7. Die Weidenbirne. Der Weidenblätterichte Birnbaum. Pyrus Salicifolia Lin. Fig. 7.
Das Vaterland dieses sonderbaren Baums ist Si- berien, zwischen dem Fluß Terek und Cuma, da er zu Ende des Aprils blühet und im Junius reife Früchte be- kommt. Die Frucht ist etwas kleiner, als die Azerol- birne, und nur, wie die Petit Muscat: und hat eine birnförmige Gestalt, aber keinen Stiel, sondern statt dessen ist die Verlängerung der Frucht gleichsam ein Hals mit Blättern umgeben, welche die Stelle des Mut- terkuchen, wie bey den Mispeln, vertreten. Es haben nemlich die Aeste wechselsweise stehende Knoten, und auf jedem derselben stehet ein Büschel Blätter, in deren Mitte die Frucht sitzet. Die Blume sitzet oben und hat ausgebreitete Blättchen, in deren Mitte die Staub- fäden, wie ein Bürstchen, in die Höhe stehen. Gegen die Blume rundet sich die Frucht sanft ab, und lauft gegen den Stielhals kegelförmig und spitz zu. Die Schale ist röthlichbraun, einfärbig, und nur gegen die Schattenseite etwas blässer. -- Das Fleisch ist mild, wenig saftig und von keiner Delikatesse, und die Frucht mehr zur Seltenheit.
Der Baum wird nur 12 bis 16 Fuß hoch, ist sehr ästig, und hat das Ansehen eines wilden Apfel- baums. Seine äußeren Aeste sind steif und gerade. Die- jenige Zweige, auf welchen keine Früchte sind, haben Stacheln, aber die fruchttragenden sind ohne Dorne. Die Blätter sind lanzetförmig, schmal und spitz, un-
Zierbäume, ꝛc. Taf. 25.
7. Die Weidenbirne. Der Weidenblätterichte Birnbaum. Pyrus Salicifolia Lin. Fig. 7.
Das Vaterland dieſes ſonderbaren Baums iſt Si- berien, zwiſchen dem Fluß Terek und Cuma, da er zu Ende des Aprils blühet und im Junius reife Früchte be- kommt. Die Frucht iſt etwas kleiner, als die Azerol- birne, und nur, wie die Petit Muscat: und hat eine birnförmige Geſtalt, aber keinen Stiel, ſondern ſtatt deſſen iſt die Verlängerung der Frucht gleichſam ein Hals mit Blättern umgeben, welche die Stelle des Mut- terkuchen, wie bey den Miſpeln, vertreten. Es haben nemlich die Aeſte wechſelsweiſe ſtehende Knoten, und auf jedem derſelben ſtehet ein Büſchel Blätter, in deren Mitte die Frucht ſitzet. Die Blume ſitzet oben und hat ausgebreitete Blättchen, in deren Mitte die Staub- fäden, wie ein Bürſtchen, in die Höhe ſtehen. Gegen die Blume rundet ſich die Frucht ſanft ab, und lauft gegen den Stielhals kegelförmig und ſpitz zu. Die Schale iſt röthlichbraun, einfärbig, und nur gegen die Schattenſeite etwas bläſſer. — Das Fleiſch iſt mild, wenig ſaftig und von keiner Delikateſſe, und die Frucht mehr zur Seltenheit.
Der Baum wird nur 12 bis 16 Fuß hoch, iſt ſehr äſtig, und hat das Anſehen eines wilden Apfel- baums. Seine äußeren Aeſte ſind ſteif und gerade. Die- jenige Zweige, auf welchen keine Früchte ſind, haben Stacheln, aber die fruchttragenden ſind ohne Dorne. Die Blätter ſind lanzetförmig, ſchmal und ſpitz, un-
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Zierbäume, ꝛc. Taf. 25.
7. Die Weidenbirne. Der Weidenblätterichte
Birnbaum. Pyrus Salicifolia Lin. Fig. 7.
Das Vaterland dieſes ſonderbaren Baums iſt Si-
berien, zwiſchen dem Fluß Terek und Cuma, da er zu
Ende des Aprils blühet und im Junius reife Früchte be-
kommt. Die Frucht iſt etwas kleiner, als die Azerol-
birne, und nur, wie die Petit Muscat: und hat eine
birnförmige Geſtalt, aber keinen Stiel, ſondern
ſtatt deſſen iſt die Verlängerung der Frucht gleichſam ein
Hals mit Blättern umgeben, welche die Stelle des Mut-
terkuchen, wie bey den Miſpeln, vertreten. Es haben
nemlich die Aeſte wechſelsweiſe ſtehende Knoten, und auf
jedem derſelben ſtehet ein Büſchel Blätter, in deren
Mitte die Frucht ſitzet. Die Blume ſitzet oben und
hat ausgebreitete Blättchen, in deren Mitte die Staub-
fäden, wie ein Bürſtchen, in die Höhe ſtehen. Gegen
die Blume rundet ſich die Frucht ſanft ab, und lauft
gegen den Stielhals kegelförmig und ſpitz zu. Die
Schale iſt röthlichbraun, einfärbig, und nur gegen
die Schattenſeite etwas bläſſer. — Das Fleiſch iſt
mild, wenig ſaftig und von keiner Delikateſſe, und die
Frucht mehr zur Seltenheit.
Der Baum wird nur 12 bis 16 Fuß hoch, iſt
ſehr äſtig, und hat das Anſehen eines wilden Apfel-
baums. Seine äußeren Aeſte ſind ſteif und gerade. Die-
jenige Zweige, auf welchen keine Früchte ſind, haben
Stacheln, aber die fruchttragenden ſind ohne Dorne.
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/712>, abgerufen am 24.11.2024.
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