Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite
Encyklopädie der Heilkunst.
§ 169.

Die Phytotomie, oder die Beschreibung der Form
der Pflanzen, als organisirter Körper, nach ihren sämmt-
lichen, auch unter der Oberfläche befindlichen Theilen, dient
zur Physiologie der Pflanzen, und sodann in vergleichender
Rücksicht auch der Thiere und des Menschen (§ 167).

§ 170.

3. Die Oryktologie, Mineralogie, oder die Natur-
geschichte der unorganischen sichtbaren Körper unsers Plane-
ten, welche eine bestimmte Form haben (§ 157, 161),
also starr (fest) sind, macht ebenfalls in beyden Rücksich-
ten (§ 162, 163) eine Grundwissenschaft der Heilkunst
aus.



Zweytes Kapitel.
Chemie
.


§ 171.

Die Chemie ist die Lehre von den Erscheinungen der Na-
turkörper, in wiefern ihr Grund aus der Mischung derselben
erkannt und eingesehen wird.

§ 172.

Obschon ihr Geschäft darin besteht, die Körper in ihre
Bestandtheile aufzulösen, und durch Zusammensetzung der
letztern, erstere wiederum zu bilden: so ist darin doch nicht
ihr vollständiger Begriff enthalten, denn dieses Geschäft ist
nur das Hülfsmittel, dessen sie sich zu Erreichung ihres
Zwecks (§ 171) bedient.


§ 173.
D 4
Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
§ 169.

Die Phytotomie, oder die Beſchreibung der Form
der Pflanzen, als organiſirter Koͤrper, nach ihren ſaͤmmt-
lichen, auch unter der Oberflaͤche befindlichen Theilen, dient
zur Phyſiologie der Pflanzen, und ſodann in vergleichender
Ruͤckſicht auch der Thiere und des Menſchen (§ 167).

§ 170.

3. Die Oryktologie, Mineralogie, oder die Natur-
geſchichte der unorganiſchen ſichtbaren Koͤrper unſers Plane-
ten, welche eine beſtimmte Form haben (§ 157, 161),
alſo ſtarr (feſt) ſind, macht ebenfalls in beyden Ruͤckſich-
ten (§ 162, 163) eine Grundwiſſenſchaft der Heilkunſt
aus.



Zweytes Kapitel.
Chemie
.


§ 171.

Die Chemie iſt die Lehre von den Erſcheinungen der Na-
turkoͤrper, in wiefern ihr Grund aus der Miſchung derſelben
erkannt und eingeſehen wird.

§ 172.

Obſchon ihr Geſchaͤft darin beſteht, die Koͤrper in ihre
Beſtandtheile aufzuloͤſen, und durch Zuſammenſetzung der
letztern, erſtere wiederum zu bilden: ſo iſt darin doch nicht
ihr vollſtaͤndiger Begriff enthalten, denn dieſes Geſchaͤft iſt
nur das Huͤlfsmittel, deſſen ſie ſich zu Erreichung ihres
Zwecks (§ 171) bedient.


