Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.dachte: wie? wenn es hier wilde Thiere oder Frizchen. Giebt's denn auch wilde Men- Johannes. I ja, Friz! Hast du das Gotlieb. Die fast ganz nakt gehen; Diederich. Ja, und die nichts verste- Lotte. Und die ungekochtes Fleisch essen Johannes. Ja und was meinst du Di-
dachte: wie? wenn es hier wilde Thiere oder Frizchen. Giebt's denn auch wilde Men- Johannes. I ja, Friz! Haſt du das Gotlieb. Die faſt ganz nakt gehen; Diederich. Ja, und die nichts verſte- Lotte. Und die ungekochtes Fleiſch eſſen Johannes. Ja und was meinſt du Di-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0103" n="63"/> dachte: wie? wenn es hier wilde Thiere oder<lb/> wilde Menſchen gaͤbe, vor denen du keinen<lb/> Augenblik ſicher wareſt?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Frizchen.</hi> Giebt's denn auch wilde Men-<lb/> ſchen, Vater?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> I ja, Friz! Haſt du das<lb/> noch nicht gehoͤrt? Es giebt weit — o wer<lb/> weiß wie weit von hier! ſolche Menſchen, die<lb/> ſo wild, wie das Vieh ſind!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gotlieb.</hi> Die faſt ganz nakt gehen;<lb/> ſtelle dir mahl vor, Frizchen!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Diederich.</hi> Ja, und die nichts verſte-<lb/> hen; die keine Haͤuſer bauen, keinen Garten<lb/> pflanzen, kein Feld beakkern koͤnnen!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Und die ungekochtes Fleiſch eſſen<lb/> und rohe Fiſche; ich habe es wohl gehoͤrt!<lb/> Nicht wahr, Vater, haſt du's uns nicht er-<lb/> zaͤhlt?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> Ja und was meinſt du<lb/> wohl, die armen Menſchen wiſſen gar nicht,<lb/> wer ſie erſchaffen hat, weil ſie niemahls einen<lb/> Lehrer gehabt haben, der's ihnen ſagte!</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Di-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0103]
dachte: wie? wenn es hier wilde Thiere oder
wilde Menſchen gaͤbe, vor denen du keinen
Augenblik ſicher wareſt?
Frizchen. Giebt's denn auch wilde Men-
ſchen, Vater?
Johannes. I ja, Friz! Haſt du das
noch nicht gehoͤrt? Es giebt weit — o wer
weiß wie weit von hier! ſolche Menſchen, die
ſo wild, wie das Vieh ſind!
Gotlieb. Die faſt ganz nakt gehen;
ſtelle dir mahl vor, Frizchen!
Diederich. Ja, und die nichts verſte-
hen; die keine Haͤuſer bauen, keinen Garten
pflanzen, kein Feld beakkern koͤnnen!
Lotte. Und die ungekochtes Fleiſch eſſen
und rohe Fiſche; ich habe es wohl gehoͤrt!
Nicht wahr, Vater, haſt du's uns nicht er-
zaͤhlt?
Johannes. Ja und was meinſt du
wohl, die armen Menſchen wiſſen gar nicht,
wer ſie erſchaffen hat, weil ſie niemahls einen
Lehrer gehabt haben, der's ihnen ſagte!
Di-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |