Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.zweifelte nicht, daß man ihrer nur ge- Don Ferdinand stand Mor- dere
zweifelte nicht, daß man ihrer nur ge- Don Ferdinand ſtand Mor- dere
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zweifelte nicht, daß man ihrer nur ge-
ſpottet haͤtte.
Don Ferdinand ſtand Mor-
gens um ſechs Uhr auf, und wollte bey
den Theatinern beichten, er hoͤrte
die Meſſe, that ſeine Gebeter, und
gieng aus der Kirche hinaus, um in noch
vielen andern Vergebung zu erhalten,
und wollte bey der Haupt-Kirche an-
fangen. Nachdem er aber uͤber Alca-
na oder Kramer-Straſſe gegangen, und
in eine kleine Straſſe gieng, welche nach
der groſſen Kirche fuͤhrte, ſo begegnete
ihm ein Menſche, welcher beſtuͤrzt wur-
de, ihn zu ſehen, ſtille ſtand, ſeinen
Dolch auszog, und ihm einen Stoß bey
der linken Bruſt verſetzte, dabey er ganz
laut ſagte: Stirb, du Verraͤther, der
mir meine Ehre geraubet. Er ließ den
Dolch in dem Coͤrper ſtecken, und begab
ſich in die Kirche. Viele Leute liefen
dem Verwundeten zu Huͤlfe, und tru-
gen ihn in das naͤchſte Haus, wo nach
dem Gebrauche der eine ihn betrachtete,
der andere ihn beweinete, ein anderer ihn
fragte, der eine einen Feldſcher, der an-
dere
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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