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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
der Fürstliche Prophet Daniel mit seinen Gesellen/ der sich contentiren
lassen mit Zugemüssen/ bedancket sich der Königlichen Tractamenten. Al-
so sollen wir auch vor allem Jrrdischen das einige nöthige erwählen. De-
rowegen mit David sprechen Ps. 27/ 4. Eins bitte ich vom HErrn/
das hätte ich gern/ daß ich im Hause des HErrn bleiben mö-
ge mein Lebenlang/ zu schauen die schöne Gottesdienst des
HErrn/ und seinen heiligen Tempel zu besuchen.
Psal. 86/ 11.
Erhalte mein Hertz bey dem einigen/ daß ich deinen Namen
fürchte/
das ist/ erkenne und ehre. Assaph Psal. 73/ 25. Wann ich nur
dich habe/ HErr/ so frage ich nichts nach Himmel und Er-
den.
Paulo 1. Cor. 2/ 2. nichts wissen/ ohn allein JEsum Chri-
stum den Geereutzigten/
das ander alles für skubala, Dreck ach-
ten/ Philipp. 3/ 8.

III. In effectu, nicht nur dem Hungerigen das Brod brechen/ und
dem armen dürfftigen Neben-Menschen gern Allmosen mittheilen/ son-
dern auch die Auffopfferung sein selbst. Gleichwie der H. Jgnatius/ als
er jetzt zu Rom auffs Theatrum solte geführet/ und den wilden Thieren
zu zerreissen fürgeworffen werden/ diese Wort geschrieben: Sitos eimi toun
Theoun: kai di odonton therion alethomai, ina katharos artos Theoun euretho. Jch
bin ein Weitzen-Korn Gottes/ das durch die Zähn der wil-
den Thiere muß zermahlet werden/ auff daß ich ein reines
Brod für GOTT erfunden werde.
Also wer seinem HErrn
Christo treu ist/ der sitzt in der Welt/ wie Daniel in der Löwen-Grub/
und muß den wilden Löwen und Bären unter die Zähn/ und muß sich
durch allerhand Calumnien zermalmen und zerreiben lassen. Das heist
recht dancken/ und für solche gnadenreiche Christ- und Advents-
Zeit GOtt loben und lieben in Ewigkeit.
AMEN.



Die

Predigt.
der Fuͤrſtliche Prophet Daniel mit ſeinen Geſellen/ der ſich contentiren
laſſen mit Zugemuͤſſen/ bedancket ſich der Koͤniglichen Tractamenten. Al-
ſo ſollen wir auch vor allem Jrꝛdiſchen das einige noͤthige erwaͤhlen. De-
rowegen mit David ſprechen Pſ. 27/ 4. Eins bitte ich vom HErꝛn/
das haͤtte ich gern/ daß ich im Hauſe des HErꝛn bleiben moͤ-
ge mein Lebenlang/ zu ſchauen die ſchoͤne Gottesdienſt des
HErꝛn/ und ſeinen heiligen Tempel zu beſuchen.
Pſal. 86/ 11.
Erhalte mein Hertz bey dem einigen/ daß ich deinen Namen
fuͤrchte/
das iſt/ erkenne und ehre. Aſſaph Pſal. 73/ 25. Wann ich nur
dich habe/ HErꝛ/ ſo frage ich nichts nach Himmel und Er-
den.
Paulo 1. Cor. 2/ 2. nichts wiſſen/ ohn allein JEſum Chri-
ſtum den Geereutzigten/
das ander alles für σκύϐαλα, Dreck ach-
ten/ Philipp. 3/ 8.

