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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von denen Schieferbergwerken in der Grafschaft Mansfeld.
beides nicht: Nur merke ich dabei an, daß in dem erstern Fall mehr Kohlen verbrent,
in dem andern aber hizzigere Durchstechen, und folglich auch unreinere und reichere Rost-
schlakken gemacht werden.

Das zweite Kapittel
von der Seigerarbeit.
§. 23.

Die Schwarzkupfer, die von denen Rostdurchstechen fallen (§. 22.), pflegt man von
allen acht Rohhütten (§ 4.) auf der hekstädter Seigerhütte an dem Dorf Wie-
derstädt, welches eine Viertelstunde unter Hekstädt lieget, zu seigern. Sie sind von
einem gar verschiedenen Gehalt (§. 22.): Weil nun der Bleiverbrand gar zu gros sein
würde, wann man eine iede Art dieser Kupfer besonders, und die reichen erst reich- und
hernach armfrischen wolte; So machet man von denen armen Kupfern, wie man es
an mehreren Orten gewohnt ist, erst Armwerke, mit diesen und den Kräzwerken aber
frischt man alsdann die reiche Kupfer reich und zugleich aus, welches auf kleinen Frisch-
öfen geschiehet, deren Form 12 bis 13 Zoll hoch lieget. Man machet bei alle diesem
inzwischen sehr wenige Armfrischen, und kaum eins, bis drei Reichfrischen geschehen,
weil man bei ihnen, wegen dem grosen Bleiverbrand, keinen Vorteil hat. Sie ge-
schehen nur in dem Nothfall, und alsdann, wann keine hinlängliche Kräzwerke zu
denen Reichfrischen da sind.

§. 24.

Bei denen Armfrischen ist man gewohnt in ein Stük, welches in 3/4 Centner
Schwarzkupfer bestehet, 42 bis 46 Quentin Silber zu nehmen, diesen aber schlägt
man Centner Blet zu, wovon dann 41/4 bis 41/2 löthige Werke erfolgen sollen.

§. 25.

Wann man ein Reichfrischen macht: So schlägt man auf ein Stük, wie ge-
wöhnlich, Centner Arm- oder Kräzwerke zu, und nimt in ein solches Seigerstük 72
Quentin Silber. Es fallen alsdann 61/4, 61/2 bis 63/4 löthige Werke. Man siehet es
dabei nicht gern, wann sie in dem Gehalt bis auf 7 Loth kommen, weil in diesem Fall,
durch die Nachlässigkeit der Schmelzer zu viel Blei verbrent worden, wobei die ausge-
frischte Kupfer zu reich bleiben.

Die 1. Anmerkung.

Das Gebläse bei dem Frischen gehet sehr geschwind: Und kaum ist der Balg zugegangen; so
gehet er wieder auf. Es ist überdis auch so vorgerichtet, daß es, der Ordnung nach, indem der
eine Balg auf dieser, der andere aber auf iener Seite scharf an der Ekke der Form anstreichet, über

das
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von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft Mansfeld.
beides nicht: Nur merke ich dabei an, daß in dem erſtern Fall mehr Kohlen verbrent,
in dem andern aber hizzigere Durchſtechen, und folglich auch unreinere und reichere Roſt-
ſchlakken gemacht werden.

Das zweite Kapittel
von der Seigerarbeit.
§. 23.

Die Schwarzkupfer, die von denen Roſtdurchſtechen fallen (§. 22.), pflegt man von
allen acht Rohhuͤtten (§ 4.) auf der hekſtaͤdter Seigerhuͤtte an dem Dorf Wie-
derſtaͤdt, welches eine Viertelſtunde unter Hekſtaͤdt lieget, zu ſeigern. Sie ſind von
einem gar verſchiedenen Gehalt (§. 22.): Weil nun der Bleiverbrand gar zu gros ſein
wuͤrde, wann man eine iede Art dieſer Kupfer beſonders, und die reichen erſt reich- und
hernach armfriſchen wolte; So machet man von denen armen Kupfern, wie man es
an mehreren Orten gewohnt iſt, erſt Armwerke, mit dieſen und den Kraͤzwerken aber
friſcht man alsdann die reiche Kupfer reich und zugleich aus, welches auf kleinen Friſch-
oͤfen geſchiehet, deren Form 12 bis 13 Zoll hoch lieget. Man machet bei alle dieſem
inzwiſchen ſehr wenige Armfriſchen, und kaum eins, bis drei Reichfriſchen geſchehen,
weil man bei ihnen, wegen dem groſen Bleiverbrand, keinen Vorteil hat. Sie ge-
ſchehen nur in dem Nothfall, und alsdann, wann keine hinlaͤngliche Kraͤzwerke zu
denen Reichfriſchen da ſind.

