Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. 2. Timoth. 4. Jtem/ daß sie sich unverbotener Speise und Trancks sollen2. Tim. 4,13. enthalten haben/ sich gemässiget vom Fleisch-essen und Wein-trincken/ das Petrus Bonen gegessen/ daß sie sich des Ehestands entschlagen/ wie dann im Papstumm niemand heilig/ wer im Ehestande lebet/ welches eben so wenig als das vorige Fürgeben klar und wahr gemacht werden kan: Son- dern ein solches Apostolisches Leben und Wandel/ welchen derPhil. 3, 17. 18. 19. Apostel Paülus zur Nachfolge vorstellet seinen Philippern/ wann er saget: Folget mir/ lieben Bruder/ und sehet auff die/ die also wandlen/ wie ihr uns habt zum Fürbilde/ nicht wie die Feinde des Creu- tzes Christi/ deren Bauch ihr Gott ist/ welcher Ende ist das Verdamnüß: nemlich Paulinischer Glaube/ Paulinische Demuth/ wann er sich den geringsten nennet unter allen Heiligen/ Ephes. 3. der WeltEph. 3, 8. Gal. 6, 14. 2. Cor. 12, 7. Absag und Verleugnung/ Apostolische Gedult in dem martyrologio Pauli 2. Corinth. 12. Das war der Keil des Worts/ durch welchen dieses die Hertzen durchdringet und sie bekehret: Welches auch Julianus wohl ge- mercket/ der der orthodoxorum rechtglaubiger Christen Streitig- keiten und Lehr-Gezänck gern gesehen/ in die Faust gelachet/ sie ange- hetzet/ und sie an einander gehutschet / unterdessen seinen Heyd- nischen Priestern befehlen/ daß sie ein heilig Leben führeten. Mangelts an Apostolischem Leben und Wandel/ so heisset es nicht eine Apostolische/ sondern eine Apostatische/ unheilige Kirche. Quis magis negavit, qui Christum vexatus, an qui delectatus amisit: qui cum averteret doluit, an qui cum amitteret lusit? fragt Tertullianus: Wer hat Christum mehrTertull. de pudic. c. ult. verleugnet/ der aus Anfechtung und Verfolgung/ oder der aus Wollust es gethan? der als er sich von ihm wandte traurig ward/ oder der als er ihn verlohren/ damit geschertzet? Auff Apostolisches Leben folget Apostolicum praemium, Apostolischer Lohn/ wie der Herr selbst tröstet Luc. 22. Jhr aber seyts/ die ihr beharret habt bey mirLuc. 22, 28. 29. in meinen Anfechtungen/ und ich will euch das Reich beschei- den/ (nicht das weltliche/ darumb ihr euch als einer Narren-Kappe ge- zanckt) wie mirs mein Vater bescheiden hat/ daß ihr essen und trincken sollet über meinem Tisch/ und sitzen auff Stülen/ und richten die zwölff Geschlechte Jsrael. Welchen Sitz uns allen aus Gnaden bescheren wolle/ der da sitzet zur Rechten Gottes/ Christus Jesus/ der hochgelobte Gott in Ewigkeit/ Amen. Die L l l 2
Predigt. 2. Timoth. 4. Jtem/ daß ſie ſich unverbotener Speiſe und Trancks ſollen2. Tim. 4,13. enthalten haben/ ſich gemaͤſſiget vom Fleiſch-eſſen und Wein-trincken/ das Petrus Bonen gegeſſen/ daß ſie ſich des Eheſtands entſchlagen/ wie dann im Papſtum̃ niemand heilig/ wer im Eheſtande lebet/ welches eben ſo wenig als das vorige Fuͤrgeben klar und wahr gemacht werden kan: Son- dern ein ſolches Apoſtoliſches Leben und Wandel/ welchen derPhil. 3, 17. 18. 19. Apoſtel Pauͤlus zur Nachfolge vorſtellet ſeinen Philippern/ wann er ſaget: Folget mir/ lieben Brůder/ und ſehet auff die/ die alſo wandlen/ wie ihr uns habt zum Fuͤrbilde/ nicht wie die Feinde des Creu- tzes Chriſti/ deren Bauch ihr Gott iſt/ welcher Ende iſt das Verdamnuͤß: nemlich Pauliniſcher Glaube/ Pauliniſche Demuth/ wann er ſich den geringſten nennet unter allen Heiligen/ Epheſ. 3. der WeltEph. 3, 8. Gal. 6, 14. 2. Cor. 12, 7. Abſag und Verleugnung/ Apoſtoliſche Gedult in dem martyrologio Pauli 2. Corinth. 