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Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.

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laubniß zu bitten, alsobald nach
Flandern zu derjenigen zu gehen,
welche ich allezeit als meine Frau an-
sehen will, und von der ich mich nur
auf Befehl meiner Verwandten ge-
trennet habe. Sehet, das ist mein
Vorhaben. Alles, was ich von eurer
Höflichkeit verlangen würde, würde
seyn, meine Begebenheit nicht kund
zu machen. Jch verspreche euch mei-
ner Seits, versetzte der Stadthalter,
alle meine Sorge darauf zu richten,
doch im Fall, daß weder ihr noch eu-
re Leute an dem Tode des Don
Ferdinands
nicht schuldig seyd.
Jch schwöre euch bey Edelmanns Treu
und Glauben, fiel ihm Don Fran-
cesco
in die Rede, daß ihr mich un-
schuldig finden werdet. Jn diesem
Fall, verfolgte der Stadthalter, er-
laubet mir, euch zu umarmen, und
euch der Reise nach Flandern zu
überheben. Don Francesco wuß-
te nicht, was er sagen wollte, und
folgte ihm in die Kammer, darin Hor-
tensie
war. Er sahe anfangs ihr
Gesicht nicht, weil sie sich auf ihrem

Bette

laubniß zu bitten, alſobald nach
Flandern zu derjenigen zu gehen,
welche ich allezeit als meine Frau an-
ſehen will, und von der ich mich nur
auf Befehl meiner Verwandten ge-
trennet habe. Sehet, das iſt mein
Vorhaben. Alles, was ich von eurer
Hoͤflichkeit verlangen wuͤrde, wuͤrde
ſeyn, meine Begebenheit nicht kund
zu machen. Jch verſpreche euch mei-
ner Seits, verſetzte der Stadthalter,
alle meine Sorge darauf zu richten,
doch im Fall, daß weder ihr noch eu-
re Leute an dem Tode des Don
Ferdinands
nicht ſchuldig ſeyd.
Jch ſchwoͤre euch bey Edelmanns Treu
und Glauben, fiel ihm Don Fran-
ceſco
in die Rede, daß ihr mich un-
ſchuldig finden werdet. Jn dieſem
Fall, verfolgte der Stadthalter, er-
laubet mir, euch zu umarmen, und
euch der Reiſe nach Flandern zu
uͤberheben. Don Franceſco wuß-
te nicht, was er ſagen wollte, und
folgte ihm in die Kammer, darin Hor-
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war. Er ſahe anfangs ihr
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[116/0118] laubniß zu bitten, alſobald nach Flandern zu derjenigen zu gehen, welche ich allezeit als meine Frau an- ſehen will, und von der ich mich nur auf Befehl meiner Verwandten ge- trennet habe. Sehet, das iſt mein Vorhaben. Alles, was ich von eurer Hoͤflichkeit verlangen wuͤrde, wuͤrde ſeyn, meine Begebenheit nicht kund zu machen. Jch verſpreche euch mei- ner Seits, verſetzte der Stadthalter, alle meine Sorge darauf zu richten, doch im Fall, daß weder ihr noch eu- re Leute an dem Tode des Don Ferdinands nicht ſchuldig ſeyd. Jch ſchwoͤre euch bey Edelmanns Treu und Glauben, fiel ihm Don Fran- ceſco in die Rede, daß ihr mich un- ſchuldig finden werdet. Jn dieſem Fall, verfolgte der Stadthalter, er- laubet mir, euch zu umarmen, und euch der Reiſe nach Flandern zu uͤberheben. Don Franceſco wuß- te nicht, was er ſagen wollte, und folgte ihm in die Kammer, darin Hor- tenſie war. Er ſahe anfangs ihr Geſicht nicht, weil ſie ſich auf ihrem Bette

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Zitationshilfe: Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/d_untreue_1763/118>, abgerufen am 27.11.2024.