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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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irdischen Glückes, und würde er auch mit dem höchsten
Aufwande irdischer Güter und Spenden aufgeführt,
nur zu bald in sich selbst zerfallen und Leere und
Jammer in den Herzen zurücklassen. - Und dann
die Ewigkeit! Ob wohl unter den Unglücklichen der
Ewigkeit die Zahl derer gering ist, welche den Grund
ihres ewigen Verderbens grad in jenen Jahren finden,
wo ihre Eltern, gewissenlos und grausam, sie Ver-
hältnissen und Lagen der oben geschilderten Art
preisgaben?

Genug, das kann nicht dem geringsten Zweifel
unterliegen, daß die Pflicht des Vaters (und mit ihm
der Mutter), für das Seelenheil der Kinder, so lange
ihnen noch sichernde Selbstständigkeit abgeht, Sorge
zu haben und dasselbe nach bestem Wissen zu schützen
und zu sichern, auch dann nicht aufhört, wenn er
dieselben aus seiner unmittelbaren Aufsicht entlassen
muß. Kann er zur Sicherstellung nicht das Wün-
schenswerthe erreichen, so hat er doch darauf bedacht
zu sein, das Mögliche zu thun. So große Schwie-
rigkeiten sich auch für eine gute Unterbringung der
Kinder bieten, so zeigt doch die Erfahrung, daß ge-
wissenhafte Eltern in dieser Hinsicht meist recht Vie-
les erreichen. Aber sie lassen sich das auch angelegen
sein; sie geben sich Mühe, sie ziehen Erkundigungen
ein, sie forschen nach, sie scheuen keine Opfer. Eben,
weil sie ihre Kinder wahrhaft lieben, weil ihnen das
wahre Wohl derselben aufrichtig am Herzen liegt,
weil ihnen das Seelenheil derselben über Alles hoch
gilt, - so scheint ihnen, wo es sich darum, um das
Seelenheil der Kinder handelt, nicht leicht etwas zu
schwer und zu viel; dabei macht die Liebe zu den
Kindern sie erfinderisch. Und da sie in solchen, ihnen

irdischen Glückes, und würde er auch mit dem höchsten
Aufwande irdischer Güter und Spenden aufgeführt,
nur zu bald in sich selbst zerfallen und Leere und
Jammer in den Herzen zurücklassen. – Und dann
die Ewigkeit! Ob wohl unter den Unglücklichen der
Ewigkeit die Zahl derer gering ist, welche den Grund
ihres ewigen Verderbens grad in jenen Jahren finden,
wo ihre Eltern, gewissenlos und grausam, sie Ver-
hältnissen und Lagen der oben geschilderten Art
preisgaben?

Genug, das kann nicht dem geringsten Zweifel
unterliegen, daß die Pflicht des Vaters (und mit ihm
der Mutter), für das Seelenheil der Kinder, so lange
ihnen noch sichernde Selbstständigkeit abgeht, Sorge
zu haben und dasselbe nach bestem Wissen zu schützen
und zu sichern, auch dann nicht aufhört, wenn er
dieselben aus seiner unmittelbaren Aufsicht entlassen
muß. Kann er zur Sicherstellung nicht das Wün-
schenswerthe erreichen, so hat er doch darauf bedacht
zu sein, das Mögliche zu thun. So große Schwie-
rigkeiten sich auch für eine gute Unterbringung der
Kinder bieten, so zeigt doch die Erfahrung, daß ge-
wissenhafte Eltern in dieser Hinsicht meist recht Vie-
les erreichen. Aber sie lassen sich das auch angelegen
sein; sie geben sich Mühe, sie ziehen Erkundigungen
ein, sie forschen nach, sie scheuen keine Opfer. Eben,
weil sie ihre Kinder wahrhaft lieben, weil ihnen das
wahre Wohl derselben aufrichtig am Herzen liegt,
weil ihnen das Seelenheil derselben über Alles hoch
gilt, – so scheint ihnen, wo es sich darum, um das
Seelenheil der Kinder handelt, nicht leicht etwas zu
schwer und zu viel; dabei macht die Liebe zu den
Kindern sie erfinderisch. Und da sie in solchen, ihnen

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[125/0128] irdischen Glückes, und würde er auch mit dem höchsten Aufwande irdischer Güter und Spenden aufgeführt, nur zu bald in sich selbst zerfallen und Leere und Jammer in den Herzen zurücklassen. – Und dann die Ewigkeit! Ob wohl unter den Unglücklichen der Ewigkeit die Zahl derer gering ist, welche den Grund ihres ewigen Verderbens grad in jenen Jahren finden, wo ihre Eltern, gewissenlos und grausam, sie Ver- hältnissen und Lagen der oben geschilderten Art preisgaben? Genug, das kann nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, daß die Pflicht des Vaters (und mit ihm der Mutter), für das Seelenheil der Kinder, so lange ihnen noch sichernde Selbstständigkeit abgeht, Sorge zu haben und dasselbe nach bestem Wissen zu schützen und zu sichern, auch dann nicht aufhört, wenn er dieselben aus seiner unmittelbaren Aufsicht entlassen muß. Kann er zur Sicherstellung nicht das Wün- schenswerthe erreichen, so hat er doch darauf bedacht zu sein, das Mögliche zu thun. So große Schwie- rigkeiten sich auch für eine gute Unterbringung der Kinder bieten, so zeigt doch die Erfahrung, daß ge- wissenhafte Eltern in dieser Hinsicht meist recht Vie- les erreichen. Aber sie lassen sich das auch angelegen sein; sie geben sich Mühe, sie ziehen Erkundigungen ein, sie forschen nach, sie scheuen keine Opfer. Eben, weil sie ihre Kinder wahrhaft lieben, weil ihnen das wahre Wohl derselben aufrichtig am Herzen liegt, weil ihnen das Seelenheil derselben über Alles hoch gilt, – so scheint ihnen, wo es sich darum, um das Seelenheil der Kinder handelt, nicht leicht etwas zu schwer und zu viel; dabei macht die Liebe zu den Kindern sie erfinderisch. Und da sie in solchen, ihnen

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/128>, abgerufen am 27.11.2024.