Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Erster Theil. einzig wahren Wege der Erfahrung mit gehörigem Eiferbearbeitet werden, sinken zu gleicher Niedrigkeit herab, so- bald das Vorurtheil in ihnen herrscht, die Hypothese leitet und Spitzfündigkeit den Zweck abgiebt; und nur ungebildete Menschen konnten ihrer Kunst wegen äußerer Zufälligkeiten einen größern Werth beylegen. *) Die Litteratur dieses Streites findet man in Hieron. de Vigiliis a Creuzenfeld biblioth. chirurg. T. II. p. 910 sqq. § 54. Eben so wenig Ehre bringt es dem Zeitalter, welches *) Das Protokoll dieses lange Zeit geführten Streites findet man in Schlaeger historia litis de medicorum apud veteres Romanos conditione. Helmst. 740. **) De Bayro de nobilitate facultatis medicae. Taurini 512. fol. ***) Peyer de medicis honoratissimis. Halae 742. +) Amanrich de medico in conspectu magnatum extol- lendo. Perpinian. 702. Viertes Kapitel. Quellen der Heilkunst. § 55. Wir haben gesehen, was die Heilkunst zu leisten verspricht ist:
Erſter Theil. einzig wahren Wege der Erfahrung mit gehoͤrigem Eiferbearbeitet werden, ſinken zu gleicher Niedrigkeit herab, ſo- bald das Vorurtheil in ihnen herrſcht, die Hypotheſe leitet und Spitzfuͤndigkeit den Zweck abgiebt; und nur ungebildete Menſchen konnten ihrer Kunſt wegen aͤußerer Zufaͤlligkeiten einen groͤßern Werth beylegen. *) Die Litteratur dieſes Streites findet man in Hieron. de Vigiliis a Creuzenfeld biblioth. chirurg. T. II. p. 910 ſqq. § 54. Eben ſo wenig Ehre bringt es dem Zeitalter, welches *) Das Protokoll dieſes lange Zeit gefuͤhrten Streites findet man in Schlaeger hiſtoria litis de medicorum apud veteres Romanos conditione. Helmſt. 740. **) De Bayro de nobilitate facultatis medicae. Taurini 512. fol. ***) Peyer de medicis honoratiſſimis. Halae 742. †) Amanrich de medico in conſpectu magnatum extol- lendo. Perpinian. 702. Viertes Kapitel. Quellen der Heilkunſt. § 55. Wir haben geſehen, was die Heilkunſt zu leiſten verſpricht iſt:
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Erſter Theil.
einzig wahren Wege der Erfahrung mit gehoͤrigem Eifer
bearbeitet werden, ſinken zu gleicher Niedrigkeit herab, ſo-
bald das Vorurtheil in ihnen herrſcht, die Hypotheſe leitet
und Spitzfuͤndigkeit den Zweck abgiebt; und nur ungebildete
Menſchen konnten ihrer Kunſt wegen aͤußerer Zufaͤlligkeiten
einen groͤßern Werth beylegen.
*⁾ Die Litteratur dieſes Streites findet man in Hieron.
de Vigiliis a Creuzenfeld biblioth. chirurg. T. II.
p. 910 ſqq.
§ 54.
Eben ſo wenig Ehre bringt es dem Zeitalter, welches
den Werth der Heilkunſt nach der Achtung beurtheilen woll-
te, welche eine die wiſſenſchaftliche Cultur uͤberhaupt wenig
beguͤnſtigende Nation ihr ſchenkte *), oder ihn aus dem
Range der Zunft **), oder den Ehrenſtellen ***), oder
andern aͤußern Ehrenbezeugungen der Aerzte †), beweiſen
wollte.
*⁾ Das Protokoll dieſes lange Zeit gefuͤhrten Streites findet
man in Schlaeger hiſtoria litis de medicorum apud
veteres Romanos conditione. Helmſt. 740.
**⁾ De Bayro de nobilitate facultatis medicae. Taurini
512. fol.
***⁾ Peyer de medicis honoratiſſimis. Halae 742.
†⁾ Amanrich de medico in conſpectu magnatum extol-
lendo. Perpinian. 702.
Viertes Kapitel.
Quellen der Heilkunſt.
§ 55.
Wir haben geſehen, was die Heilkunſt zu leiſten verſpricht
(§. 34), wie ſie Kunſt (§. 40) und Wiſſenſchaft (§. 42)
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