kommen möge. Welch eine bewundernswürdige Weisheit! Welch eine Erfindung und Kunst, die aus der Bildung aller dieser Theile her- vorleuchtet!
Wer kann über die mannichfaltigen ange- bohrnen Triebe und Fertigkeiten der Thiere zur Bewegung, zur Nahrung ihrer selbst, zur Sorge für die Nahrung ihrer Brut, zum Schlafe im Winter, zur Sammlung des Vorraths auf den Winter, zur Wanderung, zur Vertheidigung gegen Verfolgung, zur Erhaltung und Fortpflan- zung ihres Geschlechtes genug bewundern; Fer- tigkeiten, welche sich weder aus dem Baue ihres Körpers, ob er gleich darnach eingerichtet ist, noch aus ihren Sinnen und Empfindungen hinläng- lich erklären lassen; Fertigkeiten, welche sie nicht aus vergangenen Erfahrungen, noch aus Bey- spielen, Nachahmung, Unterricht und Uebung haben? Es müßte einer gar nichts von der Natur der Thiere wissen, oder seine Augen und seinen Verstand verläugnen, wenn er in ihren Künsten, die ihnen erblich sind, keinen höhern Verstand, keine Absicht und Weisheit, die alles Vermögen der Thiere und selbst alle Wissenschaft der Men- schen unendlich übertrifft, erkennen, nicht sehen
wollte,
kommen möge. Welch eine bewundernswürdige Weisheit! Welch eine Erfindung und Kunſt, die aus der Bildung aller dieſer Theile her- vorleuchtet!
Wer kann über die mannichfaltigen ange- bohrnen Triebe und Fertigkeiten der Thiere zur Bewegung, zur Nahrung ihrer ſelbſt, zur Sorge für die Nahrung ihrer Brut, zum Schlafe im Winter, zur Sammlung des Vorraths auf den Winter, zur Wanderung, zur Vertheidigung gegen Verfolgung, zur Erhaltung und Fortpflan- zung ihres Geſchlechtes genug bewundern; Fer- tigkeiten, welche ſich weder aus dem Baue ihres Körpers, ob er gleich darnach eingerichtet iſt, noch aus ihren Sinnen und Empfindungen hinläng- lich erklären laſſen; Fertigkeiten, welche ſie nicht aus vergangenen Erfahrungen, noch aus Bey- ſpielen, Nachahmung, Unterricht und Uebung haben? Es müßte einer gar nichts von der Natur der Thiere wiſſen, oder ſeine Augen und ſeinen Verſtand verläugnen, wenn er in ihren Künſten, die ihnen erblich ſind, keinen höhern Verſtand, keine Abſicht und Weisheit, die alles Vermögen der Thiere und ſelbſt alle Wiſſenſchaft der Men- ſchen unendlich übertrifft, erkennen, nicht ſehen
wollte,
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kommen möge. Welch eine bewundernswürdige
Weisheit! Welch eine Erfindung und Kunſt,
die aus der Bildung aller dieſer Theile her-
vorleuchtet!
Wer kann über die mannichfaltigen ange-
bohrnen Triebe und Fertigkeiten der Thiere zur
Bewegung, zur Nahrung ihrer ſelbſt, zur Sorge
für die Nahrung ihrer Brut, zum Schlafe im
Winter, zur Sammlung des Vorraths auf den
Winter, zur Wanderung, zur Vertheidigung
gegen Verfolgung, zur Erhaltung und Fortpflan-
zung ihres Geſchlechtes genug bewundern; Fer-
tigkeiten, welche ſich weder aus dem Baue ihres
Körpers, ob er gleich darnach eingerichtet iſt, noch
aus ihren Sinnen und Empfindungen hinläng-
lich erklären laſſen; Fertigkeiten, welche ſie nicht
aus vergangenen Erfahrungen, noch aus Bey-
ſpielen, Nachahmung, Unterricht und Uebung
haben? Es müßte einer gar nichts von der Natur
der Thiere wiſſen, oder ſeine Augen und ſeinen
Verſtand verläugnen, wenn er in ihren Künſten,
die ihnen erblich ſind, keinen höhern Verſtand,
keine Abſicht und Weisheit, die alles Vermögen
der Thiere und ſelbſt alle Wiſſenſchaft der Men-
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/232>, abgerufen am 24.11.2024.
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