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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.

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Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
Steuern ihm nicht genügten, er von Zeit zu Zeit den Juden ihre
Schuldscheine entweder konfiszierte oder für ein Spottgeld abzwang,
wodurch dann, da fast der gesamte anglo-normännische Adel des
11. Jahrhunderts in den Händen der jüdischen Wucherer lag, der
König selber der erbarmungslos strenge Gläubiger seiner hervorragendsten
Unterthanen wurde. Dabei beschützte er zugleich die Juden und ver-
lieh ihnen Privilegien aller Art. Dieses eine Beispiel stehe für tausende
und abertausende.1) Haben also die Juden einen grossen und historisch
verderblichen Einfluss ausgeübt, so ist es nicht zum Wenigsten Dank
der Komplizität jener beiden Elemente, die in geradezu niederträchtiger
Weise die Juden zugleich verfolgten und ausnutzten. Und zwar dauert
dies bis hinab in unser Jahrhundert: Graf Mirabeau steht schon vor
der Revolution mit den Juden in engster Fühlung,2) Fürst Talleyrand
verficht in der Constituante ihre unbedingte Emanzipation gegen die
Vertreter aus den bürgerlichen Ständen, Napoleon beschirmt sie, als
nach so wenigen Jahren schon aus ganz Frankreich klagende Bitten
um Schutz gegen sie bei der Regierung eingereicht werden, und zwar
thut er es, obwohl er selber im Staatsrate ausgerufen hatte: "Heu-
schrecken und Raupen sind diese Juden, sie fressen mein Frankreich
auf"! -- er brauchte eben ihr Geld; Fürst Dalberg verkauft den Frank-
furter Juden, der gesamten Bürgerschaft zum Trotz, die vollen Bürger-
rechte für eine halbe Million Gulden (1811), die Hardenbergs und die
Metternichs lassen sich beim Wiener Kongress vom Bankhaus Roth-
schild umgarnen, und, entgegen den Stimmen sämtlicher Bundes-
vertreter, verfechten sie den Nachteil der Deutschen und den Vorteil der

1) Der berühmte Nationalökonom Dr. W. Cunningham vergleicht in seinem
Buche The Growth of English industry and commerce during the early and middle ages
(3. Aufl., 1896, S. 201) die Wirksamkeit der Juden in England vom 10. Jahrhundert
an mit einem Schwamme, der alle Wohlhabenheit des Landes aufsaugt und da-
durch jede wirtschaftliche Entfaltung hintanhält. Interessant ist daselbst der Nachweis,
dass schon zu jenen frühen Zeiten die Gesetzgebung sich alle Mühe gab, die Juden
zu der Annahme anständiger Gewerbe und ehrlicher Arbeit zu veranlassen, und dadurch
zugleich zur Amalgamierung mit der übrigen Bevölkerung, doch alles ohne Erfolg.
2) Über Mirabeau's Beeinflussung durch "die klugen Weiber aus der Juden-
schaft" (wie Gentz sagt) und seine Zugehörigkeit zu wesentlich jüdischen geheimen
Verbindungen, siehe, ausser Graetz: Volkst. Geschichte der Juden (III, 600, 610 fg.) ganz
besonders l'Abbe Lemann: L'entree des Israelites dans la societe francaise, Buch III,
Kap. 7; als konvertierter Jude versteht dieser Autor, was andere nicht verstehen,
und zugleich sagt er, was die jüdischen Autoren verschweigen. Vor Allem wichtig
dürfte bei Mirabeau die Thatsache sein, dass er von Jugend auf stark verschuldet
an die Juden war (Carlyle: Essay on Mirabeau).
22*

Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
Steuern ihm nicht genügten, er von Zeit zu Zeit den Juden ihre
Schuldscheine entweder konfiszierte oder für ein Spottgeld abzwang,
wodurch dann, da fast der gesamte anglo-normännische Adel des
11. Jahrhunderts in den Händen der jüdischen Wucherer lag, der
König selber der erbarmungslos strenge Gläubiger seiner hervorragendsten
Unterthanen wurde. Dabei beschützte er zugleich die Juden und ver-
lieh ihnen Privilegien aller Art. Dieses eine Beispiel stehe für tausende
und abertausende.1) Haben also die Juden einen grossen und historisch
verderblichen Einfluss ausgeübt, so ist es nicht zum Wenigsten Dank
der Komplizität jener beiden Elemente, die in geradezu niederträchtiger
Weise die Juden zugleich verfolgten und ausnutzten. Und zwar dauert
dies bis hinab in unser Jahrhundert: Graf Mirabeau steht schon vor
der Revolution mit den Juden in engster Fühlung,2) Fürst Talleyrand
verficht in der Constituante ihre unbedingte Emanzipation gegen die
Vertreter aus den bürgerlichen Ständen, Napoleon beschirmt sie, als
nach so wenigen Jahren schon aus ganz Frankreich klagende Bitten
um Schutz gegen sie bei der Regierung eingereicht werden, und zwar
thut er es, obwohl er selber im Staatsrate ausgerufen hatte: »Heu-
schrecken und Raupen sind diese Juden, sie fressen mein Frankreich
auf«! — er brauchte eben ihr Geld; Fürst Dalberg verkauft den Frank-
furter Juden, der gesamten Bürgerschaft zum Trotz, die vollen Bürger-
rechte für eine halbe Million Gulden (1811), die Hardenbergs und die
Metternichs lassen sich beim Wiener Kongress vom Bankhaus Roth-
schild umgarnen, und, entgegen den Stimmen sämtlicher Bundes-
vertreter, verfechten sie den Nachteil der Deutschen und den Vorteil der

