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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von den einseitigen churhannöv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken etc.
bergs. Sie ist erst 4 Lachter tief. Der Gang, worauf sie abgesenket wird, führet
Glanzerze, die nur noch einen Zoll mächtig sind. Sie sind reich an Blei, aber arm
an Silber: Denn sie halten nur 2 Loth.

Anmerkung.

Von diesem Bergbau kan ich iezt zur Zeit noch wenig oder nichts sagen. Jch werde da-
her von diesem Werk nicht mehr handeln.

Der dritte Tittel
von der oberirdischen Lage, und der äusern Beschaffenheit der um die
Bergstadt St. Andreasberg gelegenen Werke.
§. 14.

Die Bergwerke an und um diese Stadt liegen in sehr hohen und stükkelichten Ge-
birgen, und 3 Meilen von Klausthal. Sie liegen in verschiedenen Gegenden,
und daher werden sie in besondere Züge geteilet. Jn den folgenden §. §. will ich sie,
nebst ihren Gruben, wovon viele auf einem Gang allein stehen, nach der Reihe erzählen.

§. 15.

Der vornehmste Zug liegt von Andreasberg aus gegen Mitternacht, und sehr nahe
an der Stadt. Man pfleget ihn den samsohner Zug zu nennen. Die Gruben, die
auf ihm gebauet werden, sind der Samsohn, und Catharina Neufang.

Jn eben diesem Gebirg liegt noch ein anderer, der Gnadegotteszug, auf dem
man die Gruben bauet, welche die Gnadegottes, und die Abendröthe genennet wer-
den. Sie stehen beide auf einem Gang, der mit dem vorigen in einem spizzen Win-
kel ein Kreuz machet, welches man das Scharen zu nennen gewohnt ist, wann die
Gänge eine gewisse Länge beisammen bleiben, und sich mit einander schleppen.

Gegen Mittag bauen auf drei besondern Gängen, die Gruben Andreaskreuz, in
dem so genanten Wäschberg, Jacobsglük an dem Bärberg, und der Silberbär an
dem Gottesakkerberg, der keinen Schacht hat, sondern auf dem Jacobsglük fördert.
Zwischen Morgen und Mittag liegt der engelsburger Zug, auf dessen Gang der alte
weintrauber
und der engelsburger Schacht bauen.

Ein noch anderer, der so genante auswärtige Zug, liegt gegen Morgen. Eine
iede Grube, die auf ihm gebauet wird, liegt auf einem besondern Gang, die Gruben
selbst aber sind diese: Der Seegen des Herrn an dem Oderberg; die neue Wein-
traube
in der Margraf gelegen; und der neue Weinstok, nebst dem Theuerdank,
in dem morgensterner Thal, welche beide Gruben in Gemeinschaft betrieben werden.

Die
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von den einſeitigen churhannoͤv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken ꝛc.
bergs. Sie iſt erſt 4 Lachter tief. Der Gang, worauf ſie abgeſenket wird, fuͤhret
Glanzerze, die nur noch einen Zoll maͤchtig ſind. Sie ſind reich an Blei, aber arm
an Silber: Denn ſie halten nur 2 Loth.

Anmerkung.

Von dieſem Bergbau kan ich iezt zur Zeit noch wenig oder nichts ſagen. Jch werde da-
her von dieſem Werk nicht mehr handeln.

Der dritte Tittel
von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit der um die
Bergſtadt St. Andreasberg gelegenen Werke.
§. 14.

Die Bergwerke an und um dieſe Stadt liegen in ſehr hohen und ſtuͤkkelichten Ge-
birgen, und 3 Meilen von Klausthal. Sie liegen in verſchiedenen Gegenden,
und daher werden ſie in beſondere Zuͤge geteilet. Jn den folgenden §. §. will ich ſie,
nebſt ihren Gruben, wovon viele auf einem Gang allein ſtehen, nach der Reihe erzaͤhlen.

§. 15.

Der vornehmſte Zug liegt von Andreasberg aus gegen Mitternacht, und ſehr nahe
an der Stadt. Man pfleget ihn den ſamſohner Zug zu nennen. Die Gruben, die
auf ihm gebauet werden, ſind der Samſohn, und Catharina Neufang.

