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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
nes Zeich-Bild auff den H. Geist/ durch welchen wir widergebohren
werden/ der ist der Crystall-clare Strom/ welcher außgehet von der Quell
dem Vater/ und dem Brunnen dem Sohn/ Apoc. 22, 1. Das Was-
ser ersäuffet das Unziffer/ Würm/ Käffer/ Raupen. Wie durch das
Wasser der Sündfluth alles ersäufft worden; Also soll auch der alte
Adam/ die Sünde/ ersäufft werden/ dentet sonderlich auff das Bild der
immersion und deß Eindunckens ins Wasser/ in die Tieffe (woher der
Nahmen und das Wort Tauffe entsprungen) da in unserm Catechismo
gefragt wird: Was bedeut solch Wassertauffen? Es bedeut/
daß der alte Adam in uns soll ersäufft werden etc.
Wie Christus
getruncken vom Wasser auff dem Weg/ in den Creutz-Bach hineinge-
senckt/ und wieder sein Haupt empor erhoben Psal. 110. Also sollen wir
auch in den Tauff-Bach gesenckt/ mit Christo begraben werden in den
Tod/ aber wieder hervor kommen als ein Neuer Mensch/ der in Ge-
rechtigkeit und Reinigkeit vor GOtt lebe/
Rom. 6. Welches
vor diesem in der Ersten Kirchen hüpsch angedeutet wurde mit der Cere-
moni deß Eintauchens ins Wasser/ welche unser sel. D. Lutherus (*)
wünscht behalten zu seyn.

Das Wasser reiniget/ es versöhnet Exod. 40, 31. es erfrischet/ ma-conf. de hic
Muser.
pag. 349.
sqq.

chet lebendig und fruchtbar das dürre Erdengewächs; Solches und der-
gleichen würcket auch der H. Geist in der H. Tauff. Nicht weniger auch
finden sich schöne Zeichen und Bilder im H. Abendmal: Dann das
Brodt/ so auß der Erden wächst/ das stärckt deß Menschen Hertz.

Psal.
(*) Tom. 6. Witt. pag. 135. Wiewol/ sagt er/ an vielen
Orthen der Brauch nimmer ist/ die Kinder in die Tauffe
gar zu stossen und zu tauchen/ sondern Sie allein mit der
Hand auß der Tauffe begeußt: So solt es doch so seyn/ und
wäre recht/ daß man nach laut deß Wörtleins TAUFFE/
das Kind/ oder jeglichen der getaufft wird/ gantz hinein ins
Wasser sencke oder Teuffe/ und wieder herauß zöge. Denn
auch ohne zweiffel in Teutscher Zungen/ das Wörtlein
Tauffe herkomt/ von dem Wort Tieffe/ daß man tieff ins
Wasser sencket/ was man teuffet. Das fordert auch die Be-
deutung der Tauffe/ denn sie bedeutet/ daß der alte Mensch/
und sündliche Geburt von Fleisch und Blut/ soll gantz er-
säufft werden/ durch die Gnade GOttes. Darum solt man
der Bedeutung gnug thun/ und ein rechtes vollkommen Zei-
chen geben.
So fern Luth.
Achter Theil. Z

Predigt.
nes Zeich-Bild auff den H. Geiſt/ durch welchen wir widergebohren
werden/ der iſt der Cryſtall-clare Strom/ welcher außgehet von der Quell
dem Vater/ und dem Brunnen dem Sohn/ Apoc. 22, 1. Das Waſ-
ſer erſaͤuffet das Unziffer/ Wuͤrm/ Kaͤffer/ Raupen. Wie durch das
Waſſer der Suͤndfluth alles erſaͤufft worden; Alſo ſoll auch der alte
Adam/ die Suͤnde/ erſaͤufft werden/ dentet ſonderlich auff das Bild der
immerſion und deß Eindunckens ins Waſſer/ in die Tieffe (woher der
Nahmen und das Wort Tauffe entſprungen) da in unſerm Catechiſmo
gefragt wird: Was bedeut ſolch Waſſertauffen? Es bedeut/
daß der alte Adam in uns ſoll erſaͤufft werden ꝛc.
Wie Chriſtus
getruncken vom Waſſer auff dem Weg/ in den Creutz-Bach hineinge-
ſenckt/ und wieder ſein Haupt empor erhoben Pſal. 110. Alſo ſollen wir
auch in den Tauff-Bach geſenckt/ mit Chriſto begraben werden in den
Tod/ aber wieder hervor kommen als ein Neuer Menſch/ der in Ge-
rechtigkeit und Reinigkeit vor GOtt lebe/
Rom. 6. Welches
vor dieſem in der Erſten Kirchen huͤpſch angedeutet wurde mit der Cere-
moni deß Eintauchens ins Waſſer/ welche unſer ſel. D. Lutherus (*)
wuͤnſcht behalten zu ſeyn.

Das Waſſer reiniget/ es verſoͤhnet Exod. 40, 31. es erfriſchet/ ma-conf. de hic
Μυςηρ.
pag. 349.
ſqq.

chet lebendig und fruchtbar das duͤrre Erdengewaͤchs; Solches und der-
gleichen wuͤrcket auch der H. Geiſt in der H. Tauff. Nicht weniger auch
finden ſich ſchoͤne Zeichen und Bilder im H. Abendmal: Dann das
Brodt/ ſo auß der Erden waͤchſt/ das ſtaͤrckt deß Menſchen Hertz.

Pſal.
(*) Tom. 6. Witt. pag. 135. Wiewol/ ſagt er/ an vielen
Orthen der Brauch nimmer iſt/ die Kinder in die Tauffe
gar zu ſtoſſen und zu tauchen/ ſondern Sie allein mit der
Hand auß der Tauffe begeußt: So ſolt es doch ſo ſeyn/ und
waͤre recht/ daß man nach laut deß Woͤrtleins TAUFFE/
das Kind/ oder jeglichen der getaufft wird/ gantz hinein ins
Waſſer ſencke oder Teuffe/ und wieder herauß zoͤge. Denn
auch ohne zweiffel in Teutſcher Zungen/ das Woͤrtlein
Tauffe herkomt/ von dem Wort Tieffe/ daß man tieff ins
Waſſer ſencket/ was man teuffet. Das fordert auch die Be-
deutung der Tauffe/ denn ſie bedeutet/ daß der alte Menſch/
und ſuͤndliche Geburt von Fleiſch und Blut/ ſoll gantz er-
ſaͤufft werden/ durch die Gnade GOttes. Darum ſolt man
der Bedeutung gnug thun/ und ein rechtes vollkommen Zei-
chen geben.
So fern Luth.
Achter Theil. Z
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[177/0199] Predigt. nes Zeich-Bild auff den H. Geiſt/ durch welchen wir widergebohren werden/ der iſt der Cryſtall-clare Strom/ welcher außgehet von der Quell dem Vater/ und dem Brunnen dem Sohn/ Apoc. 22, 1. Das Waſ- ſer erſaͤuffet das Unziffer/ Wuͤrm/ Kaͤffer/ Raupen. Wie durch das Waſſer der Suͤndfluth alles erſaͤufft worden; Alſo ſoll auch der alte Adam/ die Suͤnde/ erſaͤufft werden/ dentet ſonderlich auff das Bild der immerſion und deß Eindunckens ins Waſſer/ in die Tieffe (woher der Nahmen und das Wort Tauffe entſprungen) da in unſerm Catechiſmo gefragt wird: Was bedeut ſolch Waſſertauffen? Es bedeut/ daß der alte Adam in uns ſoll erſaͤufft werden ꝛc. Wie Chriſtus getruncken vom Waſſer auff dem Weg/ in den Creutz-Bach hineinge- ſenckt/ und wieder ſein Haupt empor erhoben Pſal. 110. Alſo ſollen wir auch in den Tauff-Bach geſenckt/ mit Chriſto begraben werden in den Tod/ aber wieder hervor kommen als ein Neuer Menſch/ der in Ge- rechtigkeit und Reinigkeit vor GOtt lebe/ Rom. 6. Welches vor dieſem in der Erſten Kirchen huͤpſch angedeutet wurde mit der Cere- moni deß Eintauchens ins Waſſer/ welche unſer ſel. D. Lutherus (*) wuͤnſcht behalten zu ſeyn. Das Waſſer reiniget/ es verſoͤhnet Exod. 40, 31. es erfriſchet/ ma- chet lebendig und fruchtbar das duͤrre Erdengewaͤchs; Solches und der- gleichen wuͤrcket auch der H. Geiſt in der H. Tauff. Nicht weniger auch finden ſich ſchoͤne Zeichen und Bilder im H. Abendmal: Dann das Brodt/ ſo auß der Erden waͤchſt/ das ſtaͤrckt deß Menſchen Hertz. Pſal. conf. de hic Μυςηρ. pag. 349. ſqq. (*) Tom. 6. Witt. pag. 135. Wiewol/ ſagt er/ an vielen Orthen der Brauch nimmer iſt/ die Kinder in die Tauffe gar zu ſtoſſen und zu tauchen/ ſondern Sie allein mit der Hand auß der Tauffe begeußt: So ſolt es doch ſo ſeyn/ und waͤre recht/ daß man nach laut deß Woͤrtleins TAUFFE/ das Kind/ oder jeglichen der getaufft wird/ gantz hinein ins Waſſer ſencke oder Teuffe/ und wieder herauß zoͤge. Denn auch ohne zweiffel in Teutſcher Zungen/ das Woͤrtlein Tauffe herkomt/ von dem Wort Tieffe/ daß man tieff ins Waſſer ſencket/ was man teuffet. Das fordert auch die Be- deutung der Tauffe/ denn ſie bedeutet/ daß der alte Menſch/ und ſuͤndliche Geburt von Fleiſch und Blut/ ſoll gantz er- ſaͤufft werden/ durch die Gnade GOttes. Darum ſolt man der Bedeutung gnug thun/ und ein rechtes vollkommen Zei- chen geben. So fern Luth. Achter Theil. Z

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/199>, abgerufen am 24.11.2024.