Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. nem Namen das Netze ausgeworffen/ haben sie eine grosseLuc. 5. v. 5. 6.Menge Fische beschlossen/ Luc. 5. v. 5. 6. Da gieng es nach dem Sprichwort: Kirchen- gehen seumet nicht/ Allmosen geben ar- met nicht. Es ist ummsonst/ daß ihr früh auffstehet/ und hernach lange sitzet/ und esset ewer Brot mit Sorgen/ denn semen Freunden gibt ers schlaffend/ Psal 127. vers. 3. Derowegen soPs. 127. v. 3. trachtet am ersten nach dem Reich Gottes/ und nach seiner Gerechtigkeit/ so wird euch solches alles zufallen/ Matth.Matth. 6. v. 33. 6. vers. 33. Es ereuget sich allhier 2. ein Spiegel der Geitzwanste/2. Ein H
Vber den Propheten Haggai. nem Namen das Netze ausgeworffen/ haben ſie eine groſſeLuc. 5. v. 5. 6.Menge Fiſche beſchloſſen/ Luc. 5. v. 5. 6. Da gieng es nach dem Sprichwort: Kirchẽ- gehen ſeumet nicht/ Allmoſen geben ar- met nicht. Es iſt um̃ſonſt/ daß ihr fruͤh auffſtehet/ uñ hernach lange ſitzet/ und eſſet ewer Brot mit Sorgen/ denn ſemen Freunden gibt ers ſchlaffend/ Pſal 127. verſ. 3. Derowegen ſoPſ. 127. v. 3. trachtet am erſten nach dem Reich Gottes/ und nach ſeiner Gerechtigkeit/ ſo wird euch ſolches alles zufallen/ Matth.Matth. 6. v. 33. 6. verſ. 33. Es ereuget ſich allhier 2. ein Spiegel der Geitzwånſte/2. Ein H
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Vber den Propheten Haggai.
nem Namen das Netze ausgeworffen/ haben ſie eine groſſe
Menge Fiſche beſchloſſen/ Luc. 5. v. 5. 6. Da gieng es nach dem
Sprichwort: Kirchẽ- gehen ſeumet nicht/ Allmoſen geben ar-
met nicht. Es iſt um̃ſonſt/ daß ihr fruͤh auffſtehet/ uñ hernach
lange ſitzet/ und eſſet ewer Brot mit Sorgen/ denn ſemen
Freunden gibt ers ſchlaffend/ Pſal 127. verſ. 3. Derowegen ſo
trachtet am erſten nach dem Reich Gottes/ und nach ſeiner
Gerechtigkeit/ ſo wird euch ſolches alles zufallen/ Matth.
6. verſ. 33.
Luc. 5. v. 5. 6.
Pſ. 127. v. 3.
Matth. 6.
v. 33.
Es ereuget ſich allhier 2. ein Spiegel der Geitzwånſte/
die alles in einen loͤcherten Beutel legen/ und ihres Gutes nicht ge-
nieſſen. Ja die gleich einem Eſel ſind/ der den Menſchen zum-beſten
groſſe Laſt träget/ und doch ſchlecht Futter kriegt: wenn er geſtorben
iſt/ ſpañet man ſeine Haut uͤber die Trummel/ und machet bißweilen
die Leute damit froͤlich: Alſo leſſet ein Geitziger lachende Erben. Zu
dem ſo ſchwebet auch ein ſolcher bodenloſer Menſch in groſſer Gefahr/
der mit Geld uñ Gut nicht kan geſättiget werdẽ/ ſondern mit der Egel
zwo Toͤchtern ohne unterlaß ſchreyet: Bringe her/ bringe her/
Proverb. 30. v. 15. die ihr Hertz an das Reichthumb haͤngen/
Pſal. 62. v. 11. das Gold zu ihrer Zuverſicht ſetzen/ und zum
Goldklumpen ſagen: Mein Troſt! Job. 31. verſ. 24. die zu
Goͤtzendienern werden/ Epheſ. 5. v. 5 die zugleich wollen Gott
dienen und dem Mammon/ Matth. 6. verſ. 24. ſich auch ei-
nig daruͤber frewen/ daß ſie viel Wein und Korn haben/
Pſal. 4. v. 8. derer Wundſch iſt/ daß ihre Kammern moͤch-
ten voll ſeyn/ die heraus geben koͤnnen einen Vorrath nach
dem andern/ daß ihre Schafe tragen tauſend/ und hundert
tauſend auff ihren Doͤrffern. Daß ihre Ochſen viel ar-
beiten/ daß kein Schade/ kein Verluſt noch Klage auff ih-
ren Gaſſen ſey/ welche ſprechen: Wol dem Volck/ dem es al-
ſo gehet/ Pſal. 144. v. 13. 14. 15. ven denen CHRiſtus recht ſaget:
Ein
2.
Prov. 30.
v. 15.
Pſ. 62. v. 11.
Job. 31. v. 24.
Eph. 5. v. 5.
Matth. 6.
v. 24.
Pſal. 4. v. 8.
Pſal. 144. v.
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