messen werden: -- 1) der Eingang (Apertura pelvis supe- rior), eine von der ungenannten Linie begränzte Fläche; 2) die Höhle (Cavitas pelvis minoris), eine Fläche, deren Umfang durch eine in die Verbindung des zweiten und dritten falschen Kreuzwirbels und in die Mitte des Schambogens gelegte Kreis- linie bestimmt wird; 3) der Ausgang (Apertura pelvis infe- rior), welcher von den untern Rändern des Ossis sacri und coccygis, so wie den Ligamentis sacrotuberosis und sacro- spinosis, und endlich von den ossibus ischii, pubis und der symphysis ossium pubis bestimmt wird.
§. 38.
Die Dimensionen dieser Gegenden sind beym wohlge- bauten weiblichen Körper, und zwar nach dem hierbey übli- chen Pariser Maaß, folgende: 1. im Eingangea) der geraden Durchmesser Diameter recta s. conjugata) vom obern Rande der Schamfuge bis zum Vorberge = 4 Zoll, b) der Querdurchmesser (Diameter transversa) von den aus- geschweiftesten Stellen zu beiden Seiten der ungenannten Linie = 5 Zoll, c) die schrägen oder Deventer'schen Durch- messer (Diametri obliquae), deren erster von der rechten Krenz- und Darmbeinverbindung (Symphysis sacro-iliaca) bis zur linken Scham- und Darmbeinverbindung (Synostosis pubo-iliaca), deren zweiter von der linken Kreuz- und Darmbeinverbindung bis zur rechten Scham- und Darmbein- verbindung reicht = 41/2 Zoll. 2.) In der Beckenhöhle a) der gerade Durchmesser, von der Verbindung des zweiten und dritten falschen Kreuzwirbels bis zur Mitte der Scham- fuge = 41/2 Zoll, b) der Querdurchmesser, von einem Sitz- beinstachel (spina ossis ischii) zum andern = 4 Zoll. (Auch zieht man wohl noch eine Diagonalconjugata, Behufs der Anwendung innerer Beckenmesser, von der Mitte der Schamfuge bis zum Vorberge, eine Linie, welche dann der Conjugata der Beckenhöhle gleich, also 41/2 Zoll, gefunden wird, und folglich aus ihrer Größe auch einen Schluß auf die Conjugata des Beckeneinganges erlaubt.) -- 3. Im Be- ckenausgange: a) der gerade Durchmesser, vom untern Rande der Schamfuge bis zur Spitze des Schwanzbeines
meſſen werden: — 1) der Eingang (Apertura pelvis supe- rior), eine von der ungenannten Linie begraͤnzte Flaͤche; 2) die Hoͤhle (Cavitas pelvis minoris), eine Flaͤche, deren Umfang durch eine in die Verbindung des zweiten und dritten falſchen Kreuzwirbels und in die Mitte des Schambogens gelegte Kreis- linie beſtimmt wird; 3) der Ausgang (Apertura pelvis infe- rior), welcher von den untern Raͤndern des Ossis sacri und coccygis, ſo wie den Ligamentis sacrotuberosis und sacro- spinosis, und endlich von den ossibus ischii, pubis und der symphysis ossium pubis beſtimmt wird.
§. 38.