Jn eben dieſem Gebirg liegt noch ein anderer, der Gnadegotteszug, auf dem
man die Gruben bauet, welche die Gnadegottes, und die Abendroͤthe genennet wer-
den. Sie ſtehen beide auf einem Gang, der mit dem vorigen in einem ſpizzen Win-
kel ein Kreuz machet, welches man das Scharen zu nennen gewohnt iſt, wann die
Gaͤnge eine gewiſſe Laͤnge beiſammen bleiben, und ſich mit einander ſchleppen.

Gegen Mittag bauen auf drei beſondern Gaͤngen, die Gruben Andreaskreuz, in
dem ſo genanten Waͤſchberg, Jacobsgluͤk an dem Baͤrberg, und der Silberbaͤr an
dem Gottesakkerberg, der keinen Schacht hat, ſondern auf dem Jacobsgluͤk foͤrdert.
Zwiſchen Morgen und Mittag liegt der engelsburger Zug, auf deſſen Gang der alte
weintrauber
und der engelsburger Schacht bauen.

Ein noch anderer, der ſo genante auswaͤrtige Zug, liegt gegen Morgen. Eine
iede Grube, die auf ihm gebauet wird, liegt auf einem beſondern Gang, die Gruben
ſelbſt aber ſind dieſe: Der Seegen des Herrn an dem Oderberg; die neue Wein-
traube
in der Margraf gelegen; und der neue Weinſtok, nebſt dem Theuerdank,
in dem morgenſterner Thal, welche beide Gruben in Gemeinſchaft betrieben werden.

Die
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[147/0167] von den einſeitigen churhannoͤv. Kupfer-Silber- u. Bleibergwerken ꝛc. bergs. Sie iſt erſt 4 Lachter tief. Der Gang, worauf ſie abgeſenket wird, fuͤhret Glanzerze, die nur noch einen Zoll maͤchtig ſind. Sie ſind reich an Blei, aber arm an Silber: Denn ſie halten nur 2 Loth. Anmerkung. Von dieſem Bergbau kan ich iezt zur Zeit noch wenig oder nichts ſagen. Jch werde da- her von dieſem Werk nicht mehr handeln. Der dritte Tittel von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit der um die Bergſtadt St. Andreasberg gelegenen Werke. §. 14. Die Bergwerke an und um dieſe Stadt liegen in ſehr hohen und ſtuͤkkelichten Ge- birgen, und 3 Meilen von Klausthal. Sie liegen in verſchiedenen Gegenden, und daher werden ſie in beſondere Zuͤge geteilet. Jn den folgenden §. §. will ich ſie, nebſt ihren Gruben, wovon viele auf einem Gang allein ſtehen, nach der Reihe erzaͤhlen. §. 15. Der vornehmſte Zug liegt von Andreasberg aus gegen Mitternacht, und ſehr nahe an der Stadt. Man pfleget ihn den ſamſohner Zug zu nennen. Die Gruben, die auf ihm gebauet werden, ſind der Samſohn, und Catharina Neufang. Jn eben dieſem Gebirg liegt noch ein anderer, der Gnadegotteszug, auf dem man die Gruben bauet, welche die Gnadegottes, und die Abendroͤthe genennet wer- den. Sie ſtehen beide auf einem Gang, der mit dem vorigen in einem ſpizzen Win- kel ein Kreuz machet, welches man das Scharen zu nennen gewohnt iſt, wann die Gaͤnge eine gewiſſe Laͤnge beiſammen bleiben, und ſich mit einander ſchleppen. Gegen Mittag bauen auf drei beſondern Gaͤngen, die Gruben Andreaskreuz, in dem ſo genanten Waͤſchberg, Jacobsgluͤk an dem Baͤrberg, und der Silberbaͤr an dem Gottesakkerberg, der keinen Schacht hat, ſondern auf dem Jacobsgluͤk foͤrdert. Zwiſchen Morgen und Mittag liegt der engelsburger Zug, auf deſſen Gang der alte weintrauber und der engelsburger Schacht bauen. Ein noch anderer, der ſo genante auswaͤrtige Zug, liegt gegen Morgen. Eine iede Grube, die auf ihm gebauet wird, liegt auf einem beſondern Gang, die Gruben ſelbſt aber ſind dieſe: Der Seegen des Herrn an dem Oderberg; die neue Wein- traube in der Margraf gelegen; und der neue Weinſtok, nebſt dem Theuerdank, in dem morgenſterner Thal, welche beide Gruben in Gemeinſchaft betrieben werden. Die T 2

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/167>, abgerufen am 23.11.2024.