Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.den Bitten meines Oncles vielleicht nachgegeben "Wie könnte mir das jetzt in den Sinn "Sie wollen mir ausbiegen," hob Tina mit Blauenstein sah seine Begleiterin mit einer "O nein, nein!" rief Tina lebhaft aus. "Und den Bitten meines Oncles vielleicht nachgegeben „Wie koͤnnte mir das jetzt in den Sinn „Sie wollen mir ausbiegen,“ hob Tina mit Blauenſtein ſah ſeine Begleiterin mit einer „O nein, nein!“ rief Tina lebhaft aus. „Und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="41"/> den Bitten meines Oncles vielleicht nachgegeben<lb/> zu haben, der Sie bat, laͤngere Zeit auf unſerm<lb/> einſamen Lande zuzubringen, nicht wahr?“</p><lb/> <p>„Wie koͤnnte mir das jetzt in den Sinn<lb/> kommen,“ ſagte Blauenſtein betheurend, „wie<lb/> koͤnnen Sie den Gedanken in ſich aufkommen laſſen,<lb/> ich ſei ungern hier! — Aber ein Verſprechen gab<lb/> ich Ihrem Herrn Oncle nicht; kindliche Pflichten<lb/> rufen mich zu meinem Vater zuruͤck!“</p><lb/> <p>„Sie wollen mir ausbiegen,“ hob Tina mit<lb/> einem leiſen Erroͤthen an, „aber ich verliere mein<lb/> Thema nicht. Koͤnnen Sie ſich entſchließen, <hi rendition="#g">mir</hi><lb/> zu verſprechen, wenigſtens noch acht Tage hier<lb/> zu verweilen, da Sie es meinem Oncle nicht<lb/> zuſagen mogten?“</p><lb/> <p>Blauenſtein ſah ſeine Begleiterin mit einer<lb/> gewiſſen Verwunderung an, und erwiederte: „Wer<lb/> vermoͤgte Ihnen etwas abzuſchlagen? — Aber ich<lb/> begreife Sie nicht! Und wenn ich bleibe, ſollte<lb/> mich dieſer Gedanke ſchon nicht erſchrecken, ſagen<lb/> Sie Graͤfin, ſollte er mich nicht erſchrecken?“</p><lb/> <p>„O nein, nein!“ rief Tina lebhaft aus. „Und<lb/> wenn ich dies denken koͤnnte, gewiß wuͤrde ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0047]
den Bitten meines Oncles vielleicht nachgegeben
zu haben, der Sie bat, laͤngere Zeit auf unſerm
einſamen Lande zuzubringen, nicht wahr?“
„Wie koͤnnte mir das jetzt in den Sinn
kommen,“ ſagte Blauenſtein betheurend, „wie
koͤnnen Sie den Gedanken in ſich aufkommen laſſen,
ich ſei ungern hier! — Aber ein Verſprechen gab
ich Ihrem Herrn Oncle nicht; kindliche Pflichten
rufen mich zu meinem Vater zuruͤck!“
„Sie wollen mir ausbiegen,“ hob Tina mit
einem leiſen Erroͤthen an, „aber ich verliere mein
Thema nicht. Koͤnnen Sie ſich entſchließen, mir
zu verſprechen, wenigſtens noch acht Tage hier
zu verweilen, da Sie es meinem Oncle nicht
zuſagen mogten?“
Blauenſtein ſah ſeine Begleiterin mit einer
gewiſſen Verwunderung an, und erwiederte: „Wer
vermoͤgte Ihnen etwas abzuſchlagen? — Aber ich
begreife Sie nicht! Und wenn ich bleibe, ſollte
mich dieſer Gedanke ſchon nicht erſchrecken, ſagen
Sie Graͤfin, ſollte er mich nicht erſchrecken?“
„O nein, nein!“ rief Tina lebhaft aus. „Und
wenn ich dies denken koͤnnte, gewiß wuͤrde ich
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