§. 24.

Bei denen Armfriſchen iſt man gewohnt in ein Stuͤk, welches in ¾ Centner
Schwarzkupfer beſtehet, 42 bis 46 Quentin Silber zu nehmen, dieſen aber ſchlaͤgt
man Centner Blet zu, wovon dann 4¼ bis 4½ loͤthige Werke erfolgen ſollen.

§. 25.

Wann man ein Reichfriſchen macht: So ſchlaͤgt man auf ein Stuͤk, wie ge-
woͤhnlich, Centner Arm- oder Kraͤzwerke zu, und nimt in ein ſolches Seigerſtuͤk 72
Quentin Silber. Es fallen alsdann 6¼, 6½ bis 6¾ loͤthige Werke. Man ſiehet es
dabei nicht gern, wann ſie in dem Gehalt bis auf 7 Loth kommen, weil in dieſem Fall,
durch die Nachlaͤſſigkeit der Schmelzer zu viel Blei verbrent worden, wobei die ausge-
friſchte Kupfer zu reich bleiben.

Die 1. Anmerkung.

Das Geblaͤſe bei dem Friſchen gehet ſehr geſchwind: Und kaum iſt der Balg zugegangen; ſo
gehet er wieder auf. Es iſt uͤberdis auch ſo vorgerichtet, daß es, der Ordnung nach, indem der
eine Balg auf dieſer, der andere aber auf iener Seite ſcharf an der Ekke der Form anſtreichet, uͤber

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[253/0273] von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft Mansfeld. beides nicht: Nur merke ich dabei an, daß in dem erſtern Fall mehr Kohlen verbrent, in dem andern aber hizzigere Durchſtechen, und folglich auch unreinere und reichere Roſt- ſchlakken gemacht werden. Das zweite Kapittel von der Seigerarbeit. §. 23. Die Schwarzkupfer, die von denen Roſtdurchſtechen fallen (§. 22.), pflegt man von allen acht Rohhuͤtten (§ 4.) auf der hekſtaͤdter Seigerhuͤtte an dem Dorf Wie- derſtaͤdt, welches eine Viertelſtunde unter Hekſtaͤdt lieget, zu ſeigern. Sie ſind von einem gar verſchiedenen Gehalt (§. 22.): Weil nun der Bleiverbrand gar zu gros ſein wuͤrde, wann man eine iede Art dieſer Kupfer beſonders, und die reichen erſt reich- und hernach armfriſchen wolte; So machet man von denen armen Kupfern, wie man es an mehreren Orten gewohnt iſt, erſt Armwerke, mit dieſen und den Kraͤzwerken aber friſcht man alsdann die reiche Kupfer reich und zugleich aus, welches auf kleinen Friſch- oͤfen geſchiehet, deren Form 12 bis 13 Zoll hoch lieget. Man machet bei alle dieſem inzwiſchen ſehr wenige Armfriſchen, und kaum eins, bis drei Reichfriſchen geſchehen, weil man bei ihnen, wegen dem groſen Bleiverbrand, keinen Vorteil hat. Sie ge- ſchehen nur in dem Nothfall, und alsdann, wann keine hinlaͤngliche Kraͤzwerke zu denen Reichfriſchen da ſind. §. 24. Bei denen Armfriſchen iſt man gewohnt in ein Stuͤk, welches in ¾ Centner Schwarzkupfer beſtehet, 42 bis 46 Quentin Silber zu nehmen, dieſen aber ſchlaͤgt man [FORMEL] Centner Blet zu, wovon dann 4¼ bis 4½ loͤthige Werke erfolgen ſollen. §. 25. Wann man ein Reichfriſchen macht: So ſchlaͤgt man auf ein Stuͤk, wie ge- woͤhnlich, [FORMEL] Centner Arm- oder Kraͤzwerke zu, und nimt in ein ſolches Seigerſtuͤk 72 Quentin Silber. Es fallen alsdann 6¼, 6½ bis 6¾ loͤthige Werke. Man ſiehet es dabei nicht gern, wann ſie in dem Gehalt bis auf 7 Loth kommen, weil in dieſem Fall, durch die Nachlaͤſſigkeit der Schmelzer zu viel Blei verbrent worden, wobei die ausge- friſchte Kupfer zu reich bleiben. Die 1. Anmerkung. Das Geblaͤſe bei dem Friſchen gehet ſehr geſchwind: Und kaum iſt der Balg zugegangen; ſo gehet er wieder auf. Es iſt uͤberdis auch ſo vorgerichtet, daß es, der Ordnung nach, indem der eine Balg auf dieſer, der andere aber auf iener Seite ſcharf an der Ekke der Form anſtreichet, uͤber das J i 3

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/273>, abgerufen am 24.11.2024.