p1c_284.001 der besonders bey den griechischen Tragikern, namentlich p1c_284.002 beym Aeschylus, in den Chören sehr vielsylbig ist. totoi, p1c_284.003 popoi, pheu, ee k. t. l. - Auch beym Sophocles im p1c_284.004 Philoctet. Vermuthlich parodirt dies Aristophanes im Chore p1c_284.005 seiner Vögel. - Ferner die Interrogatio, die Epanorthosisp1c_284.006 oder Correctio, wenn man etwas zuvor Gesagtes p1c_284.007 wiederruft, und andre mehr.
p1c_284.008 Anmerk. 2. Alle die in voriger Anmerkung aufgezählten p1c_284.009 Kunstgriffe der dichterischen Rede, sich Anschaulichkeit p1c_284.010 und Lebhaftigkeit zu geben, werden unter dem Namen p1c_284.011 Figurae begriffen. Es sind Arten der Sprache sich p1c_284.012 besonders zu gestalten. Der größte Theil von ihnen bezieht p1c_284.013 sich auf die bestimmten Worte, die gebraucht worden sind, p1c_284.014 und geht verlohren, wenn man andere Worte gebraucht. p1c_284.015 Darum heißen sie insbesondre figurae dictionis, locutionis p1c_284.016 verborum, und in dieser Rücksicht werden die oben erwähnten p1c_284.017 Tropen ebenfalls zuweilen zu den figuris gezählt. p1c_284.018 Nun giebt es aber noch Gestalten der dichterischen Rede, p1c_284.019 die weniger von der einzelnen Phrase, vom einzelnen Worte p1c_284.020 abhängen, als von der ganzen Wendung des dichterischenp1c_284.021 Gedankens. Deswegen nennt man sie mannichmal figuras p1c_284.022 sententiarum. Schemata. Cicero de Oratore, p1c_284.023 sagt: Inter conformationem verborum et sententiarum p1c_284.024 hoc interest, quod verborum tollitur, si verba p1c_284.025 mutaris, sententiarum permanet, quibuscunque verbis p1c_284.026 uti velis. Jn dieser Rücksicht haben wir ihrer schon p1c_284.027 oben, als wir vom poetischen Gedanken überhaupt sprachen,
p1c_284.001 der besonders bey den griechischen Tragikern, namentlich p1c_284.002 beym Aeschylus, in den Chören sehr vielsylbig ist. τοτοῖ, p1c_284.003 ποποι, φευ, ηε κ. τ. λ. ─ Auch beym Sophocles im p1c_284.004 Philoctet. Vermuthlich parodirt dies Aristophanes im Chore p1c_284.005 seiner Vögel. ─ Ferner die Interrogatio, die Epanorthosisp1c_284.006 oder Correctio, wenn man etwas zuvor Gesagtes p1c_284.007 wiederruft, und andre mehr.
p1c_284.008 Anmerk. 2. Alle die in voriger Anmerkung aufgezählten p1c_284.009 Kunstgriffe der dichterischen Rede, sich Anschaulichkeit p1c_284.010 und Lebhaftigkeit zu geben, werden unter dem Namen p1c_284.011 Figurae begriffen. Es sind Arten der Sprache sich p1c_284.012 besonders zu gestalten. Der größte Theil von ihnen bezieht p1c_284.013 sich auf die bestimmten Worte, die gebraucht worden sind, p1c_284.014 und geht verlohren, wenn man andere Worte gebraucht. p1c_284.015 Darum heißen sie insbesondre figurae dictionis, locutionis p1c_284.016 verborum, und in dieser Rücksicht werden die oben erwähnten p1c_284.017 Tropen ebenfalls zuweilen zu den figuris gezählt. p1c_284.018 Nun giebt es aber noch Gestalten der dichterischen Rede, p1c_284.019 die weniger von der einzelnen Phrase, vom einzelnen Worte p1c_284.020 abhängen, als von der ganzen Wendung des dichterischenp1c_284.021 Gedankens. Deswegen nennt man sie mannichmal figuras p1c_284.022 sententiarum. Schemata. Cicero de Oratore, p1c_284.023 sagt: Inter conformationem verborum et sententiarum p1c_284.024 hoc interest, quod verborum tollitur, si verba p1c_284.025 mutaris, sententiarum permanet, quibuscunque verbis p1c_284.026 uti velis. Jn dieser Rücksicht haben wir ihrer schon p1c_284.027 oben, als wir vom poetischen Gedanken überhaupt sprachen,
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der besonders bey den griechischen Tragikern, namentlich p1c_284.002
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Darum heißen sie insbesondre figurae dictionis, locutionis p1c_284.016
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/342>, abgerufen am 24.11.2024.
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