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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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allzumal auf deinem Gewissen; denn noch nie hast
du es dir ernstlich angelegen sein lassen, durch eine
Buße und Beichte, wie sie einem solchen Le-
ben entspricht
, dich mit Gott zu versöhnen. Du
stehst in der Ungnade deines Gottes.

Und wie steht's nm dein Christentum? Ist nicht
über alle diese steten sündhaften Verirrungen und
Ausschweifungen deines Lebens, über all die losen
und leichtfertigen Reden und Beispiele, von welchen
du umgeben gewesen, über all die schlechten Bücher
und Schriften, welche du gelesen, dein Glaube wan-
kend geworden? Wehe, wenn du ihn sogar ganz
verloren und dem Unglauben dich in die Arme ge-
worfen hättest!

Oder bist du noch nicht in solche Tiefe versunken,
wie übel steht's dennoch mit deinem Christenthum!
Wie liegt dir Alles, was Gott, Religion und See-
lenheil betrifft, so fern, wie ist's dir so fremd, wie
bist du so gleichgültig dagegen! Du betest nicht, oder
dein Beten ist eitel Hersagen angelernter Formeln.
Du liebst nicht Kirche und Gottesdienst; wie ungern
gehst du hin, wie selten; und wie bist du, so du
einmal anwohnst, so ohne alle Theilnahme des Her-
zens. Beichten und Communiziren - du hast Scheu
davor, du umgehst es, wie immer möglich. Und
wenn du dennoch hinzutrittst, - ach, die Feder
sträubt sich, den Gedanken zum vollen Ausdruck zu
bringen. - Und dein tägliches Leben - wie voll
von Unordnung, Verkehrtheit und Sünden so mancher
Art - von Zorn und Ungeduld, von Härte und
Unfreundlichkeit gegen Weib und Kind und Gesinde!
Dazu die Unmäßigkeit im Essen und Trinken, die
Verletzung der h. Reinigkeit; und - nicht auch Un-

allzumal auf deinem Gewissen; denn noch nie hast
du es dir ernstlich angelegen sein lassen, durch eine
Buße und Beichte, wie sie einem solchen Le-
ben entspricht
, dich mit Gott zu versöhnen. Du
stehst in der Ungnade deines Gottes.

Und wie steht's nm dein Christentum? Ist nicht
über alle diese steten sündhaften Verirrungen und
Ausschweifungen deines Lebens, über all die losen
und leichtfertigen Reden und Beispiele, von welchen
du umgeben gewesen, über all die schlechten Bücher
und Schriften, welche du gelesen, dein Glaube wan-
kend geworden? Wehe, wenn du ihn sogar ganz
verloren und dem Unglauben dich in die Arme ge-
worfen hättest!

Oder bist du noch nicht in solche Tiefe versunken,
wie übel steht's dennoch mit deinem Christenthum!
Wie liegt dir Alles, was Gott, Religion und See-
lenheil betrifft, so fern, wie ist's dir so fremd, wie
bist du so gleichgültig dagegen! Du betest nicht, oder
dein Beten ist eitel Hersagen angelernter Formeln.
Du liebst nicht Kirche und Gottesdienst; wie ungern
gehst du hin, wie selten; und wie bist du, so du
einmal anwohnst, so ohne alle Theilnahme des Her-
zens. Beichten und Communiziren – du hast Scheu
davor, du umgehst es, wie immer möglich. Und
wenn du dennoch hinzutrittst, – ach, die Feder
sträubt sich, den Gedanken zum vollen Ausdruck zu
bringen. – Und dein tägliches Leben – wie voll
von Unordnung, Verkehrtheit und Sünden so mancher
Art – von Zorn und Ungeduld, von Härte und
Unfreundlichkeit gegen Weib und Kind und Gesinde!
Dazu die Unmäßigkeit im Essen und Trinken, die
Verletzung der h. Reinigkeit; und – nicht auch Un-

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[45/0048] allzumal auf deinem Gewissen; denn noch nie hast du es dir ernstlich angelegen sein lassen, durch eine Buße und Beichte, wie sie einem solchen Le- ben entspricht, dich mit Gott zu versöhnen. Du stehst in der Ungnade deines Gottes. Und wie steht's nm dein Christentum? Ist nicht über alle diese steten sündhaften Verirrungen und Ausschweifungen deines Lebens, über all die losen und leichtfertigen Reden und Beispiele, von welchen du umgeben gewesen, über all die schlechten Bücher und Schriften, welche du gelesen, dein Glaube wan- kend geworden? Wehe, wenn du ihn sogar ganz verloren und dem Unglauben dich in die Arme ge- worfen hättest! Oder bist du noch nicht in solche Tiefe versunken, wie übel steht's dennoch mit deinem Christenthum! Wie liegt dir Alles, was Gott, Religion und See- lenheil betrifft, so fern, wie ist's dir so fremd, wie bist du so gleichgültig dagegen! Du betest nicht, oder dein Beten ist eitel Hersagen angelernter Formeln. Du liebst nicht Kirche und Gottesdienst; wie ungern gehst du hin, wie selten; und wie bist du, so du einmal anwohnst, so ohne alle Theilnahme des Her- zens. Beichten und Communiziren – du hast Scheu davor, du umgehst es, wie immer möglich. Und wenn du dennoch hinzutrittst, – ach, die Feder sträubt sich, den Gedanken zum vollen Ausdruck zu bringen. – Und dein tägliches Leben – wie voll von Unordnung, Verkehrtheit und Sünden so mancher Art – von Zorn und Ungeduld, von Härte und Unfreundlichkeit gegen Weib und Kind und Gesinde! Dazu die Unmäßigkeit im Essen und Trinken, die Verletzung der h. Reinigkeit; und – nicht auch Un-

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/48>, abgerufen am 21.11.2024.