12. Das war der Keil des Worts/ durch welchen dieſes die Hertzen durchdringet und ſie bekehret: Welches auch Julianus wohl ge- mercket/ der der orthodoxorum rechtglaubiger Chriſten Streitig- keiten und Lehr-Gezaͤnck gern geſehen/ in die Fauſt gelachet/ ſie ange- hetzet/ und ſie an einander gehutſchet / unterdeſſen ſeinen Heyd- niſchen Prieſtern befehlen/ daß ſie ein heilig Leben fuͤhreten. Mangelts an Apoſtoliſchem Leben und Wandel/ ſo heiſſet es nicht eine Apoſtoliſche/ ſondern eine Apoſtatiſche/ unheilige Kirche. Quis magis negavit, qui Chriſtum vexatus, an qui delectatus amiſit: qui cùm averteret doluit, an qui cùm amitteret luſit? fragt Tertullianus: Wer hat Chriſtum mehrTertull. de pudic. c. ult. verleugnet/ der aus Anfechtung und Verfolgung/ oder der aus Wolluſt es gethan? der als er ſich von ihm wandte traurig ward/ oder der als er ihn verlohren/ damit geſchertzet? Auff Apoſtoliſches Leben folget Apoſtolicum præmium, Apoſtoliſcher Lohn/ wie der Herr ſelbſt troͤſtet Luc. 22. Jhr aber ſeyts/ die ihr beharret habt bey mirLuc. 22, 28. 29. in meinen Anfechtungen/ und ich will euch das Reich beſchei- den/ (nicht das weltliche/ darumb ihr euch als einer Narren-Kappe ge- zanckt) wie mirs mein Vater beſcheiden hat/ daß ihr eſſen und trincken ſollet uͤber meinem Tiſch/ und ſitzen auff Stuͤlen/ und richten die zwoͤlff Geſchlechte Jſrael. Welchen Sitz uns allen aus Gnaden beſcheren wolle/ der da ſitzet zur Rechten Gottes/ Chriſtus Jeſus/ der hochgelobte Gott in Ewigkeit/ Amen. Die L l l 2
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Predigt.
2. Timoth. 4. Jtem/ daß ſie ſich unverbotener Speiſe und Trancks ſollen
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das Petrus Bonen gegeſſen/ daß ſie ſich des Eheſtands entſchlagen/ wie
dann im Papſtum̃ niemand heilig/ wer im Eheſtande lebet/ welches eben ſo
wenig als das vorige Fuͤrgeben klar und wahr gemacht werden kan: Son-
dern ein ſolches Apoſtoliſches Leben und Wandel/ welchen der
Apoſtel Pauͤlus zur Nachfolge vorſtellet ſeinen Philippern/ wann er ſaget:
Folget mir/ lieben Brůder/ und ſehet auff die/ die alſo wandlen/
wie ihr uns habt zum Fuͤrbilde/ nicht wie die Feinde des Creu-
tzes Chriſti/ deren Bauch ihr Gott iſt/ welcher Ende iſt das
Verdamnuͤß: nemlich Pauliniſcher Glaube/ Pauliniſche Demuth/
wann er ſich den geringſten nennet unter allen Heiligen/ Epheſ. 3. der Welt
Abſag und Verleugnung/ Apoſtoliſche Gedult in dem martyrologio Pauli
2. Corinth. 12. Das war der Keil des Worts/ durch welchen dieſes die
Hertzen durchdringet und ſie bekehret: Welches auch Julianus wohl ge-
mercket/ der der orthodoxorum rechtglaubiger Chriſten Streitig-
keiten und Lehr-Gezaͤnck gern geſehen/ in die Fauſt gelachet/ ſie ange-
hetzet/ und ſie an einander gehutſchet / unterdeſſen ſeinen Heyd-
niſchen Prieſtern befehlen/ daß ſie ein heilig Leben fuͤhreten. Mangelts
an Apoſtoliſchem Leben und Wandel/ ſo heiſſet es nicht eine Apoſtoliſche/
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Chriſtum vexatus, an qui delectatus amiſit: qui cùm averteret doluit,
an qui cùm amitteret luſit? fragt Tertullianus: Wer hat Chriſtum mehr
verleugnet/ der aus Anfechtung und Verfolgung/ oder der aus Wolluſt
es gethan? der als er ſich von ihm wandte traurig ward/ oder der als er
ihn verlohren/ damit geſchertzet? Auff Apoſtoliſches Leben folget
Apoſtolicum præmium, Apoſtoliſcher Lohn/ wie der Herr
ſelbſt troͤſtet Luc. 22. Jhr aber ſeyts/ die ihr beharret habt bey mir
in meinen Anfechtungen/ und ich will euch das Reich beſchei-
den/ (nicht das weltliche/ darumb ihr euch als einer Narren-Kappe ge-
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trincken ſollet uͤber meinem Tiſch/ und ſitzen auff Stuͤlen/ und
richten die zwoͤlff Geſchlechte Jſrael. Welchen Sitz uns allen
aus Gnaden beſcheren wolle/ der da ſitzet zur Rechten Gottes/ Chriſtus
Jeſus/ der hochgelobte Gott in Ewigkeit/ Amen.
2. Tim. 4,
13.
Phil. 3, 17.
18. 19.
Eph. 3, 8.
Gal. 6, 14.
2. Cor. 12,
7.
Tertull. de
pudic. c.
ult.
Luc. 22, 28.
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