Bunge, Gustav von: Der Vegetarianismus. Berlin, 1885.Dass auch geistige Anstrengungen am besten Die Wissenschaft weiss über die Wirkungen Dass bei der Behandlung acuter Krankheiten "Das erste Glas der Massigkeit" -- so lautet der gaben des Staates zur Bekämpfung der Trunksucht". (Ver-
handlungen und Mittheilungen des Vereins für öffentliche Ge- sundheitspflege in Magdeburg. Heft 10. Verhandlungen im Jahre 1881. S. 3.) Dass auch geistige Anstrengungen am besten Die Wissenschaft weiss über die Wirkungen Dass bei der Behandlung acuter Krankheiten „Das erste Glas der Massigkeit“ — so lautet der gaben des Staates zur Bekämpfung der Trunksucht“. (Ver-
handlungen und Mittheilungen des Vereins für öffentliche Ge- sundheitspflege in Magdeburg. Heft 10. Verhandlungen im Jahre 1881. S. 3.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0030" n="29"/> <p> Dass auch geistige Anstrengungen am besten<lb/> ertragen werden, wenn man vollständig allen Alkohol<lb/> meidet, giebt jeder zu, der den Versuch gemacht hat.<lb/></p> <p> Die Wissenschaft weiss über die Wirkungen<lb/> des Alkohols nichts weiter auszusagen, als dass er<lb/> lähmend wirkt auf das Gehirn und Rückenmark, dass<lb/> er die Temperatur des Körpers herabsetzt und dass<lb/> er die Verdauung stört. Alle Bemühungen, eine<lb/> erregende Wirkung des Alkohols auf irgend welche<lb/> Organe nachzuweisen, sind gescheitert<lb/></p> <p> Dass bei der Behandlung acuter Krankheiten<lb/> der Alkohol mit Erfolg Venverthung finden könne,<lb/> will ich nicht bestreiten; das ist eine Frage ganz<lb/> für sich. Wenn der Arzt gegen chronische Leiden<lb/> den fortgesetzten Gebrauch alkoholischer Getränke<lb/> verordnet, so ist das schon bedenklich. Wenn aber<lb/> vollends der Arzt einem gesunden Menschen anräth,<lb/> tagtäglich zur „Stärkung“, zur „Erfrischung“ alkoho-<lb/> lische Getränke zu gemessen, so ladet er eine schwere<lb/> Schuld auf sich. Ein Mensch wird nicht dadurch<lb/> zum Trinker, dass er den Vorsatz fasst, sich ganz<lb/> und gar dem Gotte Bacchus in die sanften Arme zu<lb/> werfen, sondern gerade dadurch, dass er sich vor-<lb/> nimmt ein massiges Gläschen zur Stärkung zu trinken.<lb/></p> <p> „Das erste Glas der Massigkeit“ — so lautet der<lb/> Wahlspruch des englischengrossen Vereins gegen den<lb/><note xml:id="fn41_1" prev="#fn41" place="foot" n="2)"> gaben des Staates zur Bekämpfung der Trunksucht“. (Ver-<lb/> handlungen und Mittheilungen des Vereins für öffentliche Ge-<lb/> sundheitspflege in Magdeburg. Heft 10. Verhandlungen im<lb/> Jahre 1881. S. 3.)</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0030]
Dass auch geistige Anstrengungen am besten
ertragen werden, wenn man vollständig allen Alkohol
meidet, giebt jeder zu, der den Versuch gemacht hat.
Die Wissenschaft weiss über die Wirkungen
des Alkohols nichts weiter auszusagen, als dass er
lähmend wirkt auf das Gehirn und Rückenmark, dass
er die Temperatur des Körpers herabsetzt und dass
er die Verdauung stört. Alle Bemühungen, eine
erregende Wirkung des Alkohols auf irgend welche
Organe nachzuweisen, sind gescheitert
Dass bei der Behandlung acuter Krankheiten
der Alkohol mit Erfolg Venverthung finden könne,
will ich nicht bestreiten; das ist eine Frage ganz
für sich. Wenn der Arzt gegen chronische Leiden
den fortgesetzten Gebrauch alkoholischer Getränke
verordnet, so ist das schon bedenklich. Wenn aber
vollends der Arzt einem gesunden Menschen anräth,
tagtäglich zur „Stärkung“, zur „Erfrischung“ alkoho-
lische Getränke zu gemessen, so ladet er eine schwere
Schuld auf sich. Ein Mensch wird nicht dadurch
zum Trinker, dass er den Vorsatz fasst, sich ganz
und gar dem Gotte Bacchus in die sanften Arme zu
werfen, sondern gerade dadurch, dass er sich vor-
nimmt ein massiges Gläschen zur Stärkung zu trinken.
„Das erste Glas der Massigkeit“ — so lautet der
Wahlspruch des englischengrossen Vereins gegen den
2)
2) gaben des Staates zur Bekämpfung der Trunksucht“. (Ver-
handlungen und Mittheilungen des Vereins für öffentliche Ge-
sundheitspflege in Magdeburg. Heft 10. Verhandlungen im
Jahre 1881. S. 3.)
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