2) Die Geschichte der Ausstoßung der Frucht im Allge- meinen.
3) Die Art, wie das Kind bei der Geburt durch das Becken geht, insbesondere.
1) Von der Geburtsthätigkeit des weiblichen Körpers.
§. 789.
In der Geburtsthätigkeit haben wir zu unterscheiden zwi- schen der Thätigkeit des Geschlechtssystems und namentlich des Uterus insbesondere, und ferner der allgemeinen Thätig- keit des weiblichen Körpers.
1) Thätigkeit der Gebärmutter. Die außeror- dentlich kräftige Thätigkeit dieses Organs (dessen Name selbst davon entlehnt ist) recht zu verstehen, ist es nöthig an die Entwicklung desselben, als darmartiges Gebilde (Thl. I. §. 27. u. f.), und seine damit übereinstimmende Struktur sich zu erinnern; denn wie diese Struktur, so ist auch seine Thä- tigkeit vollkommen darmartig, es ist peristaltische Bewegung, d. i. abwechselnde Thätigkeit von Längen- und Zirkelfibern, und eben so wie ein Stück Darm seine Contenta weiter schafft, indem sich nach unten die Zirkelfasern erschlaffen, dahingegen sich die Längenfasern zusammen ziehen und verkürzen, so auch der Uterus; welches um so mehr zu erkennen ist, je darmartiger (wie bei vielen Säugethieren) noch die Form dieses Organs sich zeigt. In wiefern jedoch auch der menschliche Uterus nur weitere sphärische Ausbil- dung eines darmartigen Fruchtganges ist, so können seine Zu- sammenziehungen mit denen des Magens, als der weitern Ausbildung des Darmkanals, oder denen des Herzens als der weitern Ausbildung eines Gefäßstammes verglichen wer- den. Ganz auf ähnliche Weise endlich erfolgt auch die Zu- sammenziehung der Harnblase.
1) Die Geburtsthaͤtigkeit an und fuͤr ſich.
2) Die Geſchichte der Ausſtoßung der Frucht im Allge- meinen.
3) Die Art, wie das Kind bei der Geburt durch das Becken geht, insbeſondere.
1) Von der Geburtsthaͤtigkeit des weiblichen Koͤrpers.
§. 789.
In der Geburtsthaͤtigkeit haben wir zu unterſcheiden zwi- ſchen der Thaͤtigkeit des Geſchlechtsſyſtems und namentlich des Uterus insbeſondere, und ferner der allgemeinen Thaͤtig- keit des weiblichen Koͤrpers.
1) Thaͤtigkeit der Gebaͤrmutter. Die außeror- dentlich kraͤftige Thaͤtigkeit dieſes Organs (deſſen Name ſelbſt davon entlehnt iſt) recht zu verſtehen, iſt es noͤthig an die Entwicklung deſſelben, als darmartiges Gebilde (Thl. I. §. 27. u. f.), und ſeine damit uͤbereinſtimmende Struktur ſich zu erinnern; denn wie dieſe Struktur, ſo iſt auch ſeine Thaͤ- tigkeit vollkommen darmartig, es iſt periſtaltiſche Bewegung, d. i. abwechſelnde Thaͤtigkeit von Laͤngen- und Zirkelfibern, und eben ſo wie ein Stuͤck Darm ſeine Contenta weiter ſchafft, indem ſich nach unten die Zirkelfaſern erſchlaffen, dahingegen ſich die Laͤngenfaſern zuſammen ziehen und verkuͤrzen, ſo auch der Uterus; welches um ſo mehr zu erkennen iſt, je darmartiger (wie bei vielen Saͤugethieren) noch die Form dieſes Organs ſich zeigt. In wiefern jedoch auch der menſchliche Uterus nur weitere ſphaͤriſche Ausbil- dung eines darmartigen Fruchtganges iſt, ſo koͤnnen ſeine Zu- ſammenziehungen mit denen des Magens, als der weitern Ausbildung des Darmkanals, oder denen des Herzens als der weitern Ausbildung eines Gefaͤßſtammes verglichen wer- den. Ganz auf aͤhnliche Weiſe endlich erfolgt auch die Zu- ſammenziehung der Harnblaſe.
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1) Die Geburtsthaͤtigkeit an und fuͤr ſich.
2) Die Geſchichte der Ausſtoßung der Frucht im Allge-
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3) Die Art, wie das Kind bei der Geburt durch das
Becken geht, insbeſondere.
1) Von der Geburtsthaͤtigkeit des weiblichen
Koͤrpers.
§. 789.
In der Geburtsthaͤtigkeit haben wir zu unterſcheiden zwi-
ſchen der Thaͤtigkeit des Geſchlechtsſyſtems und namentlich
des Uterus insbeſondere, und ferner der allgemeinen Thaͤtig-
keit des weiblichen Koͤrpers.
1) Thaͤtigkeit der Gebaͤrmutter. Die außeror-
dentlich kraͤftige Thaͤtigkeit dieſes Organs (deſſen Name ſelbſt
davon entlehnt iſt) recht zu verſtehen, iſt es noͤthig an die
Entwicklung deſſelben, als darmartiges Gebilde (Thl. I.
§. 27. u. f.), und ſeine damit uͤbereinſtimmende Struktur ſich
zu erinnern; denn wie dieſe Struktur, ſo iſt auch ſeine Thaͤ-
tigkeit vollkommen darmartig, es iſt periſtaltiſche Bewegung,
d. i. abwechſelnde Thaͤtigkeit von Laͤngen- und Zirkelfibern,
und eben ſo wie ein Stuͤck Darm ſeine Contenta weiter
ſchafft, indem ſich nach unten die Zirkelfaſern erſchlaffen,
dahingegen ſich die Laͤngenfaſern zuſammen ziehen und
verkuͤrzen, ſo auch der Uterus; welches um ſo mehr zu
erkennen iſt, je darmartiger (wie bei vielen Saͤugethieren)
noch die Form dieſes Organs ſich zeigt. In wiefern jedoch
auch der menſchliche Uterus nur weitere ſphaͤriſche Ausbil-
dung eines darmartigen Fruchtganges iſt, ſo koͤnnen ſeine Zu-
ſammenziehungen mit denen des Magens, als der weitern
Ausbildung des Darmkanals, oder denen des Herzens als
der weitern Ausbildung eines Gefaͤßſtammes verglichen wer-
den. Ganz auf aͤhnliche Weiſe endlich erfolgt auch die Zu-
ſammenziehung der Harnblaſe.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/114>, abgerufen am 25.11.2024.
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