natürlicher Weise noch mehr beschikken, als mit einem hölzernen. Da nun Robinson fest ent- schlossen war, künftig den Akkerbau, als die an- genehmste und nüzlichste Arbeit unter allen, zu seiner beständigen Hauptbeschäftigung zu machen: so ging er mit dem Gedanken um, auch eine Schmiede anzulegen, um Spaten und vielleicht noch andere nöthige Werkzeuge selbst zu verfer- tigen.
Dieser Einfal war nicht so kühn, als er euch vielleicht vorkommen mag: denn alles, was zu einer Schmiede gehört, fand sich unter seinem Vorrathe. Es waren nemlich darunter ein klei- ner Amboß, verschiedene Zangen, ein ziem- lich großer Blasebalg und so viel theils altes, theils noch unverarbeitetes Eisen, daß er wahr- scheinlicher Weise für sein ganzes Leben genug daran hatte. Der Vorsaz ward also auf der Stelle ausgeführt.
Durch Hülfe eines grössern Daches von Bret- tern, welches sie über der Küche anbrachten, ward diese so sehr erweitert, daß sie zugleich zur Schmiede dienen, und auch beim Regenwetter
darin
natuͤrlicher Weiſe noch mehr beſchikken, als mit einem hoͤlzernen. Da nun Robinſon feſt ent- ſchloſſen war, kuͤnftig den Akkerbau, als die an- genehmſte und nuͤzlichſte Arbeit unter allen, zu ſeiner beſtaͤndigen Hauptbeſchaͤftigung zu machen: ſo ging er mit dem Gedanken um, auch eine Schmiede anzulegen, um Spaten und vielleicht noch andere noͤthige Werkzeuge ſelbſt zu verfer- tigen.
Dieſer Einfal war nicht ſo kuͤhn, als er euch vielleicht vorkommen mag: denn alles, was zu einer Schmiede gehoͤrt, fand ſich unter ſeinem Vorrathe. Es waren nemlich darunter ein klei- ner Amboß, verſchiedene Zangen, ein ziem- lich großer Blaſebalg und ſo viel theils altes, theils noch unverarbeitetes Eiſen, daß er wahr- ſcheinlicher Weiſe fuͤr ſein ganzes Leben genug daran hatte. Der Vorſaz ward alſo auf der Stelle ausgefuͤhrt.
Durch Huͤlfe eines groͤſſern Daches von Bret- tern, welches ſie uͤber der Kuͤche anbrachten, ward dieſe ſo ſehr erweitert, daß ſie zugleich zur Schmiede dienen, und auch beim Regenwetter
darin
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natuͤrlicher Weiſe noch mehr beſchikken, als mit
einem hoͤlzernen. Da nun Robinſon feſt ent-
ſchloſſen war, kuͤnftig den Akkerbau, als die an-
genehmſte und nuͤzlichſte Arbeit unter allen, zu
ſeiner beſtaͤndigen Hauptbeſchaͤftigung zu machen:
ſo ging er mit dem Gedanken um, auch eine
Schmiede anzulegen, um Spaten und vielleicht
noch andere noͤthige Werkzeuge ſelbſt zu verfer-
tigen.
Dieſer Einfal war nicht ſo kuͤhn, als er euch
vielleicht vorkommen mag: denn alles, was zu
einer Schmiede gehoͤrt, fand ſich unter ſeinem
Vorrathe. Es waren nemlich darunter ein klei-
ner Amboß, verſchiedene Zangen, ein ziem-
lich großer Blaſebalg und ſo viel theils altes,
theils noch unverarbeitetes Eiſen, daß er wahr-
ſcheinlicher Weiſe fuͤr ſein ganzes Leben genug
daran hatte. Der Vorſaz ward alſo auf der
Stelle ausgefuͤhrt.
Durch Huͤlfe eines groͤſſern Daches von Bret-
tern, welches ſie uͤber der Kuͤche anbrachten,
ward dieſe ſo ſehr erweitert, daß ſie zugleich zur
Schmiede dienen, und auch beim Regenwetter
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/261>, abgerufen am 22.11.2024.
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