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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792.

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XLIV. Betrachtung.
Du reichst am Abend meines Lebens
Auch mir der Treue Lohn dafür.
Dann freu ich mich in Ewigkeit
Des nützlichen Gebrauchs der Zeit.



Vierundvierzigste Betrachtung.
Abneigung Jesu, sich in Dinge zu mischen, die
nicht zu seinem Berufe gehörten.

1. Petr. 4, 15.

Niemand leide unter euch, als der in ein fremd Amt greifet.

Wer mit gewissenhaftem Eifer für seine Bestim-
mung lebt, der wird sich nie in Dinge mi-
schen, die außer seinem Berufe liegen, und die ihm
eigentlich gar nichts angehen, da es ihm in seinem
bereits angewiesenen Wirkungskreise zu keiner Zeit
an Gelegenheit zu einer nützlichen und thätigen Ge-
schäftigkeit fehlen wird. Jn dieser Rücksicht lehnte
auch Jesus alles von sich ab, was nicht mit seinem
Berufe bestehen konnte; er blieb blos bey den Ge-
schäften stehen, die mit den Absichten seiner göttli-
chen Sendung übereinstimmten. Als man ihm daher
zumuthete, er sollte über eine Ehebrecherin, die im
Ehebruche auf der That selbst war ergriffen worden,
ein Urtheil sprechen, und ihr die Strafe der Steini-
gung zuerkennen, so that er es nicht, weil das nicht

zu

XLIV. Betrachtung.
Du reichſt am Abend meines Lebens
Auch mir der Treue Lohn dafür.
Dann freu ich mich in Ewigkeit
Des nützlichen Gebrauchs der Zeit.



Vierundvierzigſte Betrachtung.
Abneigung Jeſu, ſich in Dinge zu miſchen, die
nicht zu ſeinem Berufe gehörten.

1. Petr. 4, 15.

Niemand leide unter euch, als der in ein fremd Amt greifet.

Wer mit gewiſſenhaftem Eifer für ſeine Beſtim-
mung lebt, der wird ſich nie in Dinge mi-
ſchen, die außer ſeinem Berufe liegen, und die ihm
eigentlich gar nichts angehen, da es ihm in ſeinem
bereits angewieſenen Wirkungskreiſe zu keiner Zeit
an Gelegenheit zu einer nützlichen und thätigen Ge-
ſchäftigkeit fehlen wird. Jn dieſer Rückſicht lehnte
auch Jeſus alles von ſich ab, was nicht mit ſeinem
Berufe beſtehen konnte; er blieb blos bey den Ge-
ſchäften ſtehen, die mit den Abſichten ſeiner göttli-
chen Sendung übereinſtimmten. Als man ihm daher
zumuthete, er ſollte über eine Ehebrecherin, die im
Ehebruche auf der That ſelbſt war ergriffen worden,
ein Urtheil ſprechen, und ihr die Strafe der Steini-
gung zuerkennen, ſo that er es nicht, weil das nicht

zu
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[286/0312] XLIV. Betrachtung. Du reichſt am Abend meines Lebens Auch mir der Treue Lohn dafür. Dann freu ich mich in Ewigkeit Des nützlichen Gebrauchs der Zeit. Vierundvierzigſte Betrachtung. Abneigung Jeſu, ſich in Dinge zu miſchen, die nicht zu ſeinem Berufe gehörten. 1. Petr. 4, 15. Niemand leide unter euch, als der in ein fremd Amt greifet. Wer mit gewiſſenhaftem Eifer für ſeine Beſtim- mung lebt, der wird ſich nie in Dinge mi- ſchen, die außer ſeinem Berufe liegen, und die ihm eigentlich gar nichts angehen, da es ihm in ſeinem bereits angewieſenen Wirkungskreiſe zu keiner Zeit an Gelegenheit zu einer nützlichen und thätigen Ge- ſchäftigkeit fehlen wird. Jn dieſer Rückſicht lehnte auch Jeſus alles von ſich ab, was nicht mit ſeinem Berufe beſtehen konnte; er blieb blos bey den Ge- ſchäften ſtehen, die mit den Abſichten ſeiner göttli- chen Sendung übereinſtimmten. Als man ihm daher zumuthete, er ſollte über eine Ehebrecherin, die im Ehebruche auf der That ſelbſt war ergriffen worden, ein Urtheil ſprechen, und ihr die Strafe der Steini- gung zuerkennen, ſo that er es nicht, weil das nicht zu

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/312>, abgerufen am 24.11.2024.