1) Der berühmte Nationalökonom Dr. W. Cunningham vergleicht in seinem
Buche The Growth of English industry and commerce during the early and middle ages
(3. Aufl., 1896, S. 201) die Wirksamkeit der Juden in England vom 10. Jahrhundert
an mit einem Schwamme, der alle Wohlhabenheit des Landes aufsaugt und da-
durch jede wirtschaftliche Entfaltung hintanhält. Interessant ist daselbst der Nachweis,
dass schon zu jenen frühen Zeiten die Gesetzgebung sich alle Mühe gab, die Juden
zu der Annahme anständiger Gewerbe und ehrlicher Arbeit zu veranlassen, und dadurch
zugleich zur Amalgamierung mit der übrigen Bevölkerung, doch alles ohne Erfolg.
2) Über Mirabeau’s Beeinflussung durch »die klugen Weiber aus der Juden-
schaft« (wie Gentz sagt) und seine Zugehörigkeit zu wesentlich jüdischen geheimen
Verbindungen, siehe, ausser Graetz: Volkst. Geschichte der Juden (III, 600, 610 fg.) ganz
besonders l’Abbé Lémann: L’entrée des Israélites dans la société française, Buch III,
Kap. 7; als konvertierter Jude versteht dieser Autor, was andere nicht verstehen,
und zugleich sagt er, was die jüdischen Autoren verschweigen. Vor Allem wichtig
dürfte bei Mirabeau die Thatsache sein, dass er von Jugend auf stark verschuldet
an die Juden war (Carlyle: Essay on Mirabeau).
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[339/0362] Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte. Steuern ihm nicht genügten, er von Zeit zu Zeit den Juden ihre Schuldscheine entweder konfiszierte oder für ein Spottgeld abzwang, wodurch dann, da fast der gesamte anglo-normännische Adel des 11. Jahrhunderts in den Händen der jüdischen Wucherer lag, der König selber der erbarmungslos strenge Gläubiger seiner hervorragendsten Unterthanen wurde. Dabei beschützte er zugleich die Juden und ver- lieh ihnen Privilegien aller Art. Dieses eine Beispiel stehe für tausende und abertausende. 1) Haben also die Juden einen grossen und historisch verderblichen Einfluss ausgeübt, so ist es nicht zum Wenigsten Dank der Komplizität jener beiden Elemente, die in geradezu niederträchtiger Weise die Juden zugleich verfolgten und ausnutzten. Und zwar dauert dies bis hinab in unser Jahrhundert: Graf Mirabeau steht schon vor der Revolution mit den Juden in engster Fühlung, 2) Fürst Talleyrand verficht in der Constituante ihre unbedingte Emanzipation gegen die Vertreter aus den bürgerlichen Ständen, Napoleon beschirmt sie, als nach so wenigen Jahren schon aus ganz Frankreich klagende Bitten um Schutz gegen sie bei der Regierung eingereicht werden, und zwar thut er es, obwohl er selber im Staatsrate ausgerufen hatte: »Heu- schrecken und Raupen sind diese Juden, sie fressen mein Frankreich auf«! — er brauchte eben ihr Geld; Fürst Dalberg verkauft den Frank- furter Juden, der gesamten Bürgerschaft zum Trotz, die vollen Bürger- rechte für eine halbe Million Gulden (1811), die Hardenbergs und die Metternichs lassen sich beim Wiener Kongress vom Bankhaus Roth- schild umgarnen, und, entgegen den Stimmen sämtlicher Bundes- vertreter, verfechten sie den Nachteil der Deutschen und den Vorteil der 1) Der berühmte Nationalökonom Dr. W. Cunningham vergleicht in seinem Buche The Growth of English industry and commerce during the early and middle ages (3. Aufl., 1896, S. 201) die Wirksamkeit der Juden in England vom 10. Jahrhundert an mit einem Schwamme, der alle Wohlhabenheit des Landes aufsaugt und da- durch jede wirtschaftliche Entfaltung hintanhält. Interessant ist daselbst der Nachweis, dass schon zu jenen frühen Zeiten die Gesetzgebung sich alle Mühe gab, die Juden zu der Annahme anständiger Gewerbe und ehrlicher Arbeit zu veranlassen, und dadurch zugleich zur Amalgamierung mit der übrigen Bevölkerung, doch alles ohne Erfolg. 2) Über Mirabeau’s Beeinflussung durch »die klugen Weiber aus der Juden- schaft« (wie Gentz sagt) und seine Zugehörigkeit zu wesentlich jüdischen geheimen Verbindungen, siehe, ausser Graetz: Volkst. Geschichte der Juden (III, 600, 610 fg.) ganz besonders l’Abbé Lémann: L’entrée des Israélites dans la société française, Buch III, Kap. 7; als konvertierter Jude versteht dieser Autor, was andere nicht verstehen, und zugleich sagt er, was die jüdischen Autoren verschweigen. Vor Allem wichtig dürfte bei Mirabeau die Thatsache sein, dass er von Jugend auf stark verschuldet an die Juden war (Carlyle: Essay on Mirabeau). 22*

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Zitationshilfe: Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/362>, abgerufen am 24.11.2024.