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Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.

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Vorrede.
sich befänden, so hat mich die Liebe zur gewis-
sen Erkenntniß auch in diesem Stücke ange-
trieben, dem ausbrechenden historischen Sce-
pticismo
durch eine vollständige Erklärung der
historischen Erkenntniß auf die nachdrücklichste
Art zu begegnen.

Jederman, der auf die Zeichen der gegen-
wärtigen Zeiten Achtung hat, wird es vor eine
unumgänglich nöthige Bemühung erkennen
müssen, wenn Gottesgelehrte sich denen so
kühnen, als gefährlichen Unternehmungen der
Naturalisten mit allen Kräften widersetzen,
und sie zwar nicht mit fleischlichen Waffen,
aber doch mit den Waffen des Lichts zu däm-
pfen sich bestreben. Man darf sich aber nur
etwas in den Schriften der englischen Frey-
geister, und was nach ihrem Exempel auch
Spötter in Deutschland geschrieben haben,
umsehen, so wird man bald gewahr, daß we-
nigstens die Helfte ihrer Einwürfe und Spöt-
tereyen, wider die historischen Capitel und
Stellen der heiligen Schrift gerichtet sind.
Bald tadelt man die gantze Erzehlungsart, die
in der Schrift gebraucht worden, daß solche
gar nicht nach den Regeln der Kunst, und nach
den besten Beyspielen der Griechischen und
Römischen Geschichtschreiber eingerichtet sey:

bald

Vorrede.
ſich befaͤnden, ſo hat mich die Liebe zur gewiſ-
ſen Erkenntniß auch in dieſem Stuͤcke ange-
trieben, dem ausbrechenden hiſtoriſchen Sce-
pticiſmo
durch eine vollſtaͤndige Erklaͤrung der
hiſtoriſchen Erkenntniß auf die nachdruͤcklichſte
Art zu begegnen.

Jederman, der auf die Zeichen der gegen-
waͤrtigen Zeiten Achtung hat, wird es vor eine
unumgaͤnglich noͤthige Bemuͤhung erkennen
muͤſſen, wenn Gottesgelehrte ſich denen ſo
kuͤhnen, als gefaͤhrlichen Unternehmungen der
Naturaliſten mit allen Kraͤften widerſetzen,
und ſie zwar nicht mit fleiſchlichen Waffen,
aber doch mit den Waffen des Lichts zu daͤm-
pfen ſich beſtreben. Man darf ſich aber nur
etwas in den Schriften der engliſchen Frey-
geiſter, und was nach ihrem Exempel auch
Spoͤtter in Deutſchland geſchrieben haben,
umſehen, ſo wird man bald gewahr, daß we-
nigſtens die Helfte ihrer Einwuͤrfe und Spoͤt-
tereyen, wider die hiſtoriſchen Capitel und
Stellen der heiligen Schrift gerichtet ſind.
Bald tadelt man die gantze Erzehlungsart, die
in der Schrift gebraucht worden, daß ſolche
gar nicht nach den Regeln der Kunſt, und nach
den beſten Beyſpielen der Griechiſchen und
Roͤmiſchen Geſchichtſchreiber eingerichtet ſey:

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[0026] Vorrede. ſich befaͤnden, ſo hat mich die Liebe zur gewiſ- ſen Erkenntniß auch in dieſem Stuͤcke ange- trieben, dem ausbrechenden hiſtoriſchen Sce- pticiſmo durch eine vollſtaͤndige Erklaͤrung der hiſtoriſchen Erkenntniß auf die nachdruͤcklichſte Art zu begegnen. Jederman, der auf die Zeichen der gegen- waͤrtigen Zeiten Achtung hat, wird es vor eine unumgaͤnglich noͤthige Bemuͤhung erkennen muͤſſen, wenn Gottesgelehrte ſich denen ſo kuͤhnen, als gefaͤhrlichen Unternehmungen der Naturaliſten mit allen Kraͤften widerſetzen, und ſie zwar nicht mit fleiſchlichen Waffen, aber doch mit den Waffen des Lichts zu daͤm- pfen ſich beſtreben. Man darf ſich aber nur etwas in den Schriften der engliſchen Frey- geiſter, und was nach ihrem Exempel auch Spoͤtter in Deutſchland geſchrieben haben, umſehen, ſo wird man bald gewahr, daß we- nigſtens die Helfte ihrer Einwuͤrfe und Spoͤt- tereyen, wider die hiſtoriſchen Capitel und Stellen der heiligen Schrift gerichtet ſind. Bald tadelt man die gantze Erzehlungsart, die in der Schrift gebraucht worden, daß ſolche gar nicht nach den Regeln der Kunſt, und nach den beſten Beyſpielen der Griechiſchen und Roͤmiſchen Geſchichtſchreiber eingerichtet ſey: bald

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Zitationshilfe: Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752. , S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_geschichtswissenschaft_1752/26>, abgerufen am 03.12.2024.