigen: Darumb so hoͤrend die / aso des Herren Nachtmal begon woͤllend / vor allen dingen / nach dem exempel vnnd nach der eynsatzung Christi des Herren / die predig des Euangelij fleyssig / vnd baͤttend eynbrünstigklich. Darnach aber / hat der Herr brot genommen / danck gesagt vnd es gebrochen / darzuͦ es seinen jüngeren gaͤben / vnd sy es geheissen aͤssen. Bald darnach hat er auch das trinckgeschirr außteilt / vnd jnen allen darauß zuͦ trincken befolhen. Hat auch ein heiters vnd außtruckts gebott darzuͦ gesetzt / vnd gesprochen: Das thuͦnd / namlich daß jr mich thuͦn gesaͤhen habend. Darumb so habend die jünger das brot gaͤssen / vnd vom trinckgschirr alle getruncken. Welche deßhalb des Herren Nachtmal raͤcht begond / die braͤchend vnder einander das brot des Herren / das sy von den henden der dieneren Christi empfangen / teilends auß / vnd aͤssends: trinckend auch alle vom trinckgschirr deß Herren / das sy von den henden

3758 Worinn deß Herren Nachtmal stande.
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[[443]/0978] Die Neün vnd viertzigste Christus geredt vnd thon / theür vnd lieb seyn sol: also sol vns billich dises letst Nachtmal für auß theür vnd lieb seyn. 3758 Es stadt aber des Herren Nachtmal / im wort vnd im brauch / in der verheissung vnd in der Ceremoni. Dz wort ist / das vns Christus verkündt wirt in tod gaͤben seyn von vnser sünden waͤgen / vnd sein bluͦt vergossen haben zur verzeyhung vnser sünden. Vnnd wirt deßhalb den gloͤubigen verheissen die verzeyhung der sünden. Aeben daß selbig wirt auch mit dem ausseren brauch angebildet. Den brauch habend vns eigentlich in geschrifft verfaßt vnd fürgestelt / die heiligen Euangelisten Mattheus / Marcus vnd Lucas: welchen auch Paulus nachgeuͦlget / vnd nichts daran veraͤnderet hat. Jch wil auß allen vieren den text zesamen fassen / vnd hiemit V. L. vorlaͤsen: 3759 Als es abend ward / an der nacht / do der Herr verradten ward / kam der Herr mit den zwoͤlffen / vnd als es zeyt was / satzt er sich zetisch / vnd die zwoͤlff mit jm. Wie sy nun assend / nam Jesus das brot / vnd als er danck gesagt / brach ers / vnnd gab es seinen jüngeren vnd sprach: Nemmend / aͤssend / das ist mein leyb der für eüch gaͤben / oder gebrochen / wirt: das thuͦnd meinen zuͦ gedencken. Desselben gleychen nach dem Nachtmal nam er das trinckgschirr / dancket / gabs jnen vnd sprach / Nemmend das / vnd teilends vnder eüch: Trinckend alle darauß. Vnd sy trunckend all darauß. Vnd er sprach zuͦ jnen / Dann dises ist mein bluͦt / welches ist des neüwen Testaments / das für vil vergossen wirt zuͦ verzeyhung der sünden. (Das ist das trinckgeschirr ein neüw Testament in meinem bluͦt / das für eüch vergossen wirt.) Das thuͦnd / so offt jrs trinckend / zuͦ meiner gedaͤchtnuß. Warlich sag ich eüch / daß ich fürhin nit trincken wird von diser frucht der weynraͤb / biß auff den tag / daß ichs neüw mit eüch trincken wird in dem reych mines vatters. Das sind nun von wort zwort die gmeinen vnd heiligen wort des Herren Nachtmals. 3760 Christus der Herr vnd hohe Priester seiner allgemeinen kirchen / hat das Nachtmal mit seinen jüngeren begangen / wie wir yetz gehoͤrt / one allen pomp vnd pracht / gantz einfaltig vnd zimlich. Dann er hat die gsatztlich Ceremoni / die etwas kostlicher was / aufgehebt / vnnd ein neüwe an dstatt gesetzt / die wol zuͦ überkommen / vnd keins waͤgs kostlich. Dann was im gesatzt gewaͤsen / ist der merteil kostlicher gewaͤsen: was aber im Euangelio / ist alles baß zuͦ überkommen vnd minder kostlich: Da sitzt nun der Herr ztisch mit seinen zwoͤlff jüngeren. Daruß wir lernend / daß man vor allen dingen ein gemeind besamlen sol / die das Nachtmal begange. Jn seiner gemeind aber thuͦt der Herr dise stuck. Erstlich / prediget er den seinen fleyssig / vnnd sonderlich von denen dingen / die da gehortend zur gheimnuß seines leydens / vnd vnserer erloͤsung. Wo aber die leer vnd das zuͦhoͤren des worts Gottes / oder Euangeliums Christi ist / da sind auch sünfftzen / begird vnd gebaͤtt der gloͤubigen: Darumb so hoͤrend die / aso des Herren Nachtmal begon woͤllend / vor allen dingen / nach dem exempel vnnd nach der eynsatzung Christi des Herren / die predig des Euangelij fleyssig / vnd baͤttend eynbrünstigklich. Darnach aber / hat der Herr brot genommen / danck gesagt vnd es gebrochen / darzuͦ es seinen jüngeren gaͤben / vnd sy es geheissen aͤssen. Bald darnach hat er auch das trinckgeschirr außteilt / vnd jnen allen darauß zuͦ trincken befolhen. Hat auch ein heiters vnd außtruckts gebott darzuͦ gesetzt / vnd gesprochen: Das thuͦnd / namlich daß jr mich thuͦn gesaͤhen habend. Darumb so habend die jünger das brot gaͤssen / vnd vom trinckgschirr alle getruncken. Welche deßhalb des Herren Nachtmal raͤcht begond / die braͤchend vnder einander das brot des Herren / das sy von den henden der dieneren Christi empfangen / teilends auß / vnd aͤssends: trinckend auch alle vom trinckgschirr deß Herren / das sy von den henden 3758 Worinn deß Herren Nachtmal stande. 3759 Die wort deß Nachtmals. 3760 Mit was brauch der Herr das Nachtmal begangen vnd eyngesetzt habe.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [443]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/978>, abgerufen am 22.11.2024.