Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.sehr regelmäßig, wenn man die Scheibe an einer Stelle, wo zwey Linien einander durchschnei- 3|0 kann sich auf allen Scheiben, die nicht allzu unregelmäßig sind, wie Fig. 67, a, 2|2, Fig. 68, a, erscheint, wenn man eine Stelle, wo zwey Linien einander durch- ſehr regelmaͤßig, wenn man die Scheibe an einer Stelle, wo zwey Linien einander durchſchnei- 3|0 kann ſich auf allen Scheiben, die nicht allzu unregelmaͤßig ſind, wie Fig. 67, a, 2|2, Fig. 68, a, erſcheint, wenn man eine Stelle, wo zwey Linien einander durch- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0167" n="133"/> ſehr regelmaͤßig, wenn man die Scheibe an einer Stelle, wo zwey Linien einander durchſchnei-<lb/> den muͤſſen, haͤlt, und mitten an der rechten oder linken Seite ſtreicht. Durch einige Ver-<lb/> ruͤckung der Finger, wobey man auch an der in der Figur zur linken Hand befindlichen Ecke<lb/> ſtreichen kann, laͤßt ſich auch bisweilen bewuͤrken, daß ſich dieſe Schwingungsart als drey<lb/> diagonale wellenfoͤrmige Linien, wie <hi rendition="#aq">Fig. 66, b,</hi> zeigt.</p><lb/> <p>3|0 kann ſich auf allen Scheiben, die nicht allzu unregelmaͤßig ſind, wie <hi rendition="#aq">Fig. 67, a,<lb/> 67, b,</hi> und 67, <hi rendition="#aq">c,</hi> zeigen. Es iſt dieſe Schwingungsart unter allen die brauchbarſte, um<lb/> jemanden von den vorher ausfuͤhrlicher erwaͤhnten Abaͤnderungen und Verzerrungen der Kno-<lb/> tenlinien, wodurch der Ton nicht geaͤndert wird, einen deutlichen Begriff zu geben. Man<lb/> kann naͤhmlich durch eine kleine Verruͤckung der Finger leicht eine dieſer Figuren in die andere<lb/> verwandeln. Wenn man die Scheibe an der <hi rendition="#aq">Fig. 67, a,</hi> durch <hi rendition="#aq">m</hi> bezeichneten Stelle haͤlt,<lb/> und an der naͤchſten Stelle des Randes bey <hi rendition="#aq">n</hi> ſtreicht, ſo erſcheinen drey gerade Linien, und<lb/> die Scheibe bewegt ſich genau ſo, wie ein freyer Stab (§. 82.) bey ſeiner zweyten Schwin-<lb/> gungsart <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 25; ruͤckt man aber mit den Fingerſpitzen, welche die Scheibe halten, etwas<lb/> weiter einwaͤrts, und ſtreicht an eben der Stelle, wie vorher, ſo kruͤmmen ſich die Linien,<lb/> wie bey <hi rendition="#aq">Fig. 67, b;</hi> ruͤckt man mit den Fingern noch etwas weiter einwaͤrts, ſo kruͤmmen ſich<lb/> die Linien noch mehr, und vereinigen ſich endlich in zwey Stellen, ſo daß <hi rendition="#aq">Fig. 67, c,</hi> daraus<lb/> wird. Eben ſo laßt ſich auch <hi rendition="#aq">Fig. 67, c,</hi> durch eine Verruͤckung der gehaltenen Stelle nach<lb/> außen, wobey man an eben derſelben Stelle, wie vorher, ſtreicht, in drey krumme, und<lb/> endlich in drey gerade Linien <hi rendition="#aq">Fig. 67. a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> nach der einen oder nach der andern Richtung<lb/> verwandeln, ohne daß der Ton dadurch geaͤndert wird, welcher bey dieſen Figuren um zwey<lb/> Octaven und etwas mehr als einen halben oder beynahe einen ganzen Ton hoͤher iſt, als bey<lb/><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 63.