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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.

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wenden müssen, wenn wir bei der Ueberneh-
mung eines Amts, was es auch für eins sein
mag, uns ein zufriedenes und glükliches Leben
mit Sicherheit versprechen wollen.



Jezt, mein Kleon, laß uns von den alge-
meinen Vorbereitungsregeln
, die ich bis jezt
dir gegeben habe, zu einigen besondern Vor-
schriften
herabsteigen, welche die wirkliche Ver-
richtung deiner künftigen Berufsgeschäfte be-
treffen, nachdem du dieselben, wie ich jezt voraus-
seze, mit weiser Vorsichtigkeit wirst gewählt haben.

Und hier, mein Theurer, laß dich zuvörderst
an dasjenige erinnern, was ich dir so oft aus
meiner vieljährigen Erfahrung gesagt, aus mei-
ner innersten, gewissesten Ueberzeugung versichert
habe, und worauf ich dich in dem Fortgange
deines eigenen jungen Lebens selbst aufmerksam
zu machen, beständig beflissen war; -- an die
große Wahrheit, meine ich, daß an Gottes
Seegen alles gelegen
sei. Ich darf hoffen,

daß
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wenden muͤſſen, wenn wir bei der Ueberneh-
mung eines Amts, was es auch fuͤr eins ſein
mag, uns ein zufriedenes und gluͤkliches Leben
mit Sicherheit verſprechen wollen.



Jezt, mein Kleon, laß uns von den alge-
meinen Vorbereitungsregeln
, die ich bis jezt
dir gegeben habe, zu einigen beſondern Vor-
ſchriften
herabſteigen, welche die wirkliche Ver-
richtung deiner kuͤnftigen Berufsgeſchaͤfte be-
treffen, nachdem du dieſelben, wie ich jezt voraus-
ſeze, mit weiſer Vorſichtigkeit wirſt gewaͤhlt haben.

Und hier, mein Theurer, laß dich zuvoͤrderſt
an dasjenige erinnern, was ich dir ſo oft aus
meiner vieljaͤhrigen Erfahrung geſagt, aus mei-
ner innerſten, gewiſſeſten Ueberzeugung verſichert
habe, und worauf ich dich in dem Fortgange
deines eigenen jungen Lebens ſelbſt aufmerkſam
zu machen, beſtaͤndig befliſſen war; — an die
große Wahrheit, meine ich, daß an Gottes
Seegen alles gelegen
ſei. Ich darf hoffen,

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[39/0069] wenden muͤſſen, wenn wir bei der Ueberneh- mung eines Amts, was es auch fuͤr eins ſein mag, uns ein zufriedenes und gluͤkliches Leben mit Sicherheit verſprechen wollen. Jezt, mein Kleon, laß uns von den alge- meinen Vorbereitungsregeln, die ich bis jezt dir gegeben habe, zu einigen beſondern Vor- ſchriften herabſteigen, welche die wirkliche Ver- richtung deiner kuͤnftigen Berufsgeſchaͤfte be- treffen, nachdem du dieſelben, wie ich jezt voraus- ſeze, mit weiſer Vorſichtigkeit wirſt gewaͤhlt haben. Und hier, mein Theurer, laß dich zuvoͤrderſt an dasjenige erinnern, was ich dir ſo oft aus meiner vieljaͤhrigen Erfahrung geſagt, aus mei- ner innerſten, gewiſſeſten Ueberzeugung verſichert habe, und worauf ich dich in dem Fortgange deines eigenen jungen Lebens ſelbſt aufmerkſam zu machen, beſtaͤndig befliſſen war; — an die große Wahrheit, meine ich, daß an Gottes Seegen alles gelegen ſei. Ich darf hoffen, daß C 4

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/69>, abgerufen am 21.11.2024.