§ 173.
D 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div n="5">
              <div n="6">
                <pb facs="#f0073" n="55"/>
                <fw place="top" type="header">Encyklopa&#x0364;die der Heilkun&#x017F;t.</fw><lb/>
                <div n="7">
                  <head>§ 169.</head><lb/>
                  <p>Die <hi rendition="#g">Phytotomie</hi>, oder die Be&#x017F;chreibung der Form<lb/>
der Pflanzen, als organi&#x017F;irter Ko&#x0364;rper, nach ihren &#x017F;a&#x0364;mmt-<lb/>
lichen, auch unter der Oberfla&#x0364;che befindlichen Theilen, dient<lb/>
zur Phy&#x017F;iologie der Pflanzen, und &#x017F;odann in vergleichender<lb/>
Ru&#x0364;ck&#x017F;icht auch der Thiere und des Men&#x017F;chen (§ 167).</p>
                </div><lb/>
                <div n="7">
                  <head>§ 170.</head><lb/>
                  <p>3. Die <hi rendition="#g">Oryktologie</hi>, Mineralogie, oder die Natur-<lb/>
ge&#x017F;chichte der unorgani&#x017F;chen &#x017F;ichtbaren Ko&#x0364;rper un&#x017F;ers Plane-<lb/>
ten, welche eine be&#x017F;timmte Form haben (§ 157, 161),<lb/>
al&#x017F;o &#x017F;tarr (fe&#x017F;t) &#x017F;ind, macht ebenfalls in beyden Ru&#x0364;ck&#x017F;ich-<lb/>
ten (§ 162, 163) eine Grundwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft der Heilkun&#x017F;t<lb/>
aus.</p>
                </div>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div n="6">
                <head><hi rendition="#g">Zweytes Kapitel.<lb/>
Chemie</hi>.</head><lb/>
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                <div n="7">
                  <head>§ 171.</head><lb/>
                  <p>Die Chemie i&#x017F;t die Lehre von den Er&#x017F;cheinungen der Na-<lb/>
turko&#x0364;rper, in wiefern ihr Grund aus der Mi&#x017F;chung der&#x017F;elben<lb/>
erkannt und einge&#x017F;ehen wird.</p>
                </div><lb/>
                <div n="7">
                  <head>§ 172.</head><lb/>
                  <p>Ob&#x017F;chon ihr Ge&#x017F;cha&#x0364;ft darin be&#x017F;teht, die Ko&#x0364;rper in ihre<lb/>
Be&#x017F;tandtheile aufzulo&#x0364;&#x017F;en, und durch Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzung der<lb/>
letztern, er&#x017F;tere wiederum zu bilden: &#x017F;o i&#x017F;t darin doch nicht<lb/>
ihr voll&#x017F;ta&#x0364;ndiger Begriff enthalten, denn die&#x017F;es Ge&#x017F;cha&#x0364;ft i&#x017F;t<lb/>
nur das Hu&#x0364;lfsmittel, de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;ich zu Erreichung ihres<lb/>
Zwecks (§ 171) bedient.</p>
                </div><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">D 4</fw>
                <fw place="bottom" type="catch">§ 173.</fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0073] Encyklopaͤdie der Heilkunſt. § 169. Die Phytotomie, oder die Beſchreibung der Form der Pflanzen, als organiſirter Koͤrper, nach ihren ſaͤmmt- lichen, auch unter der Oberflaͤche befindlichen Theilen, dient zur Phyſiologie der Pflanzen, und ſodann in vergleichender Ruͤckſicht auch der Thiere und des Menſchen (§ 167). § 170. 3. Die Oryktologie, Mineralogie, oder die Natur- geſchichte der unorganiſchen ſichtbaren Koͤrper unſers Plane- ten, welche eine beſtimmte Form haben (§ 157, 161), alſo ſtarr (feſt) ſind, macht ebenfalls in beyden Ruͤckſich- ten (§ 162, 163) eine Grundwiſſenſchaft der Heilkunſt aus. Zweytes Kapitel. Chemie. § 171. Die Chemie iſt die Lehre von den Erſcheinungen der Na- turkoͤrper, in wiefern ihr Grund aus der Miſchung derſelben erkannt und eingeſehen wird. § 172. Obſchon ihr Geſchaͤft darin beſteht, die Koͤrper in ihre Beſtandtheile aufzuloͤſen, und durch Zuſammenſetzung der letztern, erſtere wiederum zu bilden: ſo iſt darin doch nicht ihr vollſtaͤndiger Begriff enthalten, denn dieſes Geſchaͤft iſt nur das Huͤlfsmittel, deſſen ſie ſich zu Erreichung ihres Zwecks (§ 171) bedient. § 173. D 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/73
Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/73>, abgerufen am 23.11.2024.