Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.seine Inschrift verstünde. Also macht' er sie Johannes. Wie hieß sie denn? Vater. Ferte opem misero Robinso- Lotte. J ja: helft dem armen Ro- Vater. Jezt bestand sein größtes Be- Wie oft sezte er sich in seinen Gedanken- ger
ſeine Inſchrift verſtuͤnde. Alſo macht' er ſie Johannes. Wie hieß ſie denn? Vater. Ferte opem misero Robinso- Lotte. J ja: helft dem armen Ro- Vater. Jezt beſtand ſein groͤßtes Be- Wie oft ſezte er ſich in ſeinen Gedanken- ger
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ſeine Inſchrift verſtuͤnde. Alſo macht' er ſie
fertig.
Johannes. Wie hieß ſie denn?
Vater. Ferte opem misero Robinso-
nio! Verſtehſt du, Lotte?
Lotte. J ja: helft dem armen Ro-
binſon!
Vater. Jezt beſtand ſein groͤßtes Be-
duͤrfniß in dem Mangel an Schuhen und
Struͤmpfen. Dieſe waren ihm endlich ſtuͤk-
weiſe abgefallen und die Musquitos ver-
folgten ſeine bloßen Beine ſo entſezlich, daß
er vor Schmerzen nicht zu bleiben wußte.
Geſicht, Haͤnde und Fuͤße waren ihm ſeit der
Regenzeit, wodurch die Inſekten ſich auf eine
unbeſchreibliche Weiſe vermehrt hatten, derge-
ſtalt von ſchmerzhaften Stichen aufgeſchwollen,
daß ſie gar kein menſchliches Anſehen mehr
hatten.
Wie oft ſezte er ſich in ſeinen Gedanken-
winkel, um ein Mittel zu ſeiner Bedekkung
auszuſinnen! Aber immer vergebens; immer
fehlt' es ihm an Werkzeugen, und an noͤthi-
ger
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