Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.Du schaffst das Oel, uns zu erquicken, Des Menschen Angesicht zu schmücken; Und heiter glänzt sein Angesicht. Wem giebst du, Gott, nicht Brodt die Fülle, Daß jeder seinen Hunger stille? Wen stärkst du, wen erfreust du nicht? Die Bäume leben und empfangen Von dir des Obstes Ueberfluß; Gepflanzt von deinen Händen prangen Die Cedern auf dem Libanus. Die Vögel baun in ihren Wipfeln, Die Störch in hoher Tannen Gipfeln, Gebildet und ernährt durch dich. Die Gemse liebt der Felsen Spitzen, Den jähen Berg; in ihren Ritzen Verbergen die Caninchen sich. Den Mond erschuf uns deine Gnade, Er leuchtet uns und theilt die Zeit; Die Sonne kennt und eilt die Pfade, Die ihr dein Wink zu gehn gebeut. Der
Du ſchaffſt das Oel, uns zu erquicken, Des Menſchen Angeſicht zu ſchmücken; Und heiter glänzt ſein Angeſicht. Wem giebſt du, Gott, nicht Brodt die Fülle, Daß jeder ſeinen Hunger ſtille? Wen ſtärkſt du, wen erfreuſt du nicht? Die Bäume leben und empfangen Von dir des Obſtes Ueberfluß; Gepflanzt von deinen Händen prangen Die Cedern auf dem Libanus. Die Vögel baun in ihren Wipfeln, Die Störch in hoher Tannen Gipfeln, Gebildet und ernährt durch dich. Die Gemſe liebt der Felſen Spitzen, Den jähen Berg; in ihren Ritzen Verbergen die Caninchen ſich. Den Mond erſchuf uns deine Gnade, Er leuchtet uns und theilt die Zeit; Die Sonne kennt und eilt die Pfade, Die ihr dein Wink zu gehn gebeut. Der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0253" n="239"/> <lg n="8"> <l>Du ſchaffſt das Oel, uns zu erquicken,</l><lb/> <l>Des Menſchen Angeſicht zu ſchmücken;</l><lb/> <l>Und heiter glänzt ſein Angeſicht.</l><lb/> <l>Wem giebſt du, Gott, nicht Brodt die Fülle,</l><lb/> <l>Daß jeder ſeinen Hunger ſtille?</l><lb/> <l>Wen ſtärkſt du, wen erfreuſt du nicht?</l><lb/> <l>Die Bäume leben und empfangen</l><lb/> <l>Von dir des Obſtes Ueberfluß;</l><lb/> <l>Gepflanzt von deinen Händen prangen</l><lb/> <l>Die Cedern auf dem Libanus.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Die Vögel baun in ihren Wipfeln,</l><lb/> <l>Die Störch in hoher Tannen Gipfeln,</l><lb/> <l>Gebildet und ernährt durch dich.</l><lb/> <l>Die Gemſe liebt der Felſen Spitzen,</l><lb/> <l>Den jähen Berg; in ihren Ritzen</l><lb/> <l>Verbergen die Caninchen ſich.</l><lb/> <l>Den Mond erſchuf uns deine Gnade,</l><lb/> <l>Er leuchtet uns und theilt die Zeit;</l><lb/> <l>Die Sonne kennt und eilt die Pfade,</l><lb/> <l>Die ihr dein Wink zu gehn gebeut.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [239/0253]
Du ſchaffſt das Oel, uns zu erquicken,
Des Menſchen Angeſicht zu ſchmücken;
Und heiter glänzt ſein Angeſicht.
Wem giebſt du, Gott, nicht Brodt die Fülle,
Daß jeder ſeinen Hunger ſtille?
Wen ſtärkſt du, wen erfreuſt du nicht?
Die Bäume leben und empfangen
Von dir des Obſtes Ueberfluß;
Gepflanzt von deinen Händen prangen
Die Cedern auf dem Libanus.
Die Vögel baun in ihren Wipfeln,
Die Störch in hoher Tannen Gipfeln,
Gebildet und ernährt durch dich.
Die Gemſe liebt der Felſen Spitzen,
Den jähen Berg; in ihren Ritzen
Verbergen die Caninchen ſich.
Den Mond erſchuf uns deine Gnade,
Er leuchtet uns und theilt die Zeit;
Die Sonne kennt und eilt die Pfade,
Die ihr dein Wink zu gehn gebeut.
Der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |