Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.hatte, so ließ er ihn heraus gehen, und F 3
hatte, ſo ließ er ihn heraus gehen, und F 3
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hatte, ſo ließ er ihn heraus gehen,
ſchloß die Thuͤr zu, wo die arme Ca-
taline noch ganz ohnmaͤchtig war,
er fuͤhrte Roderigen in ein klein
Zimmer, zog aus einem ſtarken Ka-
ſten einen Beuteln heraus, in welchem
ohngefehr ſechs hundert Realen waren,
und ſagte zu ihm: Der Kluͤgſte und
Gelindeſte wuͤrde den Zorn, den das
Ungluͤck, das dir begegnet iſt, ver-
urſachen muß, nicht zuruͤck halten
koͤnnen, deine Wuͤrde macht es nicht
zur Unmoͤglichkeit, deinem Weibe zu
vergeben: Aber ich liebe euch, den
einen wie den andern, und ich ſehe
euch wie meine Kinder an, ich habe
keine andere Erben, ſo wollte ich euch
auch gerne behalten: aber da ich ſehe,
daß ſich dieſe Sache nicht anders al
mit einem traurigen Ausgange, und
vielleicht mit dem Verluſte aller bey-
den endigen kann, wenn der eine
oder der andere ſich nicht entſchließt,
ſich zu entfernen, ſo giebt mir mein
Alter und meine Erfahrung, welche
mich deſſen verſichern, ein Mittel da-
gegen an die Hand: Nimm dies Geld
und
F 3
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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