Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.Predigt. Tawtropffen in vnzählicher vnsäglicher menge gezenget werden: Also istdas Ewige Liecht getretten herein/ vnd gebracht der Welt ein newen schein/ hat sich mit der menschlichen Natur mit Abrahams Saamen vermählet/ auff daß er durch dieselbe Kinder zeugete/ wie der Taw auß der Morgen- röthe. Zum dritten Solem thalamo inumbratum, daß Christus ein solche Wohin auch der Himmlische Ehrenhold/ der Engel Gabriel gesehen/ schreibt G g g g iij
Predigt. Tawtropffen in vnzaͤhlicher vnſaͤglicher menge gezenget werden: Alſo iſtdas Ewige Liecht getretten herein/ vnd gebracht der Welt ein newen ſchein/ hat ſich mit der menſchlichen Natur mit Abrahams Saamen vermaͤhlet/ auff daß er durch dieſelbe Kinder zeugete/ wie der Taw auß der Morgen- roͤthe. Zum dritten Solem thalamo inumbratum, daß Chriſtus ein ſolche Wohin auch der Himmliſche Ehrenhold/ der Engel Gabriel geſehen/ ſchreibt G g g g iij
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Predigt.
Tawtropffen in vnzaͤhlicher vnſaͤglicher menge gezenget werden: Alſo iſt
das Ewige Liecht getretten herein/ vnd gebracht der Welt ein newen ſchein/
hat ſich mit der menſchlichen Natur mit Abrahams Saamen vermaͤhlet/
auff daß er durch dieſelbe Kinder zeugete/ wie der Taw auß der Morgen-
roͤthe.
Zum dritten Solem thalamo inumbratum, daß Chriſtus ein ſolche
Hochzeitliche Sonne/ oder ein ſolcher leuchtender zierlich vnd ſchoͤn ge-
ſchmuckter Braͤutigam ſey; der vnder die Chuppo- als einem Braut-him̃el/
Braut-ſaal/ einem Brautgemach darinn die Trawung geſchehen oder wie
es Lutherus gedolmetſcht auß einer Brautkammer herauß ſpringet mit
frewden. GOtt der Herr hat der Sonnen im Himmel eine Huͤtten/ Be-
zirck/ Kreiß vnd Kammer gemacht/ darauß ſpringt ſie alle morgen herfuͤr/
vnd laufft jhren weg gleich einem mutigen dapffern vnverdroſſenen Hel-
den/ der auß ſeiner Ruͤſtkammer/ wol außgeruͤſtet herfuͤr gehet vnd ſeinen
Lauff eilend vollendet: Alſo gieng Er auß der Cammer ſein (dem zarten Leib
der Jungfrawen Mariæ) dem Koͤniglichen Saal ſo rein/ GOtt von art
vnd Menſch ein Held/ ſeinen weg er zu lauffen eilt.
Wohin auch der Himmliſche Ehrenhold/ der Engel Gabriel geſehen/
wann er das geheimnuͤß der Menſchwerdung Chriſti in folgender Hoch-
zeitlicher phraſi vnd art zu reden beſchrieben vnd geſagt/ die Krafft deß
Hoͤchſten wird dich vberſchatten/ wir verwerffen hie anderer Außleger
deutungen gar nicht/ deren etliche dieſe Wort erklaͤren von dem Goͤttlichen
ſchutz Schatten/ davon der ein vnd neuntzigſte Pſalm hochtroͤſtlich lau-
tet/ GOtt wird dich mit ſeinen fittigen decken/ dein zuverſicht
wird ſein vnder ſeinen fluͤgeln/ ſein Warheit iſt ſchirm vnd
ſchild: Demnach wolle der Engel ſo viel ſagen/ die Krafft deß Allerhoͤch-
ſten wird dich durch die Krafft der heyligwerthen Menſchwerdung vor dem
Fewrflammenden Zorn Gottes als mit einem lieblichen ſchatten bedecken/
vnd erkuͤhlen: andere deuten es von dem Berg-ſchatten/ dem verborge-
nen gehei mnuͤß dieſer hochwuͤrdigen außerwehlten Menſchwerdung: Dem-
nach wie die Cherubim die Bundslad mit jhren fittigẽ vberſchattet/ vnd jhre
fluͤgel außgebreitet vber denſelben/ das niemand hinein gucken konte: Alſo iſt
auch offtgemelter Menſchwerdung deß Sohns Gattes ein kindlich groſſes
geheim nuß/ darein die Engel geluſtet/ zuſchawen/ die es aber nicht durchſcha-
wen moͤgen: Andere legen es von dem Erſcheinungs ſchatten/ gleich wie
durch die vberſchattung der Stiffts Huͤtten die Majeſtetiſche gnadenreiche
gegenwart deß Herrn in der Wolckẽ angedeutet wroden/ die Wolcke/
ſchreibt
Pſal. 91. 4.
2. Chron.
5, 8.
Exod. ult.
v. 3. 15.
G g g g iij
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