Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.Diebshistorien/ das II. Buch. zeugeten vnd gnugsam bewiesen/ wie er das armeVolck hatte bedranget vnd geschunden. Er aber verharret nichts desto weniger fleiff vnd Aminte vertheydigt sich hierwider hefftig/ zei- Ge-
Diebshiſtorien/ das II. Buch. zeugeten vnd gnugſam bewieſen/ wie er das armeVolck hatte bedranget vnd geſchunden. Er aber verharꝛet nichts deſto weniger fleiff vnd Aminte vertheydigt ſich hierwider hefftig/ zei- Ge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0165" n="155"/><fw place="top" type="header">Diebshiſtorien/ das <hi rendition="#aq">II.</hi> Buch.</fw><lb/> zeugeten vnd gnugſam bewieſen/ wie er das arme<lb/> Volck hatte bedranget vnd geſchunden.</p><lb/> <p>Er aber verharꝛet nichts deſto weniger fleiff vnd<lb/> feſt auff ſeinem Nein/ er leugnet alles/ was man<lb/> wider jhn angibet vnd außſaget/ vnd vnderſtehet<lb/> ſich die redlichkeit vnd auffrichtigkeit deren uͤber jn<lb/> geſetzten Herꝛn vnd Richtern zubetriegen vnd ei-<lb/> nes andern zu uͤberreden: Vber das alles helt man<lb/> jm vor den Todſchlag ſeines Dieners/ vnd ſaget<lb/> jm/ daß niemands anders/ als er allein muͤſſe ſei-<lb/> nen Diener heimlich hingerichtet vnd ermordet<lb/> haben: Dann wiewol man keine zeugen wider jhn<lb/> kondte auffſtellen welche ſolches mit Augen geſehn<lb/> hetten; Jedoch gieng es bey <hi rendition="#aq">Aminte,</hi> wie das alte<lb/> Sprichwoꝛt lautet: <hi rendition="#aq">Vox populi, vox Chriſti,</hi><lb/> das iſt/ die Stimme deß gemeinen Volcks iſt die<lb/> Stimm Chriſti: Wann ein gantze Gemeinde/ ein<lb/> gantzes Volck von etwas reden/ ſo muß auff das<lb/> allerwenigſte etwas daran war ſeyn; Dann jeder-<lb/> man in ſolcher Gegend vnd Nachbarſchafft hielte<lb/> darvor/ es muſte <hi rendition="#aq">Aminte</hi> ſelber heimlicher weyſe<lb/> ſeinen Diener hingerichtet haben vnd das ware<lb/> auch durch vnderſchiedliche vnd gantzglaubliche<lb/> muthmaſſung ſehr betraͤfftiget: Dann von dem<lb/> Tage an hatte man nichts von ſolchem Diener<lb/> gehoͤret oder geſehen welches nicht hette geſchehen<lb/> koͤnnen/ wann er auß dem Gefaͤngnuß were außge-<lb/> brochen: Dann da wurde ja jemands entweder jn<lb/> geſehen/ oder etwas von jm gehoͤret haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Aminte</hi> vertheydigt ſich hierwider hefftig/ zei-<lb/> get an/ wie der Schulheiß vnd Obrigkeit ſelber das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0165]
Diebshiſtorien/ das II. Buch.
zeugeten vnd gnugſam bewieſen/ wie er das arme
Volck hatte bedranget vnd geſchunden.
Er aber verharꝛet nichts deſto weniger fleiff vnd
feſt auff ſeinem Nein/ er leugnet alles/ was man
wider jhn angibet vnd außſaget/ vnd vnderſtehet
ſich die redlichkeit vnd auffrichtigkeit deren uͤber jn
geſetzten Herꝛn vnd Richtern zubetriegen vnd ei-
nes andern zu uͤberreden: Vber das alles helt man
jm vor den Todſchlag ſeines Dieners/ vnd ſaget
jm/ daß niemands anders/ als er allein muͤſſe ſei-
nen Diener heimlich hingerichtet vnd ermordet
haben: Dann wiewol man keine zeugen wider jhn
kondte auffſtellen welche ſolches mit Augen geſehn
hetten; Jedoch gieng es bey Aminte, wie das alte
Sprichwoꝛt lautet: Vox populi, vox Chriſti,
das iſt/ die Stimme deß gemeinen Volcks iſt die
Stimm Chriſti: Wann ein gantze Gemeinde/ ein
gantzes Volck von etwas reden/ ſo muß auff das
allerwenigſte etwas daran war ſeyn; Dann jeder-
man in ſolcher Gegend vnd Nachbarſchafft hielte
darvor/ es muſte Aminte ſelber heimlicher weyſe
ſeinen Diener hingerichtet haben vnd das ware
auch durch vnderſchiedliche vnd gantzglaubliche
muthmaſſung ſehr betraͤfftiget: Dann von dem
Tage an hatte man nichts von ſolchem Diener
gehoͤret oder geſehen welches nicht hette geſchehen
koͤnnen/ wann er auß dem Gefaͤngnuß were außge-
brochen: Dann da wurde ja jemands entweder jn
geſehen/ oder etwas von jm gehoͤret haben.
Aminte vertheydigt ſich hierwider hefftig/ zei-
get an/ wie der Schulheiß vnd Obrigkeit ſelber das
Ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |