Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die eilffte Psal. 104, 15. wird mit demselben vereinbaret/ und in Safft und Krafftverwandelt/ davon der Mensch das natürliche Leben erhält; Also ist auch der Leib Christi das Edle himmlische Manna/ ein rechtes cordial und Hertzstärckung/ dadurch werden wir gantz genan mit Christo vereiniget/ ist ein gewisses Zeichen/ Anzeig und Zeugnuß/ daß wir immer in Jhm le- (*) Kirchen Agend. Argent. p. 164. seq.ben und bleiben sollen (*). Deßgleichen wie der Wein/ als das Gewächs deß Weinstocks/ deß Menschen Hertz erfreuet und frölich macht/ den dur- stigen träncket und erquicket/ auch mit ihm vereinigt in Blut verwandelt wird; Also auch das Blut deß HErrn Christi im Hochwürdigen Abend- mal/ das gibt Er uns zu trincken/ zu einer gewissen Anzeig und Zeugnuß/ und zur Stärckung und Fürderung seines Lebens in uns. IV. Ratione finis, Was die End-Ursach belanget/ so sind die unsers
Die eilffte Pſal. 104, 15. wird mit demſelben vereinbaret/ und in Safft und Krafftverwandelt/ davon der Menſch das natuͤrliche Leben erhaͤlt; Alſo iſt auch der Leib Chriſti das Edle himmliſche Manna/ ein rechtes cordial und Hertzſtaͤrckung/ dadurch werden wir gantz genan mit Chriſto vereiniget/ iſt ein gewiſſes Zeichen/ Anzeig und Zeugnuß/ daß wir immer in Jhm le- (*) Kirchen Agend. Argent. p. 164. ſeq.ben und bleiben ſollen (*). Deßgleichen wie der Wein/ als das Gewaͤchs deß Weinſtocks/ deß Menſchen Hertz erfreuet und froͤlich macht/ den dur- ſtigen traͤncket und erquicket/ auch mit ihm vereinigt in Blut verwandelt wird; Alſo auch das Blut deß HErꝛn Chriſti im Hochwuͤrdigen Abend- mal/ das gibt Er uns zu trincken/ zu einer gewiſſen Anzeig und Zeugnuß/ und zur Staͤrckung und Fuͤrderung ſeines Lebens in uns. IV. Ratione finis, Was die End-Urſach belanget/ ſo ſind die unſers
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0200" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die eilffte</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Pſal.</hi> 104, 15. wird mit demſelben vereinbaret/ und in Safft und Krafft<lb/> verwandelt/ davon der Menſch das natuͤrliche Leben erhaͤlt; Alſo iſt auch<lb/> der Leib Chriſti das Edle himmliſche Manna/ ein rechtes <hi rendition="#aq">cordial</hi> und<lb/> Hertzſtaͤrckung/ dadurch werden wir gantz genan mit Chriſto vereiniget/<lb/> iſt ein gewiſſes Zeichen/ Anzeig und Zeugnuß/ daß wir immer in Jhm le-<lb/><note place="left">(*) Kirchen<lb/><hi rendition="#aq">Agend.<lb/> Argent.<lb/> p. 164. ſeq.</hi></note>ben und bleiben ſollen (*). Deßgleichen wie der Wein/ als das Gewaͤchs<lb/> deß Weinſtocks/ deß Menſchen Hertz erfreuet und froͤlich macht/ den dur-<lb/> ſtigen traͤncket und erquicket/ auch mit ihm vereinigt in Blut verwandelt<lb/> wird; Alſo auch das Blut deß HErꝛn Chriſti im Hochwuͤrdigen Abend-<lb/> mal/ das gibt Er uns zu trincken/ zu einer gewiſſen Anzeig und Zeugnuß/<lb/> und zur Staͤrckung und Fuͤrderung ſeines Lebens in uns.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">IV. Ratione finis,</hi> Was die End-Urſach belanget/ ſo ſind die<lb/> H. Sacramenta (1.) <hi rendition="#aq">Signa mnemonevtica,</hi> <hi rendition="#fr">Denck-Bilder und<lb/> Denck-Maͤhler</hi> der Geheimnußreichen Wunder GOttes. Die Be-<lb/> ſchneidung war ein <hi rendition="#aq">Memotial</hi> und Denckmahl/ dabey die Jſraeliten ſich<lb/> deß gnaͤdigen Bunds GOttes in allen Begebnuͤſſen troͤſten ſolten: Wie<lb/> David gethan/ da er dem unbeſchnittenen Goliath unter Augen getretten.<lb/> Das Oſterlamb war ein <hi rendition="#aq">Memorial</hi> und Denckmahl/ dabey die Jſraeli-<lb/> ten ſich erinnern ſolten/ wie alle Erſtegeburt der Egypt<supplied>e</supplied>r geſchlagen worden/<lb/> ſie aber hatten ἀσυλίαν <hi rendition="#aq">& ſalva-guardiam,</hi> waren ungeſchlagen ohn eini-<lb/> gen Schaden davon kommen/ daß bey ihnen kein Hund gemucket. Alſo<lb/> im N. Teſt. iſt die H. Tauff ἐπηρώτημα, der Bund eines guten Gewiſſens/<lb/> daß der arme Menſch GOttes deß HErꝛn Bundgenoß worden/ welcher<lb/> Glauben haͤlt ewiglich/ deſſen wir uns zu Jhm zuverſehen haben/ wie ſich<lb/> die Juden auff der Roͤmer Bund verlaſſen. Die Betrachtung Brods<lb/> und Weins im H. Abendmal/ iſt ein Denckzeichen des Opffers und Opf-<lb/><note place="left">(*) Straß-<lb/> burg. Kir-<lb/> chen-Ordn.<lb/><hi rendition="#aq">p. 164. & ſq.</hi></note>fermahls Chriſti; maſſen unſere hieſige Kirchen-Ordnung (*) ſehr wol<lb/> erklaͤrt die Wort Chriſti: <hi rendition="#fr">So offt ihr das thut/ ſolt ihr mein da-<lb/> bey gedencken/ das iſt/ dieweil ich mich euer angenommen/<lb/> und euer Suͤnde auff mich geladen hab/ wil ich mich ſelbs fuͤr<lb/> die Suͤnde in den Tod opfferen/ mein Blut vergieſſen/ euch<lb/> Gnad und Vergebung der Suͤnden erwerben.</hi> Jtem/ <hi rendition="#fr">Was<lb/> bedeut das H. Abendmahl? Es bedeut die</hi> ἀγάπας <hi rendition="#aq">reales,</hi> <hi rendition="#fr">die<lb/> Liebes-Mahlzeiten: Dann zu gleicher weiſe/ wie auß vielen<lb/> Beerlein zuſammen gekaͤltert/ ein Wein/ und auß vielen<lb/> Koͤrnlein ein Mehl gemahlen/ ein Brodt und Kuchen geba-<lb/> chen wird; Alſo ſollen wir alle/ ſo durch den Glauben Chri-<lb/> ſto eingeleibet ſind/ durch bruͤderliche Liebe/ um Chriſtus</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">unſers</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [178/0200]
Die eilffte
Pſal. 104, 15. wird mit demſelben vereinbaret/ und in Safft und Krafft
verwandelt/ davon der Menſch das natuͤrliche Leben erhaͤlt; Alſo iſt auch
der Leib Chriſti das Edle himmliſche Manna/ ein rechtes cordial und
Hertzſtaͤrckung/ dadurch werden wir gantz genan mit Chriſto vereiniget/
iſt ein gewiſſes Zeichen/ Anzeig und Zeugnuß/ daß wir immer in Jhm le-
ben und bleiben ſollen (*). Deßgleichen wie der Wein/ als das Gewaͤchs
deß Weinſtocks/ deß Menſchen Hertz erfreuet und froͤlich macht/ den dur-
ſtigen traͤncket und erquicket/ auch mit ihm vereinigt in Blut verwandelt
wird; Alſo auch das Blut deß HErꝛn Chriſti im Hochwuͤrdigen Abend-
mal/ das gibt Er uns zu trincken/ zu einer gewiſſen Anzeig und Zeugnuß/
und zur Staͤrckung und Fuͤrderung ſeines Lebens in uns.
(*) Kirchen
Agend.
Argent.
p. 164. ſeq.
IV. Ratione finis, Was die End-Urſach belanget/ ſo ſind die
H. Sacramenta (1.) Signa mnemonevtica, Denck-Bilder und
Denck-Maͤhler der Geheimnußreichen Wunder GOttes. Die Be-
ſchneidung war ein Memotial und Denckmahl/ dabey die Jſraeliten ſich
deß gnaͤdigen Bunds GOttes in allen Begebnuͤſſen troͤſten ſolten: Wie
David gethan/ da er dem unbeſchnittenen Goliath unter Augen getretten.
Das Oſterlamb war ein Memorial und Denckmahl/ dabey die Jſraeli-
ten ſich erinnern ſolten/ wie alle Erſtegeburt der Egypter geſchlagen worden/
ſie aber hatten ἀσυλίαν & ſalva-guardiam, waren ungeſchlagen ohn eini-
gen Schaden davon kommen/ daß bey ihnen kein Hund gemucket. Alſo
im N. Teſt. iſt die H. Tauff ἐπηρώτημα, der Bund eines guten Gewiſſens/
daß der arme Menſch GOttes deß HErꝛn Bundgenoß worden/ welcher
Glauben haͤlt ewiglich/ deſſen wir uns zu Jhm zuverſehen haben/ wie ſich
die Juden auff der Roͤmer Bund verlaſſen. Die Betrachtung Brods
und Weins im H. Abendmal/ iſt ein Denckzeichen des Opffers und Opf-
fermahls Chriſti; maſſen unſere hieſige Kirchen-Ordnung (*) ſehr wol
erklaͤrt die Wort Chriſti: So offt ihr das thut/ ſolt ihr mein da-
bey gedencken/ das iſt/ dieweil ich mich euer angenommen/
und euer Suͤnde auff mich geladen hab/ wil ich mich ſelbs fuͤr
die Suͤnde in den Tod opfferen/ mein Blut vergieſſen/ euch
Gnad und Vergebung der Suͤnden erwerben. Jtem/ Was
bedeut das H. Abendmahl? Es bedeut die ἀγάπας reales, die
Liebes-Mahlzeiten: Dann zu gleicher weiſe/ wie auß vielen
Beerlein zuſammen gekaͤltert/ ein Wein/ und auß vielen
Koͤrnlein ein Mehl gemahlen/ ein Brodt und Kuchen geba-
chen wird; Alſo ſollen wir alle/ ſo durch den Glauben Chri-
ſto eingeleibet ſind/ durch bruͤderliche Liebe/ um Chriſtus
unſers
(*) Straß-
burg. Kir-
chen-Ordn.
p. 164. & ſq.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |