Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. daß sie gleich den Niniviten/ mit Angst-Säcken sich verhüllen/ Busse thun/sich bekehren von den bösen Wegen/ und vom Frevel der Hände/ auff daß es auch Gott reue/ und von seinem grimmigen Zorn sich wende. (III.) Vasa gloriae, Ehren-Gefässe. Sintemal Gott/ der
Und war doch derselbe der Tempel der gantzen Göttlichen Fülle/ das rechteCol. 2, 9. Jn was schlechtem Habit und credit, sag ich/ in was geringer Li- der P 3
Predigt. daß ſie gleich den Niniviten/ mit Angſt-Saͤcken ſich verhuͤllen/ Buſſe thun/ſich bekehren von den boͤſen Wegen/ und vom Frevel der Haͤnde/ auff daß es auch Gott reue/ und von ſeinem grimmigen Zorn ſich wende. (III.) Vaſa gloriæ, Ehren-Gefaͤſſe. Sintemal Gott/ der
Und war doch derſelbe der Tempel der gantzen Goͤttlichen Fuͤlle/ das rechteCol. 2, 9. Jn was ſchlechtem Habit und credit, ſag ich/ in was geringer Li- der P 3
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Predigt.
daß ſie gleich den Niniviten/ mit Angſt-Saͤcken ſich verhuͤllen/ Buſſe thun/
ſich bekehren von den boͤſen Wegen/ und vom Frevel der Haͤnde/ auff daß
es auch Gott reue/ und von ſeinem grimmigen Zorn ſich wende.
(III.) Vaſa gloriæ, Ehren-Gefaͤſſe. Sintemal Gott/ der
Gott iſt und nicht Menſch/ jederzeit ſeinen groͤſten Pracht und Macht
in minimis creaturis in den geringſten Geſchoͤpffen und Wercken erzeigt/
in das jenige/ was vor der Welt veracht/ ſeine beſte Schaͤtze und Gaben
gelegt; Wer war verachter als das JEſus-Kind/ das in zerriſſenen
Windlen gewickelt da gelegen/ davon wir ſingen:
Der Sammet und Seiden ſein/
War grob Heu und Windelein.
Und war doch derſelbe der Tempel der gantzen Goͤttlichen Fuͤlle/ das rechte
gazophylazium aller himmliſchen Schaͤtze und Guͤter. Alſo ſeyen ſie
auch teſtacea vaſa, die ihren Schatz in irꝛdiſchen Gefaͤſſen tragen/ je ſchwaͤ-
cher der Werckzeug/ je groͤſſer der Schatz und die Tugend: Dann der
Herr wil in den Schwachen maͤchtig ſeyn und ſeine Krafft erweiſen.
Col. 2, 9.
Jn was ſchlechtem Habit und credit, ſag ich/ in was geringer Li-
berey und Auffzug/ und zu was Zweck und End beſagte Zeugen der War-
heit angethan und auffgezogen; Eben das iſt auch der jenige Habit/ in wel-
chem die drey Sacramentliche Zeugen St. Johannis ſich her fuͤr gethan
und noch thun. Sie zeugen auff und durch Erden; der Herr JEſus
Chriſtus am Creutz nacket und bloß komt zu uns mit Waſſer und Blut be-
kleidet und verhuͤllet/ in geringen ſchlechten Elementen/ das iſt ſein Pracht/
auch damit ſeinen Gottesdienſt und Sacramenta zu unterſcheiden/ von
dem Schmuck der rothen Braut zu Babylon/ deren Abgott Maozim in
der Monſtrantz und Meßgewanden gezieret/ mit Edelgeſtein/ Gold/ Sil-
ber und Perlen/ illic luxus & faſtus, hîc fletus & gemitus. Der
Zweck iſt maͤnniglich zur Buſſe zu locken mit dieſem Traur-Habit/ dabey
kein luxus und aͤuſſerliches Prangen Platz hat/ zur Goͤttlichen Traurig-
keit; Auch den Geiſt ſamt Waſſer und Blut zu recommendiren/ als ſolche
Ehren-Gefaͤße/ in welchen unterſchiedlich groſſe Schaͤtz und Gnaden-Ga-
ben in himmliſchen Guͤtern beygelegt. Alles auff Art und Weiſe/ wie wir
ferner zu vernehmen haben. Wir haben neulich uns in den Himmel er-
ſchwungen/ und daſelbſt notirt und beſchauet Primam choréam teſtium
nobiliſſimorum, das Erſte gedritte der alleredelſten himmliſchen Zeu-
gen; jetzt wollen wir uns herab ſencken auff die Erden/ und beſchauen alte-
ram Triadem teſtium (κα_ ὄψιν) viliſſimorum, den andern Reyen
der
P 3
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