Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.welches deeimaquarta oder voll Mond just auff den tag AEquinoctii Verni, Diese art Einkömlinge zu setzen ist in der ersten Kirchen bey sechstehalb nicht
welches deeimaquarta oder voll Mond juſt auff den tag Æquinoctii Verni, Dieſe art Einkoͤmlinge zu ſetzen iſt in der erſten Kirchen bey ſechſtehalb nicht
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welches deeimaquarta oder voll Mond juſt auff den tag Æquinoctii Verni,
wenn Tag vnd Nacht gleich einfellet/ oder ja zu nechſt hernach folget. Ioſeph.
l. 3. Antiq. c. 10. Euſeb. l. 7. c. 29. Hiſt. Eccleſ. Es iſt aber das Æquinoctium
Vernum von Koͤnigs Salomonis zeiten her ſtets in vnſern Martium gefallen/
vnd iſt zu deß HErrn Chriſti vnd der Apoſtel zeiten alle Jahr den 23. Martii
geweſen. Nun reicht ein Monden Jahr mit ſeiner lenge nicht ſo weit als
ein Sonnen Jahr/ ſondern iſt ohngefehr vmb 11. Tage kuͤrtzer: Daher ge-
ſchichts das wenn zum Exempel eines Kirchen Jahres erſter New Mond ein-
fellet den 21. Martii, vnd alſo ſein voll Mond 14. tage hernacher den 3. Apri-
lis, ſo fellet der erſte new Mond folgendes Jahrs auff den 10. vnnd ſein Voll-
Mond auff den 23. Martii, Das dritte Jahr fellet der new Mond ſchon auff
den 27. Febr. vnd ſein voll Mond auff den 12. Martii. Dieſer Monſchein kan
alsdann nicht mehr der Oſter Mond oder deß dritten Kirchen Jahres erſter
Monat heiſſen/ weil ſein voll Mond fuͤr dem Æquinoctio ſich begibt/ ſondern
der nechſtfolgende new Mond wird allererſt der Oſter Mond ſein: vnd mus der
vorige Monſchein zum vorhergehenden Kirchen Jahr gerechnet werden. Alſo
aber bekoͤmpt daſſelbe vorhergehende Jahr 13. Monſchein: Von welchen die
Apoſtel vnd Vaͤter der erſten Kirchen den letzten/ als der keinen eignen nahmen/
wie die andern/ hatte/ fuͤr einen Frembdling oder Einkoͤmling hielten. Vnnd
ſolchs nach der art der Juͤdiſchen Jahrrechnung/ welche gleichfalls vmb jhrer
Oſtern willen/ bißweilen muſten einen Einkoͤmling legen vnd zu jhrem letzten
Mond Adar deputiren. da dann der Einkoͤmling Veadar q. d. Et Adar ſive
iteratus Adar genannt ward. Wiewol die Juden jhren Veadar fuͤr dem rech-
ten Adar, nemlich nach dem Mond Schebeth, legten.
Dieſe art Einkoͤmlinge zu ſetzen iſt in der erſten Kirchen bey ſechſtehalb
100. Jahren im gebrauch geweſen/ biß die Barbariſchen zeiten eingefallen/ vnd
der Roͤmiſchen Baͤpſte gewalt ſich empor geſchwungen: Denen hat ja dieſe art
zu jhren Martyrologiis Eccleſiaſticis nicht bequem genug gedaucht/ (Her.
beſtus c. ult. ſui Computi,) haben lieber die Einkoͤmlinge durch alle Monate
ſchwaͤrmen laſſen/ doch nach einer gewiſſen Regel/ Nemblich das jeglicher Mon
ſchein ſol benennet werden von dem Monat/ in welchen ſein voll Mond fellet.
Da es ſich aber zutruͤge/ das in einen Monat zween voll Monde fielen/ ſo ſolte
deß erſten gantzer Monſchein ein Einkoͤmling heiſſen. Zu dem end iſt der alte
verß geſchmiedet worden: In quo completur, menſi lunatio detur. Dieſer
verß iſt nachmahls zu einer andern außlegung gezogen/ nemblich/ das in quo
completur, ſolte ſo viel heiſſen/ als in quo finitur, Jn welchem Monate ein
Monſchein zum ende leufft. Haben alſo die nachkommenden Computiſten
nicht
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