</p><lb/> <p>2|2, <hi rendition="#aq">Fig. 68, a,</hi> erſcheint, wenn man eine Stelle, wo zwey Linien einander durch-<lb/> ſchneiden muͤſſen, haͤlt, und in der Mitte einer Seite ſtreicht. Es giebt dieſe Schwingungs-<lb/> art, ſo wie <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 65, und andere, wo das innere der Scheibe von Knotenlinien umſchloſſen iſt,<lb/> einen vollern und weniger unangenehmen Klang, als manche andere. Wenn die Scheibe<lb/> etwas unregelmaͤßig iſt, oder die Stelle des Haltens etwas veraͤndert wird, wobey man auch<lb/> an der naͤchſten Ecke ſtreichen kann, ſo zeigt ſich die Figur auch bisweilen als vier wellenfoͤr-<lb/> mige Diaganallinien <hi rendition="#aq">Fig. 68, b,</hi> oder auch auf andere Arten verzerrt. Die Verhaͤltniſſe der<lb/> Toͤne werde ich nicht ferner bey jeder Figur einzeln, ſondern nachher in einer Tabelle zu-<lb/> ſammen anzeigen.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0167]
ſehr regelmaͤßig, wenn man die Scheibe an einer Stelle, wo zwey Linien einander durchſchnei-
den muͤſſen, haͤlt, und mitten an der rechten oder linken Seite ſtreicht. Durch einige Ver-
ruͤckung der Finger, wobey man auch an der in der Figur zur linken Hand befindlichen Ecke
ſtreichen kann, laͤßt ſich auch bisweilen bewuͤrken, daß ſich dieſe Schwingungsart als drey
diagonale wellenfoͤrmige Linien, wie Fig. 66, b, zeigt.
3|0 kann ſich auf allen Scheiben, die nicht allzu unregelmaͤßig ſind, wie Fig. 67, a,
67, b, und 67, c, zeigen. Es iſt dieſe Schwingungsart unter allen die brauchbarſte, um
jemanden von den vorher ausfuͤhrlicher erwaͤhnten Abaͤnderungen und Verzerrungen der Kno-
tenlinien, wodurch der Ton nicht geaͤndert wird, einen deutlichen Begriff zu geben. Man
kann naͤhmlich durch eine kleine Verruͤckung der Finger leicht eine dieſer Figuren in die andere
verwandeln. Wenn man die Scheibe an der Fig. 67, a, durch m bezeichneten Stelle haͤlt,
und an der naͤchſten Stelle des Randes bey n ſtreicht, ſo erſcheinen drey gerade Linien, und
die Scheibe bewegt ſich genau ſo, wie ein freyer Stab (§. 82.) bey ſeiner zweyten Schwin-
gungsart Fig. 25; ruͤckt man aber mit den Fingerſpitzen, welche die Scheibe halten, etwas
weiter einwaͤrts, und ſtreicht an eben der Stelle, wie vorher, ſo kruͤmmen ſich die Linien,
wie bey Fig. 67, b; ruͤckt man mit den Fingern noch etwas weiter einwaͤrts, ſo kruͤmmen ſich
die Linien noch mehr, und vereinigen ſich endlich in zwey Stellen, ſo daß Fig. 67, c, daraus
wird. Eben ſo laßt ſich auch Fig. 67, c, durch eine Verruͤckung der gehaltenen Stelle nach
außen, wobey man an eben derſelben Stelle, wie vorher, ſtreicht, in drey krumme, und
endlich in drey gerade Linien Fig. 67. a und b nach der einen oder nach der andern Richtung
verwandeln, ohne daß der Ton dadurch geaͤndert wird, welcher bey dieſen Figuren um zwey
Octaven und etwas mehr als einen halben oder beynahe einen ganzen Ton hoͤher iſt, als bey
Fig. 63.
2|2, Fig. 68, a, erſcheint, wenn man eine Stelle, wo zwey Linien einander durch-
ſchneiden muͤſſen, haͤlt, und in der Mitte einer Seite ſtreicht. Es giebt dieſe Schwingungs-
art, ſo wie Fig. 65, und andere, wo das innere der Scheibe von Knotenlinien umſchloſſen iſt,
einen vollern und weniger unangenehmen Klang, als manche andere. Wenn die Scheibe
etwas unregelmaͤßig iſt, oder die Stelle des Haltens etwas veraͤndert wird, wobey man auch
an der naͤchſten Ecke ſtreichen kann, ſo zeigt ſich die Figur auch bisweilen als vier wellenfoͤr-
mige Diaganallinien Fig. 68, b, oder auch auf andere Arten verzerrt. Die Verhaͤltniſſe der
Toͤne werde ich nicht ferner bey jeder Figur einzeln, ſondern nachher in einer Tabelle zu-
ſammen anzeigen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |