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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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an den Christlichen Leser.
darumb alle die Lehrer/ die gemeldten Zusatz angehenckt/ boßhafftige Nova-
tores
und Trenner des wahren heiligen Friedens zu schelten geweßt?

Der Nachsatz wird per omnia durch und durch nicht gestanden/ daß
der in meiner Tafel geschehene Zusatz mit benamsten qualitäten behafftet;
Ich traue dieselbe wohl nicht nur durch consequentz aus dem Schrifft-
und Rein-antiquitätmässigen Verstand des Symboli richtig zu folgern/
alles nach dem Modell und Anweisung des erklärlichen Decalogi ange-
zeigt und mit mehrern deducirt in meiner hermeneutica sacra p. 460.
& seqq.
Glaub ich an Gott als einen Vater und Schöpffer/ so glaube
ich zugleich meine Nichtigkeit/ Elend/ und mit barmhertzigen Vaters-
Augen angefehenen Jammer und Elend/ darinn ich geboren. Hindert
nichts/ daß die Augspurgische Confession einen absonderlichen Articul
von der Erb-Sünde gefasset/ dann ja auch das siebende Gebott vom letzten
abgesondert/ und doch jenes Verbott noch in diesem begriffen. Glaub
ich an Vater/ Sohn und Heiligen Geist/ als drey Personen/ und wie sie
die H. Schrifft nennet/ drey (persönliche) Zeugen/ so glaub ich auch
einen dreyfaltigen Gott/ drey Personen/ die (nach Art einer Person)
realiter, thätlich/ und nicht nur Namens-Sinn-Bilds- und Gedan-
ckensweise von einander unterschieden/ wiewohl dieses eben nicht in actu
signato
mit Schul-terminis von und bey iederman vorzutragen. Es
ist eine Weise fürhanden/ dadurch man solche Dinge auch dem gemeinen
Manne lactificiren und leicht fürtragen kan/ wavon im reformirten
Salve mit mehrem pag. 680. Glaub ich an Jesum Christum meinen
Herren/ so glaube ich auch nach der Schrifft Außlegung einen einigen
Herren/ 1. Cor. 8. Eph. 4. 1. Tim. 2. Glaube ich die höchste/ verstehe1. Cor. 8, 6.
Eph. 4, 5.
1. Tim.
2,
15.

die persönliche Einigkeit (welcher massen der Vater und Sohn nicht unus
oder einer sind und heissen) so glaub ich die Gemeinschafft der Naturen
und Eigenschafften/ deren völligere Erklärung (wiewohl eben nicht in
Schul-terminis, doch) verständlich/ auch dem gemeinen Mann kan
insinuirt und eingebildet werden. Glaube ich eine Höllenfahrt Christi/
wie die Wort und Ordnung der Symbolischen Articul lauten und fol-
gen/ so glaube ich eine solche Höllenfahrt/ die nach der Begräbnüß vor der
Aufferstehung sich begeben/ und demnach eine (nicht mehr leidende/ son-
dern) siegende Höllenfahrt/ vide Reform Salve p. 413. sondern auch den-
selben mit auctorität der Väter zu belegen/ etliche specimina sind allbereit
abgelegt in Christeid. p. 414. & seqq. Vnd sollen/ geliebts Gott/ der-
gleichen in folgenden actibus Christeidos mehr folgen. Vnd ob gleich

auch

an den Chriſtlichen Leſer.
darumb alle die Lehrer/ die gemeldten Zuſatz angehenckt/ boßhafftige Nova-
tores
und Trenner des wahren heiligen Friedens zu ſchelten geweßt?

Der Nachſatz wird per omnia durch und durch nicht geſtanden/ daß
der in meiner Tafel geſchehene Zuſatz mit benamſten qualitaͤten behafftet;
Ich traue dieſelbe wohl nicht nur durch conſequentz aus dem Schrifft-
und Rein-antiquitaͤtmaͤſſigen Verſtand des Symboli richtig zu folgern/
alles nach dem Modell und Anweiſung des erklaͤrlichen Decalogi ange-
zeigt und mit mehrern deducirt in meiner hermeneuticâ ſacra p. 460.
& ſeqq.
Glaub ich an Gott als einen Vater und Schoͤpffer/ ſo glaube
ich zugleich meine Nichtigkeit/ Elend/ und mit barmhertzigen Vaters-
Augen angefehenen Jammer und Elend/ darinn ich geboren. Hindert
nichts/ daß die Augſpurgiſche Confeſſion einen abſonderlichen Articul
von der Erb-Suͤnde gefaſſet/ dann ja auch das ſiebende Gebott vom letzten
abgeſondert/ und doch jenes Verbott noch in dieſem begriffen. Glaub
ich an Vater/ Sohn und Heiligen Geiſt/ als drey Perſonen/ und wie ſie
die H. Schrifft nennet/ drey (perſoͤnliche) Zeugen/ ſo glaub ich auch
einen dreyfaltigen Gott/ drey Perſonen/ die (nach Art einer Perſon)
realiter, thaͤtlich/ und nicht nur Namens-Sinn-Bilds- und Gedan-
ckensweiſe von einander unterſchieden/ wiewohl dieſes eben nicht in actu
ſignato
mit Schul-terminis von und bey iederman vorzutragen. Es
iſt eine Weiſe fuͤrhanden/ dadurch man ſolche Dinge auch dem gemeinen
Manne lactificiren und leicht fuͤrtragen kan/ wavon im reformirten
Salve mit mehrem pag. 680. Glaub ich an Jeſum Chriſtum meinen
Herren/ ſo glaube ich auch nach der Schrifft Außlegung einen einigen
Herren/ 1. Cor. 8. Eph. 4. 1. Tim. 2. Glaube ich die hoͤchſte/ verſtehe1. Cor. 8, 6.
Eph. 4, 5.
1. Tim.
2,
15.

die perſoͤnliche Einigkeit (welcher maſſen der Vater und Sohn nicht unus
oder einer ſind und heiſſen) ſo glaub ich die Gemeinſchafft der Naturen
und Eigenſchafften/ deren voͤlligere Erklaͤrung (wiewohl eben nicht in
Schul-terminis, doch) verſtaͤndlich/ auch dem gemeinen Mann kan
inſinuirt und eingebildet werden. Glaube ich eine Hoͤllenfahrt Chriſti/
wie die Wort und Ordnung der Symboliſchen Articul lauten und fol-
gen/ ſo glaube ich eine ſolche Hoͤllenfahrt/ die nach der Begraͤbnuͤß vor der
Aufferſtehung ſich begeben/ und demnach eine (nicht mehr leidende/ ſon-
dern) ſiegende Hoͤllenfahrt/ vide Reform Salve p. 413. ſondern auch den-
ſelben mit auctoritaͤt der Vaͤter zu belegen/ etliche ſpecimina ſind allbereit
abgelegt in Chriſteid. p. 414. & ſeqq. Vnd ſollen/ geliebts Gott/ der-
gleichen in folgenden actibus Chriſteidos mehr folgen. Vnd ob gleich

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[0027] an den Chriſtlichen Leſer. darumb alle die Lehrer/ die gemeldten Zuſatz angehenckt/ boßhafftige Nova- tores und Trenner des wahren heiligen Friedens zu ſchelten geweßt? Der Nachſatz wird per omnia durch und durch nicht geſtanden/ daß der in meiner Tafel geſchehene Zuſatz mit benamſten qualitaͤten behafftet; Ich traue dieſelbe wohl nicht nur durch conſequentz aus dem Schrifft- und Rein-antiquitaͤtmaͤſſigen Verſtand des Symboli richtig zu folgern/ alles nach dem Modell und Anweiſung des erklaͤrlichen Decalogi ange- zeigt und mit mehrern deducirt in meiner hermeneuticâ ſacra p. 460. & ſeqq. Glaub ich an Gott als einen Vater und Schoͤpffer/ ſo glaube ich zugleich meine Nichtigkeit/ Elend/ und mit barmhertzigen Vaters- Augen angefehenen Jammer und Elend/ darinn ich geboren. Hindert nichts/ daß die Augſpurgiſche Confeſſion einen abſonderlichen Articul von der Erb-Suͤnde gefaſſet/ dann ja auch das ſiebende Gebott vom letzten abgeſondert/ und doch jenes Verbott noch in dieſem begriffen. Glaub ich an Vater/ Sohn und Heiligen Geiſt/ als drey Perſonen/ und wie ſie die H. Schrifft nennet/ drey (perſoͤnliche) Zeugen/ ſo glaub ich auch einen dreyfaltigen Gott/ drey Perſonen/ die (nach Art einer Perſon) realiter, thaͤtlich/ und nicht nur Namens-Sinn-Bilds- und Gedan- ckensweiſe von einander unterſchieden/ wiewohl dieſes eben nicht in actu ſignato mit Schul-terminis von und bey iederman vorzutragen. Es iſt eine Weiſe fuͤrhanden/ dadurch man ſolche Dinge auch dem gemeinen Manne lactificiren und leicht fuͤrtragen kan/ wavon im reformirten Salve mit mehrem pag. 680. Glaub ich an Jeſum Chriſtum meinen Herren/ ſo glaube ich auch nach der Schrifft Außlegung einen einigen Herren/ 1. Cor. 8. Eph. 4. 1. Tim. 2. Glaube ich die hoͤchſte/ verſtehe die perſoͤnliche Einigkeit (welcher maſſen der Vater und Sohn nicht unus oder einer ſind und heiſſen) ſo glaub ich die Gemeinſchafft der Naturen und Eigenſchafften/ deren voͤlligere Erklaͤrung (wiewohl eben nicht in Schul-terminis, doch) verſtaͤndlich/ auch dem gemeinen Mann kan inſinuirt und eingebildet werden. Glaube ich eine Hoͤllenfahrt Chriſti/ wie die Wort und Ordnung der Symboliſchen Articul lauten und fol- gen/ ſo glaube ich eine ſolche Hoͤllenfahrt/ die nach der Begraͤbnuͤß vor der Aufferſtehung ſich begeben/ und demnach eine (nicht mehr leidende/ ſon- dern) ſiegende Hoͤllenfahrt/ vide Reform Salve p. 413. ſondern auch den- ſelben mit auctoritaͤt der Vaͤter zu belegen/ etliche ſpecimina ſind allbereit abgelegt in Chriſteid. p. 414. & ſeqq. Vnd ſollen/ geliebts Gott/ der- gleichen in folgenden actibus Chriſteidos mehr folgen. Vnd ob gleich auch 1. Cor. 8, 6. Eph. 4, 5. 1. Tim. 2, 15.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/27>, abgerufen am 21.11.2024.