Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

Bild:
<< vorherige Seite

Er berichtet seinen Zustand.
re. Jch werde mit J. Gn. vielerley münd-
lich zusprechen bekommen/ worüber denn be-
sondere Lustigkeiten entstehen sollen: unter-
dessen bittende/ daß Gott J. Gu. Woler-
gehen stärken; biß zu obgedachter schöner
Lust erhalten; und mich in seiner Gnade
bleiben lassen wolle/ weil Jch lebe

N. N.
94.
Ein Verweis Schreiben/ wegen
übeler Uhrteilung.

DAs Uhrteil/ so Jhr/ wegen ge-
tahner meiner Verfahr- und Hand-
lung gefället/ versichert mich zu glauben/ daß
Jhr mit wenig reifem Verstande und nach-
sinnen begabt seyn müsset: Weil Jhr nicht
wisset/ was die Unbilligkeit ist; wie könt ihr
denn/ was deme zu entgegen lauft/ erken-
nen? Es ist unschwer/ Euch/ weil Jhr un-
ter dem bösen und guten kein Unterscheid zu
halten wisset/ zuberükken. Mich betreffen-
de/ verzeih Jch euch/ als der Jch mich zube-
leidigen unfehig: Jhr werdet hinführo/ was
Jhr mier zu leisten schuldig/ und pflichtig/ er-
kennen: alsdann bin Jch wieder/ der

Eurige.
95.
Feindlicher Ansage Zettel an ei-
nen/ der Jhme seine Liebste eh-
lich entrissen.
Mein

Er berichtet ſeinen Zuſtand.
re. Jch werde mit J. Gn. vielerley muͤnd-
lich zuſprechen bekommen/ woruͤber denn be-
ſondere Luſtigkeiten entſtehen ſollen: unter-
deſſen bittende/ daß Gott J. Gu. Woler-
gehen ſtaͤrken; biß zu obgedachter ſchoͤner
Luſt erhalten; und mich in ſeiner Gnade
bleiben laſſen wolle/ weil Jch lébe

N. N.
94.
Ein Verweis Schreiben/ wégen
uͤbeler Uhrteilung.

DAs Uhrteil/ ſo Jhr/ wégen ge-
tahner meiner Verfahr- und Hand-
lung gefaͤllet/ verſichert mich zu glauben/ daß
Jhr mit wenig reifem Verſtande und nach-
ſinnen begabt ſeyn muͤſſet: Weil Jhr nicht
wiſſet/ was die Unbilligkeit iſt; wie koͤnt ihr
denn/ was deme zu entgegen lauft/ erken-
nen? Es iſt unſchwer/ Euch/ weil Jhr un-
ter dem boͤſen und guten kein Unterſcheid zu
halten wiſſet/ zuberuͤkken. Mich betreffen-
de/ verzeih Jch euch/ als der Jch mich zube-
leidigen unféhig: Jhr werdet hinfuͤhro/ was
Jhr mier zu leiſten ſchuldig/ und pflichtig/ er-
kennen: alsdann bin Jch wieder/ der

Eurige.
95.
Feindlicher Anſage Zettel an ei-
nen/ der Jhme ſeine Liebſte eh-
lich entriſſen.
Mein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0071" n="69"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er berichtet &#x017F;einen Zu&#x017F;tand.</hi></fw><lb/>
re. Jch werde mit J. Gn. vielerley mu&#x0364;nd-<lb/>
lich zu&#x017F;prechen bekommen/ woru&#x0364;ber denn be-<lb/>
&#x017F;ondere Lu&#x017F;tigkeiten ent&#x017F;tehen &#x017F;ollen: unter-<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en bittende/ daß Gott J. Gu. Woler-<lb/>
gehen &#x017F;ta&#x0364;rken; biß zu obgedachter &#x017F;cho&#x0364;ner<lb/>
Lu&#x017F;t erhalten; und mich in &#x017F;einer Gnade<lb/>
bleiben la&#x017F;&#x017F;en wolle/ weil Jch l<hi rendition="#aq">é</hi>be</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">N. N.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">94.<lb/>
Ein Verweis Schreiben/ w<hi rendition="#aq">é</hi>gen<lb/>
u&#x0364;beler Uhrteilung.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>As Uhrteil/ &#x017F;o Jhr/ w</hi><hi rendition="#aq">é</hi><hi rendition="#fr">gen ge-</hi><lb/>
tahner meiner Verfahr- und Hand-<lb/>
lung gefa&#x0364;llet/ ver&#x017F;ichert mich zu glauben/ daß<lb/>
Jhr mit wenig reifem Ver&#x017F;tande und nach-<lb/>
&#x017F;innen begabt &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et: Weil Jhr nicht<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;et/ was die Unbilligkeit i&#x017F;t; wie ko&#x0364;nt ihr<lb/>
denn/ was deme zu entgegen lauft/ erken-<lb/>
nen? Es i&#x017F;t un&#x017F;chwer/ Euch/ weil Jhr un-<lb/>
ter dem bo&#x0364;&#x017F;en und guten kein Unter&#x017F;cheid zu<lb/>
halten wi&#x017F;&#x017F;et/ zuberu&#x0364;kken. Mich betreffen-<lb/>
de/ verzeih Jch euch/ als der Jch mich zube-<lb/>
leidigen unf<hi rendition="#aq">é</hi>hig: Jhr werdet hinfu&#x0364;hro/ was<lb/>
Jhr mier zu lei&#x017F;ten &#x017F;chuldig/ und pflichtig/ er-<lb/>
kennen: alsdann bin Jch wieder/ der</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Eurige.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">95.<lb/>
Feindlicher An&#x017F;age Zettel an ei-<lb/>
nen/ der Jhme &#x017F;eine Lieb&#x017F;te eh-<lb/>
lich entri&#x017F;&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Mein</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0071] Er berichtet ſeinen Zuſtand. re. Jch werde mit J. Gn. vielerley muͤnd- lich zuſprechen bekommen/ woruͤber denn be- ſondere Luſtigkeiten entſtehen ſollen: unter- deſſen bittende/ daß Gott J. Gu. Woler- gehen ſtaͤrken; biß zu obgedachter ſchoͤner Luſt erhalten; und mich in ſeiner Gnade bleiben laſſen wolle/ weil Jch lébe N. N. 94. Ein Verweis Schreiben/ wégen uͤbeler Uhrteilung. DAs Uhrteil/ ſo Jhr/ wégen ge- tahner meiner Verfahr- und Hand- lung gefaͤllet/ verſichert mich zu glauben/ daß Jhr mit wenig reifem Verſtande und nach- ſinnen begabt ſeyn muͤſſet: Weil Jhr nicht wiſſet/ was die Unbilligkeit iſt; wie koͤnt ihr denn/ was deme zu entgegen lauft/ erken- nen? Es iſt unſchwer/ Euch/ weil Jhr un- ter dem boͤſen und guten kein Unterſcheid zu halten wiſſet/ zuberuͤkken. Mich betreffen- de/ verzeih Jch euch/ als der Jch mich zube- leidigen unféhig: Jhr werdet hinfuͤhro/ was Jhr mier zu leiſten ſchuldig/ und pflichtig/ er- kennen: alsdann bin Jch wieder/ der Eurige. 95. Feindlicher Anſage Zettel an ei- nen/ der Jhme ſeine Liebſte eh- lich entriſſen. Mein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/71
Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/71>, abgerufen am 15.05.2024.