Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.das wird nicht mehr bedacht. Es ist ihm nur Nun ist das Gefühl für jedes andere natür- Misver-
das wird nicht mehr bedacht. Es iſt ihm nur Nun iſt das Gefuͤhl fuͤr jedes andere natuͤr- Misver-
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das wird nicht mehr bedacht. Es iſt ihm nur
ums Beruͤhmtwerden zu thun; wil’s nicht
als Architekt gehen, der den Tempel baut: flugs
wird das ruhmgierige Maͤnchen ein Heroſtratus,
der ihn verbrent. Hat er ſich doch ſo auch ver-
ewiget!
Nun iſt das Gefuͤhl fuͤr jedes andere natuͤr-
lich gute, edle und große Vergnuͤgen in ſeiner
Bruſt erſtorben. Todt iſt ihm die ganze ſchoͤne
Natur mit allen ihren Freuden; ekelhaft jede
ſtille beſcheidene Familiengluͤkſeeligkeit; trokken
und abgeſchmakt jedes noch ſo nuͤzliche Geſchaͤft,
wobei man nur nicht glaͤnzen kan. Er hat forthin
nur noch Einen Sin, den heilloſen Sin fuͤr Lob
und Ruhm! So lange dieſer gekizelt wird, iſt
ihm die Welt ein Himmel, der Kizelnde ein Engel,
er ſelbſt ein Halbgott! Laͤßt der Kizel nach, wird
er wohl gar an dieſer ſeiner einzigen empfindlichen
Stelle durch Tadel verwundet: in dem Augenblik
iſt ihm die Welt eine Hoͤlle, jeder Menſch ein
Teufel, er ſelbſt ein Maͤrtirer! So hat der Un-
gluͤkliche dem Vergnuͤgen nur ein einziges ſchmales
Pfoͤrtchen zu ſeinem Herzen offen gelaſſen, und dem
Misver-
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