III. In effectu, nicht nur dem Hungerigen das Brod brechen/ und
dem armen duͤrfftigen Neben-Menſchen gern Allmoſen mittheilen/ ſon-
dern auch die Auffopfferung ſein ſelbſt. Gleichwie der H. Jgnatius/ als
er jetzt zu Rom auffs Theatrum ſolte gefuͤhret/ und den wilden Thieren
zu zerreiſſen fuͤrgeworffen werden/ dieſe Wort geſchrieben: Σῖτος εἰμὶ του̃
Θεου̃: καὶ δἰ ὀδόντων θηρίων ἀλήθομαι, ῖνα καθαρὸς ἄρτος Θεου̃ ἑυρεθῷ. Jch
bin ein Weitzen-Korn Gottes/ das durch die Zaͤhn der wil-
den Thiere muß zermahlet werden/ auff daß ich ein reines
Brod fuͤr GOTT erfunden werde.
Alſo wer ſeinem HErꝛn
Chriſto treu iſt/ der ſitzt in der Welt/ wie Daniel in der Loͤwen-Grub/
und muß den wilden Loͤwen und Baͤren unter die Zaͤhn/ und muß ſich
durch allerhand Calumnien zermalmen und zerreiben laſſen. Das heiſt
recht dancken/ und fuͤr ſolche gnadenreiche Chriſt- und Advents-
Zeit GOtt loben und lieben in Ewigkeit.
AMEN.



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[999/1023] Predigt. der Fuͤrſtliche Prophet Daniel mit ſeinen Geſellen/ der ſich contentiren laſſen mit Zugemuͤſſen/ bedancket ſich der Koͤniglichen Tractamenten. Al- ſo ſollen wir auch vor allem Jrꝛdiſchen das einige noͤthige erwaͤhlen. De- rowegen mit David ſprechen Pſ. 27/ 4. Eins bitte ich vom HErꝛn/ das haͤtte ich gern/ daß ich im Hauſe des HErꝛn bleiben moͤ- ge mein Lebenlang/ zu ſchauen die ſchoͤne Gottesdienſt des HErꝛn/ und ſeinen heiligen Tempel zu beſuchen. Pſal. 86/ 11. Erhalte mein Hertz bey dem einigen/ daß ich deinen Namen fuͤrchte/ das iſt/ erkenne und ehre. Aſſaph Pſal. 73/ 25. Wann ich nur dich habe/ HErꝛ/ ſo frage ich nichts nach Himmel und Er- den. Paulo 1. Cor. 2/ 2. nichts wiſſen/ ohn allein JEſum Chri- ſtum den Geereutzigten/ das ander alles für σκύϐαλα, Dreck ach- ten/ Philipp. 3/ 8. III. In effectu, nicht nur dem Hungerigen das Brod brechen/ und dem armen duͤrfftigen Neben-Menſchen gern Allmoſen mittheilen/ ſon- dern auch die Auffopfferung ſein ſelbſt. Gleichwie der H. Jgnatius/ als er jetzt zu Rom auffs Theatrum ſolte gefuͤhret/ und den wilden Thieren zu zerreiſſen fuͤrgeworffen werden/ dieſe Wort geſchrieben: Σῖτος εἰμὶ του̃ Θεου̃: καὶ δἰ ὀδόντων θηρίων ἀλήθομαι, ῖνα καθαρὸς ἄρτος Θεου̃ ἑυρεθῷ. Jch bin ein Weitzen-Korn Gottes/ das durch die Zaͤhn der wil- den Thiere muß zermahlet werden/ auff daß ich ein reines Brod fuͤr GOTT erfunden werde. Alſo wer ſeinem HErꝛn Chriſto treu iſt/ der ſitzt in der Welt/ wie Daniel in der Loͤwen-Grub/ und muß den wilden Loͤwen und Baͤren unter die Zaͤhn/ und muß ſich durch allerhand Calumnien zermalmen und zerreiben laſſen. Das heiſt recht dancken/ und fuͤr ſolche gnadenreiche Chriſt- und Advents- Zeit GOtt loben und lieben in Ewigkeit. AMEN. Die

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 999. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/1023>, abgerufen am 22.11.2024.