Die Dimenſionen dieſer Gegenden ſind beym wohlge- bauten weiblichen Koͤrper, und zwar nach dem hierbey uͤbli- chen Pariſer Maaß, folgende: 1. im Eingangea) der geraden Durchmeſſer Diameter recta s. conjugata) vom obern Rande der Schamfuge bis zum Vorberge = 4 Zoll, b) der Querdurchmeſſer (Diameter transversa) von den aus- geſchweifteſten Stellen zu beiden Seiten der ungenannten Linie = 5 Zoll, c) die ſchraͤgen oder Deventer’ſchen Durch- meſſer (Diametri obliquae), deren erſter von der rechten Krenz- und Darmbeinverbindung (Symphysis sacro-iliaca) bis zur linken Scham- und Darmbeinverbindung (Synostosis pubo-iliaca), deren zweiter von der linken Kreuz- und Darmbeinverbindung bis zur rechten Scham- und Darmbein- verbindung reicht = 4½ Zoll. 2.) In der Beckenhoͤhle a) der gerade Durchmeſſer, von der Verbindung des zweiten und dritten falſchen Kreuzwirbels bis zur Mitte der Scham- fuge = 4½ Zoll, b) der Querdurchmeſſer, von einem Sitz- beinſtachel (spina ossis ischii) zum andern = 4 Zoll. (Auch zieht man wohl noch eine Diagonalconjugata, Behufs der Anwendung innerer Beckenmeſſer, von der Mitte der Schamfuge bis zum Vorberge, eine Linie, welche dann der Conjugata der Beckenhoͤhle gleich, alſo 4½ Zoll, gefunden wird, und folglich aus ihrer Groͤße auch einen Schluß auf die Conjugata des Beckeneinganges erlaubt.) — 3. Im Be- ckenausgange: a) der gerade Durchmeſſer, vom untern Rande der Schamfuge bis zur Spitze des Schwanzbeines
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meſſen werden: — 1) der Eingang (Apertura pelvis supe-
rior), eine von der ungenannten Linie begraͤnzte Flaͤche; 2) die
Hoͤhle (Cavitas pelvis minoris), eine Flaͤche, deren Umfang
durch eine in die Verbindung des zweiten und dritten falſchen
Kreuzwirbels und in die Mitte des Schambogens gelegte Kreis-
linie beſtimmt wird; 3) der Ausgang (Apertura pelvis infe-
rior), welcher von den untern Raͤndern des Ossis sacri und
coccygis, ſo wie den Ligamentis sacrotuberosis und sacro-
spinosis, und endlich von den ossibus ischii, pubis und
der symphysis ossium pubis beſtimmt wird.
§. 38.
Die Dimenſionen dieſer Gegenden ſind beym wohlge-
bauten weiblichen Koͤrper, und zwar nach dem hierbey uͤbli-
chen Pariſer Maaß, folgende: 1. im Eingange a) der
geraden Durchmeſſer Diameter recta s. conjugata) vom
obern Rande der Schamfuge bis zum Vorberge = 4 Zoll,
b) der Querdurchmeſſer (Diameter transversa) von den aus-
geſchweifteſten Stellen zu beiden Seiten der ungenannten
Linie = 5 Zoll, c) die ſchraͤgen oder Deventer’ſchen Durch-
meſſer (Diametri obliquae), deren erſter von der rechten
Krenz- und Darmbeinverbindung (Symphysis sacro-iliaca)
bis zur linken Scham- und Darmbeinverbindung (Synostosis
pubo-iliaca), deren zweiter von der linken Kreuz- und
Darmbeinverbindung bis zur rechten Scham- und Darmbein-
verbindung reicht = 4½ Zoll. 2.) In der Beckenhoͤhle
a) der gerade Durchmeſſer, von der Verbindung des zweiten
und dritten falſchen Kreuzwirbels bis zur Mitte der Scham-
fuge = 4½ Zoll, b) der Querdurchmeſſer, von einem Sitz-
beinſtachel (spina ossis ischii) zum andern = 4 Zoll.
(Auch zieht man wohl noch eine Diagonalconjugata, Behufs
der Anwendung innerer Beckenmeſſer, von der Mitte der
Schamfuge bis zum Vorberge, eine Linie, welche dann der
Conjugata der Beckenhoͤhle gleich, alſo 4½ Zoll, gefunden
wird, und folglich aus ihrer Groͤße auch einen Schluß auf
die Conjugata des Beckeneinganges erlaubt.) — 3. Im Be-
ckenausgange: a) der gerade Durchmeſſer, vom untern
Rande der Schamfuge bis zur Spitze des Schwanzbeines
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/49>, abgerufen am 21.11.2024.
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